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sammtwiderstandsmoments ist das Gesammtträg- heitsmoment durch den gröfsten aller in den ein zelnen Schnittflächen vorkommenden Faserabstände (= Trägheitsmoment dividirt durch Widerstands moment jeder Einzelfläche) zu theilen. Auf diese Weise gelangt man zu dem Schlufs, dafs bei dem durch die Figg. 4 und 5 dargestellten Schienenstofs das Trägheits- bezw. Widerstandsmoment der in der Mitte zwischen den Stofsschwellen und zwar um 28 cm von deren Mittellinien entfernt ge legenen, nur durch die zwei Laschen verlaschten Stofslücke 1204,8 (cm 4 ) bezw. 152,8 (cm 3 ) betragen. Die entsprechenden Werthe bei dem Zimmer- mannschen Keilplattenstofs mit der in gleicher Lage zu den Stofsschwellen angeordneten Stofs lücke sind: Trägheitsmoment 972 (cm 4 ), Wider standsmoment 1.36 (cm 3 ). Dagegen führte die Stofslückentheilung und Ueberblattung um 22,7 cm des zwischen gleichweit wie bei den anderen Stofs- constructionen auseinander liegenden Stolsschwel len angeordneten Ueberblattungsstofses zu wesent lich gröfseren Flächenmomenten; das Trägheits moment und das Widerstandsmoment der durch die halbe Stolsfuge gelegt gedachten Schnittfläche belaufen sich auf 1890,5 (cm 4 ) bezw. 239,5 (cm 3 ). Man sieht, dals die entsprechenden Flächen momente der Lückenschnittfläche des Keilplatten- stofses an und für sich nur 51,4 % bezw. 57,0 % der jenigen des Ueberblattungsstofses betragen. Läge nun bei letzterem die Halbstolslücke ebenfalls in der Mitte der beiden Stofsschwellen, so überträfe dem nach diese Construction in statischer Hinsicht die Zimmermannsche immerhin noch gar beträchtlich. Es befindet sieh aber an dieser bei den anderen zwei Systemen weitaus schwächsten Stelle beim Ueberblattungsstofs ein aufserodentlich steifes und widerstandsfähiges 22,7 cm langes Gestängestück, aus zwei halben Schienen und zwei Laschen zu sammengesetzt; das Trägheitsmoment seiner Quer schnittsfläche beträgt nicht weniger als 2575,3 (cm 4 ), das Widerstandsmoment 326,4 (cm 3 ). Der Uebersichtlichkeit wegen sind die ange führten Flächenmomente in nachstehender Tabelle geordnet zusammengestellt: Trägheits- Widerstands moment moment (cm<) (cm') Gewöhnlicher Laschenstofs . 1204,8 152,8 Keilplattenstofs • 973,0 136,0 Ueberblattungsstofs .... 2575,3 326,4 (Halbstofslücke) (1890,5) (239,5) Ferner liegen die Halbstöfse, wie bereits an gedeutet, nicht in einer Entfernung von 28 cm, sondern nur in einer solchen von 16,65 cm von den Stofsschwellenmitten; darauf beruht ein weiterer Vortheil des Theilfugenstofses. Die Halb- stofslücken befinden sich bei dieser Anordnung ungefähr an denjenigen Stellen des Schienenstofs- feldes, welche an den Biegungen, die das Schienen gestänge das eine Mal zwischen zwei Querschwellen, das andere Mal über den Querschwellen abwechselnd nach unten und nach oben, je nach der sich in einem fahrenden Zuge fortwährend ändernden Radstellung zu erleiden haben, gerade am wenigsten theilzunehmen brauchen. Will man also auch ganz absehen von allen anderen, zu Ungunsten des Keilplattenlaschen- stofses bereits früher von mir geltend gemachten mehr praktischen Bedenken, wie beispielsweise auch von dem Umstand, dafs ein Zimmermannsches Holzquersehwellengeleise, mit Unterlagsplatten und Tirefonds um die Hälfte mehr Einzelbestand theile aufweist als ein gleichlanges Eisenschwellen geleise mit 15 m langen Schienen, Hakenplatten und Ueberblattungsstöfsen (beides normale An ordnung)*, So läfst doch allein aus rein theo retischen Gründen der Ueberblattungsstofs einen gewaltigen Vorzug vor einem Keilplattenstofs nicht verkennen. Darum bin ich auch wohl mit gutem Rechtals „begeisterter Lobredner“ der getheilten Stofslücke in jeder Form (hinreichende Länge der Fugenversetzung und richtige Verlaschung vorausgesetzt) aufgetreten. Ich bin mir bewufst, nirgends in meinen seitherigen rein sachlichen Verfechtungen dieses Constructionsgedankens ein seitige Urtheile gefällt, wohl aber ihn gegen die durchgehende Stofsfuge vertheidigt zu haben. Gerade diese theoretischen Erwägungen, die ich, weil ich sie für den besonderen Charakter dieser Zeitschrift nicht ganz entsprechend hielt, anfangs nicht mit veröffentlichte, waren es, welche mir den überzeugenden Beweis von der Ueber- legenheit der Stofs Verbindungen mit getheilter und versetzter Stofslücke, der „stofslosen“ Oberbau systeme, zuerst lieferten. Durch die den meinigen vorangehenden Auslassungen bin ich genöthigt, auch diese wichtigen Gründe für meinen Stand punkt nunmehr anzuführen. Sie enthalten unter Anderem den Beweis dafür, dafs die Querschwellen am Stofse bei Ueberblattungsschienen unbedenk lich in gleichen Abständen gelegt werden dürfen wie zwischen denStöfsen; bei Zimmermann-Stöfsen ist dies aber keineswegs der Fall. Indem ich „zugestanden“ (!) habe, dafs die Spielräume an den Enden der Schienen und Laschen die bedeutendsten sind, glaube ich zugleich die geringere (nicht aber die geringe) Bedeutung des festen Schlusses in den mittleren Theilen der Längenhälften der Anlageflächen ausgesprochen zu haben, so dafs von einem Uebersehen also nicht wohl die Rede sein kann; hinter den Worten „ganz vorwiegend“ würde ich indessen ein geschaltet haben: „aber nicht ausschliefslich,". Der Ausspruch von dem „bescheidenen Ziel“ | deckt sich übrigens mit meiner ersten Besprechung. * Es ist dies beiläufig ein Beweis, dafs die Anwendung eiserner Querschwellen statt hölzerner nicht stets, wie behauptet, eine wesentliche Ver- | mehrung der Theile bedeutet.