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Alle Theile sind nach unserer Angabe von I der Firma C. Gerhardt, Marquarts Lager I chemischer Utensilien in Bonn a. Rh., geliefert. Der Preis des Ofens ist 55 •6, der der Glas theile ohne Kippschen Apparat und ohne Stativ 8,50 •N. Wurde dieser Apparat bei Anwendung von bromhaltiger Salzsäure benutzt, so traten an die Stelle der Vorlagen II und N die bekannten Kugel- apparate. Die ersten 12 Ergebnisse, welche bei der vergleichenden Untersuchung von 4 Eisen proben erzielt wurden, waren folgende: Art der Probe Kurze Andeutung der angewandten Methode I Ohne Glühen der Gase in Vorlage H erhalten o/oS II Durch nach träglich. Glühen der Gase in Vor lage N erhalten °/oS III Gesammt- Schwefelgehalt (I+II) °/oS Durch Glühen in Procenten des Schwefels mehr erhallen 11 . 100 I °/e / Br-l-HCl, Baso, . . . H:02 + NIL, BaSO, . . Cd(CaHaO:)2, CuO. . . 0,1577 0,1654 0,1673 0,0094 0,0145 0,0137 0,1671 0,1800 0,1810 5,9 8,8 8,2 Stahl; stabförmig ...{ Br + HCl, Baso. . . . H:02 + NHs, BaSÜ4 . . Gd(C2HsO 2 )2, CuO. . . 0,1190 0,1176 0,1253 0,024-1 0,0258 0,014-7 0,1431 0,1435 0,1400 20,2 22,0 11,5 Flufseisen, Blech ..{ Br+HCI, Baso. . . . H2O2 -1- NHs, BaSO< . . Cd (H 2 Cs 02)2, CuO. . . 0,0660 0,0877 0,0969 0,0030 0,0040 0,0040 0,0690 0,0917 0,1010 4,6 4,6 4,1 Walzeneisen | Br + HCl, Baso. . . . H2O2 + NHs, BaSOr . . Cd(CaH:02), CuO . . . 0,0700 0,0693 0,0654- 0,0135 0,0113 0,0089 0,0835 0,0806 0,0743 19,3 16,5 13,5 Sämmtliche Resultate sind so niedergeschrieben, wie sie nacheinander erhalten worden sind; eine Auswahl gut übereinstimmender Zahlen hat nicht stattgefunden. Wo der Gesammt-Schwefelgehalt bei derselben Eisenprobe Abweichungen zeigt, ist dies auf die ungleichmäfsige Vertheilung des Schwefels im Eisen zurückzuführen. Der höchste Zuwachs an Schwefel beträgt hier 22 % des selben. Bemerkt wird noch, dafs wir bei allen Glühversuchen schwer schmelzbare Glasröhren von 6 bis 12 mm innerer Weite anwandten, da eine Porzellanröhre nicht zur Verfügung stand. Es schien ganz gleichgültig zu sein, ob die Röhre beim Durchleiten der Gase auf eben sichtbare Rothgluth gebracht war, oder stärker, bis zur hellen Rothgluth, erhitzt wurde, das analytische Ergbnifs war dasselbe. Starke Rothgluth empfiehlt sich deswegen nicht, weil dann die Röhre zu sehr leidet. Bei vorsichtiger Behandlung kann dieselbe zu sehr vielen Schwefelbestimmungen dienen, auch genügt es, sie auf eine Länge von 15 bis 20 cm schwach roth zu erhitzen, um des Erfolges sicher zu sein. Alle Gase von Eisen proben verursachen hierbei in dem hinteren Ende der Röhre einen aus Roth in Schwarz übergehen den Spiegel von Phosphor und Arsen, welcher durch warmes Königswasser leicht entfernt wird. Nach dem Eindampfen des Säuregemisches läfst sich in dem Rückstand Phosphorsäure und Arsen säure nachweisen, nicht aber Schwefelsäure, was für das gute Gelingen der Schwefelbestimmungen im Eisen spricht. Dieses Gelingen der Versuche ist jedoch an gewisse Bedingungen geknüpft, welche der Er örterung bedürfen. Denn auch der Schwefel wasserstoff hat beim Glühen in einer Glasröhre Neigung, zum Theil in Schwefel und Wasserstoff zu zerfallen. Wir haben dies in vielen Fällen dadurch festgestellt, dafs wir statt Eisen eine genau abgewogene Menge reinen Schwefelzinks, nicht über 0,0200 g, in die Kochflasche B brachten, dies Sulphid durch 50 cem verdünnte Salzsäure, (1 HCl: 2 H 2 O), bei gelindem Kochen zersetzten und den sich so nach und nach entbindenden Schwefelwasserstoff theils mit viel Kohlensäure, theils mit viel Wasserstoff oder einem Gemisch beider durch die glühende Röhre leiteten. Bei diesen Versuchen blieb die vordere Vorlage II des Apparates leer, sie diente hier nur als Condensations- gefäfs für den mit den Gasen übergehenden Wasser dampf, gemischt mit wenig Chlorwasserstoff. Die hinter der glühenden Glasröhre angebrachte Vor lage wurde indessen mit 30 bis 40 cem einer Lösung von essigsaurem Cadmium — Essigsäure beschickt. So ergab sich, dafs es nur dann mög lich war, sämmtlichen Schwefelwasserstoff ohne Verlust in die hintere Vorlage N zu bringen, wenn zunächst alle Luft aus den Glasgefäfsen B, II und die Röhre verdrängt worden war, wozu 2 bis 3 Liter Kohlensäure genügten. Gofs man jetzt erst durch die vorher mit Wasser gefüllt gehaltene Trichterröhre D Salzsäure in die Koch flasche, schlofs dann den Hahn wieder, ehe noch Luft in dieselbe mit hinunter gerissen wurde, und wurde nun der Schwefelwasserstoff durch vorsichtiges und anhaltendes Kochen der Mischung und mit Hülfe von 2 bis 3 Liter Wasserstoff durch die glühende Röhre und die Vorlage N getrieben, so erhielten wir in der letzteren eine dem zersetzten Zinksulphid genau entsprechende