Die Zeitschrift erscheint in halbmonatlichen Heften. Abonnementsprels für Nichtvereins mitglieder: 20 Mark jährlich excl. Porto. STAHL WEISEN • ZEITSCHRIFT Insertionspreis 40 Pf. für die zweigespaltene Petitzeile, bei Jahresinserat angemessener Rabatt. FÜR DAS DEUTSCHE EISENHÜTTENWESEN. Redigirt von Ingenieur E. Schrödter, Geschäftsführer des Vereins deutscher Eisenhüttenleute, für den technischen Theil und Generalsecretär Dr. W. Beumer, Geschäftsführer der Nordwestlichen Gruppe des Vereins deutscher Eisen- und Stahl-Industrieller, für den wirthschaftlichen Theil. Commissions-Verlag von A. Bagel in Düsseldorf. N 7. 1. April 1897. 17. Jahrgang. und des Auslandes. Die Kriegsflotten Deutschlands (Hierzu Tafel III.) (BSie Marinetabellen, welche von der Hand 78583) des deutschen Kaisers entworfen und in I5,,c den Wandelgängen des Reichstags aus- gestellt waren, haben allseitig ein so her vorragendes Interesse erweckt, dafs wir glaubten den Wünschen unseres Leserkreises entgegenzukommen, indem wir Abbildungen* der kaiserlichen Eintra gungen in der Tafel III dieserAusgabe beifügen. Einige Worte der, leider jeden guten Deutschen gleichzeitig beschämenden und beängstigenden Wahrheit über unsere Kriegsflotte und des Ver gleichs mit der Kriegsseemacht der europäischen Staaten dürften hier am Platze sein. Der Ausgangspunkt der Prüfung ist der Flotten gründungsplan, wie er nach den Ergebnissen des Seekrieges 1870/71 im Jahre 1873 veranschlagt wurde. Er lautet: Der Flottengründungsplan von 1873: Panzerfregatten Panzercorvetten Monitors Schwimmende Batterieen . Kreuzerfregatten und Kreuzercorvetten Kanonenboote Avisos . gröfsere kleinere Torpedofahrzeuge ‘ gröfsere • ° ( kleinere Dieser Flottengründungsplan vom Jahre 8 6 7 2 20 9 9 6 10 18 1873 hat im Laufe der letzten 24 Jahre nach Mafsgabe * Wir verdanken die Bildstöcke der „Illustrirten Zeitung“, welche sie in ihrer Nr. 2801 veröffentlichte. Red. der neu sich aufdrängenden Gesichtspunkte mit Billigung und Bewilligung des Reichstags mehr fache Ergänzungen und Umgestaltungen erfahren, welche wir im einzelnen nachstehend durchgehen: Die Panzerfregatten und Panzercorvetten er hielten im Jahre 1893 die Bezeichnung ,Panzer schiffe I., II. bis III. Klasse“. Der Sollbestand beider bestand also aus 14 Panzerschiffen. In den Jahren 1887 bis 1890 wurden noch 10 Panzerfahrzeuge bewilligt zur Küstenvertheidi- gung, im Nothfall auch zur Verwendung in der Nordsee und auf entfernte Expeditionen. Diese Panzerfahrzeuge, welche anfangs zu den Panzer corvetten gerechnet wurden, heifsen seit 1893 „Panzerschiffe IV. Klasse“. Die 7 Monitors sind niemals gebaut, sondern nur zwei. Für die fehlenden fünf wurden 13 Panzer kanonenboote eingestellt, welche auch thatsächlich gebaut worden sind; sie sind bestimmt zur Ver- theidigung der Flufsmündungen. Die beiden schwimmenden Batterien wurden nicht gebaut, da sie sich in ihrer Construction gegen die Torpedos nicht genügend schutzfähig erwiesen. Die Kreuzerfregatten und Kreuzercorvetten wurden nach erwiesener Dringlichkeit um drei weitere vermehrt. Sie stiegen so bis auf 23. Es ist jedoch hier zu betonen, dafs infolge der Ver mehrung des auszubildenden Personals 4 Kreuzer fregatten ständig für die Ausbildung der Gadetten, Schiffsjungen u. s. w. dem politischen Dienst ent zogen wurden. Diese Kreuzerfregatten und Kreuzer corvetten erhielten im Jahre 1893 den Namen । „Kreuzer I., II., III. Kl.“. Ihr Sollbestand ist also 23. VII.17 1