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Statistik des Eisens. Von Dr. H. Wedding in Berlin. (Fortsetzung von S. 461.) f) Rufsland. Die russische Statistik ist sehr unvollständig. Als Quellen sind Mittheilungen in »Revue uni verselle« und »Annales des Mines« benutzt worden. 1 Pud ist = 16,38 kg, also 1 kt = 61050 Pud, 1 Rubel = 3,22 « gerechnet worden. Gesammtförderung. Im Jahre 1882 wurden 1078 kt, im Jahre 1885 1092 kt, im Jahre 1886 1043 kt Erze im ganzen Reiche gefördert. Geographische Vertheilung der Erz- Förderungen. Die Haupterzbezirke liegen in 1. Polen, wo den oberschlesischen Erzvor- kommnissen* gleiche Brauneisenerze der Trias, Thoneisensteine des Steinkohlengebirges und des Diluviums vorkommen und ausgebeutet werden. 2. Finnland, wo hauptsächlich Seeerze, unter geordnet Magneteisensteine gefördert werden, während eine erhebliche Einfuhr von Magneten aus Schweden stattfindet. 3. Ural, wo bei Katschkanar, Blogodat, Wyso- kaja und Magnitnaja die bedeutendsten Förde rungen der Magneteisenerze umgehen. 4. Donetz-Gebiet. Hier kommen Thoneisen erze im Steinkohlengebirge von Jekaterinowslaw und im Lande der donischen Kosaken, Magnete bei Korsak Mogila, Rotheisenerze im Gouverne ment Cherson, nahe der Grenze des Gouvernements Jekaterinowslaw bei Krywoi-Kog und Savagan vor. Die letzteren und die Erze im Lande der donischen Kosaken sind von besonderer Bedeutung für die zukünftige Entwicklung dieses Bezirks. 5. Moskauer Gebiet. Dies sind Brauneisen- erze besonderer Güte, welche namentlich bei Murom, Kaluga und Tula ausgebeutet werden. 6. Kaukasus, wo Magnete bei Daschkesan gewonnen werden. Hierzu kommen noch die Gruben von Nord- rufsland und von Sibirien. Die Vertheilung im Jahre 1885 zeigt folgende Tabelle: 1 d„i„„ -i / 6 Staatsgruben = 131,001 1. Polen mit. . . • 57 Privatgruben = 122 / 135 kt 2. Finnland mit. . . 126 Privatgruben = 30 30 , o 1.01 . ( 13 Staatsgruben = 841/0 3. Ural mit . A0A „ ■ , . -70 2 656 ,, l 480 Privatgruben = 572 f ” 4. Donetz** mit . . 10 Privatgruben = 115 115, 936 kl * Vergl. S. 369. * * Amtlich als Gouvernements des Südens und Westens bezeichnet. (Nachdruck verboten.! IGes. v. 11. Juni 1870. Uebertrag 936 kl 5. Moskau mif . . 25 Privatgruben = 140 140 kt 6. Nordrufslandmit{10taatsgruben= 1*. ) 2, ( 9 Privatgruben = 1** ) " 7 gs / 2 Staatsgruben = 1*** 7. Sibirien mit . • 105 Privatgruben = 13 f 14 " Zusammen bei 6034 Arbeitern 1092 kt Vertheilung nach Erzarten. Die überwiegende Menge der Erze, nämlich 60 %, sind Magneteisenerze des Urals; zunächst stehen mit fast 27 % Brauneisenerze, von denen die Hauptforderung auf Polen und das Moskauer Gebiet fällt. Es folgen dann die See- und Rasen- erze Finnlands mit 3%, der Rest besteht in Thon- und Rotheisenerzen. Einfuhr und Ausfuhr. Die Einfuhr betrug 20,5 kt Magneteisenerze aus Schweden nach Finnland, die Ausfuhr 8 kt Braun eisenerze nach Oberschlesien im Grenzverkehr. Reichthum, Verwendbarkeit der Eisenerze, Bedeutung für den Weltverkehr. Die uralischen und die kaukasischen Eisenerze sind für den sauren Bessemerprocefs geeignet, alle anderen nur für den basischen öder für Puddel- roheisen. Die polnischen Erze sind noch reichlich vorhanden und gestatten einen weiteren Auf schwung der Förderung an der oberschlesischen Grenze. Die uralischen Erze verlieren wegen des Mangels an Brennstoff an Ort und Stelle und wegen der Länge der Transportwege von Jahr zu Jahr an Bedeutung. Das Moskauer Gebiet steht auf gleichbleibender Förderung, das Donetzgebiet harrt noch immer erst des geeigneten Aufschlusses, trotzdem man sich damit seit mehr als 30 Jahren beschäftigt hat. Finnland bedarf der Einfuhr. Der Kaukasus kann für den Weltverkehr Erze für den sauren Bessemerprocefs liefern, wenn geeignete Verkehrswege zur See aufgeschlossen werden. Von der Gesammtförderung wird ein sein' kleiner Theil (etwa 500 t) direct auf schmiedbares Eisen ver arbeitet. g) Schweden. Für die nachstehenden Angaben ist »Bidrag till Sveriges officiela Statistik C) Berghandteringen« benutzt. 1 schwedischer Centner = 51,04 kg, also 1 kt = 19582 schwed. Centner. 1 Krone = 1,1 (. * 0,57 kt. ** 0,59 kt. *** 0,52 kt.