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Die galvanische Verzinkung des Eisens. 1. October 1895. angegeben, ob und mit welchem Erfolg das Ver fahren je zur Anwendung gekommen ist. Eine zweite Methode ist das von Cowper- Codes erfundene und in der Fabrik von Watson, Laidlaw & Co. in Glasgow zur Anwendung gekommene Verfahren. Dasselbe soll sich billiger stellen, als die Verzinkung nach dem alten Ver fahren, und deshalb wurde der Bau einer gröfseren Anlage in Aussicht genommen. — In dem nächstfolgenden Abschnitt werden die Methoden zur Vorbereitung der Eisengegen stände für das Bad eingehend besprochen. In dem letzten Abschnitt erläutert der Verfasser das von ihm selbst ausgearbeitete Verfahren zur Verzinkung, insbesondere von Röhren und Rohr spiralen im grofsen. Da hierin der Kernpunkt des ganzen Buches liegt, wollen wir auf diesen Theil etwas näher eingehen. Die Eisengegenstände, welche von der ma schinellen Herstellung oder von dem Transport stets eine fettige Oberfläche haben, müssen zu nächst vollkommen von Fett befreit werden, was Abbild. 3. in eisernen Kasten mittels warmer 10 procentiger Lösung von kaustischer Soda geschieht. Nach dem Abtropfen bezw. Abspülen werden die Gegenstände in die Beizgefäfse gebracht, in welchen sie gleichzeitig gescheuert werden. Die Form der Beizgefäfse, in denen sich Schwefel säure von 7,5 0 B. befindet, richtet sich nach der Form der Waaren. Sollen z. B. Rohre ver zinkt werden, so bedient man sich zum Beizen eines langen, niedrigen und schmalen wasser dichten Kastens, in welchem sich eine hölzerne Trommel befindet, von welcher eine Seite zum Einbringen der Rohre abnehmbar ist. Diese Trommel (Abbild. 2 und 3), in welche die Beize Zutritt haben mufs, wird durch einen Riemenantrieb in langsame Bewegung versetzt, so dafs sie ungefähr 20 Umdrehungen in der Minute macht. Diese Beiztrommel wird mit einer gewissen Anzahl von Rohren (je nach der Gröfse 4 bis 30 Stück) besetzt und zwar derart, dafs die kleineren Rohre in die gröfseren eingeschoben werden. Um ein gleichzeitiges Abscheuern herbei zuführen, kommt aufser der Beizflüssigkeit noch feiner Quarzsand und langes Stroh in die Trommel. Von Zeit zu Zeit mufs die Beize erneuert werden. Zum Beizen von Gegenständen, welche mehr in der Fläche oder nach 3 Dimensionen aus gedehnt sind, dient als Beizgefäfs ebenfalls eine Trommel, welche aber bedeutend kürzer ist, da gegen einen viel gröfseren Durchmesser besitzt (Abbild. 4). Die Drehungsachse dieser Trommel ist schräg gestellt und wird unterhalb des Bodens durch ein konisches Getriebe in langsame Um drehung versetzt. Diese Beiztrommel ist nach Art eines Bottichs hergestellt, welcher auf einem mehrfach durch brochenen gufseisernen Teller aufsteht, in dessen Mitte die Drehungsachse befestigt ist. Um die letztere zu entlasten, bewegt sich überdies der Spurkranz des Tellers in der Nuthe einer kleinen, am Vordertheil der Grundplatte angebrachten Rolle. Abbild. 4. Durch die schräge Stellung findet während der Rotation gleichzeitig ein beständiges Rutschen und daher ein Reiben der einzelnen Gegenstände aufeinander statt; und da die Trommel aufser mit der genannten Beize mit etwas Quarzsand und Strohhäcksel beschickt wird, so wird die Oberfläche der Gegenstände blank gescheuert. Diese Art des Beizens und Scheuerns kann man nicht auf solche Objecte anwenden, welche gröfsere Vertiefungen auf ihrer Oberfläche aufweisen, oder die nach allen drei Dimensionen gegliedert sind. Bei derartigen Gegenständen bedient man sich eines Sandstrahlgebläses, welches man abwechselnd mit der Beize einwirken läfst. . Objecte, welche im Innern nicht verzinkt werden sollen oder können, müssen während aller Operationen an den Enden verschlossen werden. Die in dieselbe eingedrungene Beize läfst sich nämlich nicht leicht vollständig entfernen und findet daher ein Sauerwerden des Zinkbades, zum mindesten aber ein rasches Rosten der unver zinkten Innenfläche statt. Sobald nun die völlig blank gebeizten Gegen stände aus der Beize genommen werden, ist es