804 Stahl und Eisen. Fortschritte im Bau der Eisenbahn - Betriebsmittel. 1. September 1895. achse mit in Bögen einstellbaren Lagern nach der Bauart Cockerill versehen. Die Württembergische Staatsbahn endlich hat an ihren neueren vierachsigen Schnellzuglocomo- tiven bei fester Treib- und Kuppelachse die beiden Laufachsen als gekuppelte Lenkachsen ausgebildet und durch ein Hebelwerk von der Tenderkupplung der Dreieckshebel A und dadurch die Laufachsen entsprechend gestellt werden, wie es Abbild. 3 (etwas verzerrt) veranschaulicht. Die Locomotive, an welcher sich die vor besprochene Einrichtung zur Einstellung der Lauf achsen findet, zeigt noch in anderer Beziehung Abweichungen von den bisher gebräuchlichen abhängig gemacht, so dafs die Einstel lung des Tenders auf die der Laufachsen einwirkt. Die Beweg lichkeit der Laufach sen ist auf die Ein stellung in Bögen bis zu 150 m Halbmesser herab eingerichtet. Es sind zu diesem Zwecke die Achs buchsen der Lauf achsen nicht in den Locomotivrahmen selbst gelagert, son dern in beweglichen, in der Längsrichtung der Locomotive ver schiebbaren Gestel len, und von diesen Formen. Diese Loco motive ist mit drei gleich grofsen Dampf- cylindernausgeröstet, von denen der eine zwischen den Rahmen liegt und eine ge kröpfte Treibachse bedingt. Die Loco motive kann je nach Wunsch des Führers mit Volldruck oder als Verbundmaschine arbeiten; in ersterem Falle bekommen alle drei Gylinder frischen Dampf, inf andern Falle nur der mittlere Gylinder, aus dem der zum Theil ausge nutzte Dampf dann Gestellen sind je die beiden auf einer Seite der Locomotive liegenden so durch Hebel und Zug stangen miteinander verbunden, wie es in Abbild. 3 in einfachen Linien dargestellt ist. Man erkennt aus dieser Abbildung, dafs, wenn die Gestelle und mit diesen die Achsbuchsen auf der einen Loco- motivseite sich einander nähern, sich dieselben gleichmäfsig in die Aufsencylinder übertritt. Der Kessel der in Abbild. 4 dargestellten Locomotive ist aus Flufseisen hergestellt, für welches eine Zugfestigkeit von 38 bis 45 kg, eine Dehnung von 25 % (auf 200 mm Länge) und eine Quer schnittseinziehung (beim Bruch) von 40 % vor geschrieben war. Von allen in unserer Quelle Abbild. 4. auf der andern Seite voneinander entfernen und deshalb die Achsen selbst eine schiefe Stellung zur Längsachse der Locomotive annehmen müssen, bei welcher deren Mittellinien nach dem Bahn krümmungsmittelpunkte zusammenlaufen. Die Achsbuchsen selbst können sich dabei in den sie um fassenden Gestellen entsprechend verdrehen. Der Kopf des Dreieckshebels A steht durch einen Mit nehmer mit der Tenderkupplung so in Verbindung, dafs, wenn beim Einfahren in eine Krümmung der Tender zur Locomotive sich schief stellt, besprochenen Personenzugiocomotiven hat die hier in Rede stehende den gröfsten Kessel mit einer Gesammtheizfläche von 148,1 qm bei einer Rost fläche (2 qm), welche letztere nicht gröfser ist, als bei Locomotiven anderer Verwaltungen mit wenig mehr als 100 qm Heizfläche. Die aus der Gröfse der Dampfeylinder (d), dem Kolben hub (l cm ), dem Kesselüberdruck (p in Atmosph.) und dem Triebraddurchmesser (Dem) nach der Formel ,, n d2T 1 Z — 0,75 4 p — berechnete Zugkraft