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126 Stahl und Eisen. Bericht über in- und ausländische Patente. 1. Februar 1896. Deutsche Reichspatente. w N. dienen kann. sprechend Anziehung dafs es Kl. 49, Nr. 84521, vom 7. Juni 1895. Wilhelm Stern in Antwerpen. Zerlegbare«, aus zwei Cylinderhälften bestehendes Metallfajs. Jede Cylinder- hälfte a ist an jeder Längskante mit einem doppel ten Falz o ver sehen, welcher in den ihm gegen überstehenden Falz senkrecht zur Cylinderachse hineingeschoben werden kann, so dafs beide Hälften einen vollen Cy linder bilden. Am oberen und unteren gerillten Rande des Cylin- ders a a wird dann in diesen ein am Rand ent sprechend gerill ter Boden bezw. Deckel v einge setzt und um den Cylinder zweient- gerillte Schellen w gelegt, nach deren dafs Fafs zusammengehalten wird, so auch zur Aufnahme von Flüssigkeiten KL 49, Nr. 84411, vom 15. December 1894. Fr. Wilkinson und Th. Strover Turnbull in M anchester. Verfahren zum Härten von Karden zähnen. Der fertige Kardenriemen a wird um die in einem Quecksilberbad liegenden Walzen cde herumgeführt, so dafs bei e der Riemen noch von Quecksilber über deckt wird, die Karden aber über der Badoberfläche vorstehen. In dieser Stellung werden die Karden durch eine Flamme l erhitzt und bei ununterbrochener Weiterbewegung des Riemens a sofort wieder in das Quecksilber untergetaucht, so dafs nach der Erhitzung eine schnelle Abkühlung und dadurch eine Härtung I erfolgt. KL 5, Nr. 83677, vom 14. August 1894. Francois j Hague i n L y o n. Querbau zum Abbauen von mächtigen | Steinkohlenlagern. Das Lager wird schichtenweise von oben nach unten abgebaut, wobei auf die ganze Sohle der im | Abbau befindlichen Schicht ein fester Fufsboden ge- | legt wird. Auf diesen Fufsboden werden die Berge der im Abbau befindlichen Schicht aufgeschüttet, wonach unter diesem Fufsboden die zweite Schicht abgebaut wird, so dafs der Fufsboden der oberen Schicht, durch Pfosten gestützt, der unteren Schicht als Decke dient. Kl. 40, Nr. 84579, vom 19. Januar 1895. E. Matthes & Weber in Duisburg. Veifahren zur Gewinnung von Zink und Chlor durch chlorirende Röstung von Erzen oder Erzrückständen. Sulphidische Erze werden in der Art mittels Chlornatrium geröstet, dafs das nöthige Chlornatrium durch Chlorcalcium, dessen Chlorgehalt dem Verfahren beständig zugeführt wird, eine dauernde Erneuerung erfährt. KL 49, Nr. 83493, vom 15. December 1894. Ernst Hammesfahr in Solingen, F o c h e. Ver fahren zum Schmieden von Kugeln oder dergl. Die beiden Gesenke a b haben — bei der Her stellung von Kugeln — halbcylindrische Rinnen, zwischen welchen beim Schmieden der Eisenstab c hin und her gedreht wird, so dafs er in zusammen hängende Kugeln ausge schmiedet wird, die in den gerundeten Enden der Rinnen fertig geschmiedet werden können. KL 31, Nr. 84122, vom 1. August 1894. A. F. E. Dupont in Paris. Ver fahren und Vorrichtung zur Herstellung von Stäben, Röhren oder Drähten. Das durch die Matrize a geprefste heifse Metall wird in dem Rohr b von einer kühlenden Flüssigkeit um geben, die das Erkalten des Metallstranges c bewirkt, ohne dafs er mit festen Theilen in Berührung tritt. Kl. 31, Nr. 84121, vom 6. Februar 1894. Ch. Le Bourg und Victor Marie Gosse in Nantes (Frankreich). Verfahren zur Herstellung von Formen mit verlorener Wachsschicht. Um Metallabgüsse von Kunstwerken herzustellen, werden zwei Gipsabgüsse des Originals gemacht, von welchen der eine, künstlerisch nachgebessert, zur Erzeugung einer Gips- oder Gelatineform dient, während der zweite, der Wandstärke des zu er zeugenden Abgusses entsprechend abgeschabt, zur Abgiefsung einer aus mehreren querlaufenden ab nehmbaren Theilen bestehenden Kernform dient. Nach Herstellung des Kerns wird derselbe in die Gelatine form gesteckt und wie gewöhnlich verfahren. Kl. 49, Nr. 84 088, vom 3. Mai 1895. J. Platt und Guy Goldthorp in Cleckheaton (Eng land). Verfahren zum Walzen von Draht oder Blech unter Anwendung des elektrischen Stromes zum Er hitzen des Arbeitsstückes. Das Werkstück wird durch zwei mit verschiedenen Polen einer Dynamomaschine verbundene Walzenpaare geführt, wobei es durch den elektrischen Strom derart erhitzt wird, dafs es durch den Walzdruck die ver langte Form erhält.