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890 Stahl und Eisen. Prefsblech gegen Gufseisen. 1. October 1895. sind: Räderchen von 100 bis 150 Stück auf das Pfund, welches zu 11 Gent verkauft wird, also etwa 88 © das Kilogramm. Die Form kästen enthalten 70 bis 75 Stück, von denen — also durch reine Handformerei — 7000 bis 10 000 Stück täglich von einem Jungen geliefert getempert, hergestellt wurden, aus Blech durch Pressen zu bilden. Die oben angeführten Objecte zeigen bereits diesen Fortschritt. Fig. 2 ist ein in Remscheid fabricirter Vorschneider, aus Stahlblech geprefst und an den Schneiden ge härtet. Fig. 3 und 4 sind Drehbankherze, an werden, der damit 75 bis 100 Cent verdient. Hiermit kann unser deutscher Arbeiter nicht concurriren. Auch kommt noch der Umstand — die Schlofs- fabrication im speciellen be treffend — hinzu, dafs unser Publikum, ich glaube in Europa überhaupt, sich nicht an die gufseisernen Schlösser ge wöhnen will, obwohl dieselben wirklich allen Anforderungen — Billigkeit, Festigkeit und Sicherheit — entsprechen, die man an eine gute Waare stellt. Freilich dürfen wir unsere allerdings aufserordentlich bil ligen Vorhänge- und Schub- ladenschlösser nicht in Be tracht ziehen. Erst seit kur zem versucht sich das gegos sene Schlofs auch in unsere Fabrication einzuführen. Hier ist Ernst Boessneck, Chem nitz, bahnbrechend vorange gangen. Wir führen, um diesen in Amerika noch allein herr schenden Fabricationszweig näher vor Augen zu führen, in Fig. 1 ein in der König lichen Fachschule zu Remscheid gegossenesSchlofs, System Horns-Rubens, vor: a ist das vom Kasten ge lieferte Gufsstück, die sämmt- lichen Schlofstheile mit allei niger Ausnahme der Feder und des Schlüssels enthaltend, b das geöffnete Schlofs und c der Kastendeckel. Wenn nun auch nicht zu er warten ist, dafs unsere Schlofs- fabrication, welche allerdings, wie schon bemerkt, auf einer sehr hohen Stufe steht — ich meine dabei nicht die Construction — durch die amerikanische Methode der Verwendung des Grau gusses Einbufse erleiden wird, so giebt es doch eine Reihe anderer Artikel, welche augenblicklich den Gegenstand lebhaften Kampfes bilden. Schon seit längerer Zeit hat man gelernt, Gegenstände, welche, wie Zangen, Drehbankherze und solche von ähnlichen Formen (Fig. 2 bis 7), sonst aus Schmiedeisen, dann aus Gufseisen, meist denen die originelle Bildung der Charniere her vorzuheben ist. Der Stift wird durch den hinein- geprefsten Lochgrat ersetzt. Fig. 5 ist eine von Justus Schmidt in Remscheid aus Prefs blech, also mit hohlem Kopf, gefertigte Rohr zange und Fig. 6 eine von den Schülern der Königlichen Fachschule in Remscheid hergestellte Flachzange: a der Schnitt, b ein vorgeprefster Schenkel und c die fertige Zange.