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342 Stahl und Eisen. Die Bedeutung und neuere Entwicklung der Flulseisenerzetigung. 1. Mai 1897. Tabelle III. Anzahl der beschäftigten Arbeiter. 1878 1879 1880 1881 1882 1883 1884 1885 1886 in der Schweifseisenerzeugung 45 695 49 159 51 185 53 405 57 190 57 407 57 44.9 54 114 50 965 , ’® „ » Flufseisenerzeugung . . 14 562 15172 20 116 23 831 27 974 29 033 29 019 30 480 34 080 G E N‘ 1887 1888 1889 1890 1891 1892 1893 1894 1895 „ „ Schweifseisenerzugung 52 768 51 779 53 536 53 970 49 596 45 989 40 342 38 851 38 190 ‘C „ , Flufseisenerzeugung . . 36 740 42 256 48 371 52 823 57 929 61 092 65 944 69 372 75 080 Zu einer Bemerkung giebt die Tabelle um so weniger Anlafs, als die Zahlen mit einer gewissen Vorsicht schon um deswillen aufzunehmen sind, dafs für solche Werke, welche Schweifs- und Flufs- eisen herstellen, es schwierig ist, die Trennung zuverlässig vorzunehmen. Es gilt das letztere übrigens auch für die Erzeugnisse. Ueber die Vertheilung unserer deutschen Flufsmetallerzeugung auf die verschiedenen Verfahren, also die Antheile, welche auf den Converter und den Herdofen und hierbei wiederum je auf saure und basische Zustellung entfallen, liegen leider nur sehr unvollkommene Angaben vor. Eine annähernde Beurtheilung über das Ergiebigkeitsverhältnifs der basischen zur sauren Birne giebt uns die seit dem Jahre 1883 von Dr. Rentzsch getrennt geführte Statistik über die Erzeugung von Bessemer- und Thomasroheisen (Tab. IV). verhältnifs zeigt; ferner kann man sagen, dafs sich durch die Inbetriebsetzung neuer Thomaswerke dies Verhältnifs neuerdings noch weiter zu Gunsten des Thomasprocesses verschieben wird. Um weitere Klarheit in diese Verhältnisse zu bringen, habe ich es unternommen, ad hoc eine Tabelle IV. Erzeugung von Bessemer- und Thomasroheisen in Deutschland von 1883 bis 1896. Bessemerroheisen Thomasroheisen Bessemerroheisen Thomasroheisen t «Io t 0/o t 0/o t 0/o 1883 . . 425 920 57,3 369 685 42,7 1890 . . 438 527 21,9 1 555 693 78,1 1884 . . 486 083 49,8 488 746 50,2 1891 . . 384 196 18,4 1 704 279 81,6 1885 . . 472 468 41,4 668 065 58,6 1892 . . 313 819 13,5 2 006 400 86,5 1886 . . 426 428 33,7 835 178 66,3 1893 . . 351 240 13,4 2 271 293 86,6 1887 . . 432 090 28,6 1 076 140 71,4 1894 . . 442 614 14,4 2 621 525 85,6 1888 . . 395 878 24,0 1 253 308 76,0 1895 . . 444 495 13,3 2 898 476 86,7 1889 . . 405 490 22,4 1 402 444 77,6 1896 . . 515 352 13,6 3 252 765 86,4 Da nun bekannt ist, dafs zum Thomasprocefs in Deutschland auch gewisse Mengen von im Zollverein erzeugtem Puddelroheisen genommen werden, so kann man schliefsen, dafs das Ver- hältnifs von Thomas zu Bessemer eher noch mein zu Gunsten des ersteren liegt, als das Roheisen- Statistik zu erheben, zu welcher in letzter Stunde Hr. Dr. Rentzsch mir noch sehr willkommene Ergänzungen geliefert hat. Das Ergebnifs unserer gemeinsamen Bemühungen ist in der nachfolgenden Tabelle V niedergelegt. Tabelle V. Erzeugung an Flufseisen (ausschl. Tiegelstahl). Blöcke Jahr Co nverter-FIufs eisen Herdflufseisen »/o Directer F ormgufs Bessemer 0lo Thomas 0/o sauer °/ 0 basisch 1894 . . . 327 700 — 8,8 2 342 100 — 62,7 161 100 — 4,3 907 500 - 24,2 47 800 — 1895 . . . 315 600 — 7,8 2 520 400 — 62,6 168 000 — 4,2 1 021 400 — 25,4. 55 100 — 1896 . . . 351 500 (6) 7,3 3 004 600 (21) 62,2 184100 (11) 3,8 1 293 700 (37) 26,7 65 300 (32) Die in den Klammern angegebenen Ziffern bedeuten die Zahl der Werke. Nach gleichzeitigen Angaben sind heute vorhanden: Converter saure 2 ZU 0,65 t 6 9 26 23 6 basische zu 5 bis 5,51 19 4 7 » 6 „ 7,5 » 8 t t t » 8 „ 10 , 12 „ 12,5, 15 " 15 .20 t t t insges. 32 Stück 70 Stück Herdöfen saure basische 19 zu 2,5 bis 10 t* 5 zu 3 bis 10 t* 25 „ 10 15 t 67 . 10 , 15 t 1 . 15 „ 20 t 60 . 15 „ 20 t 15 über 20 t 45 Stück 147 Stück Die obige Tabelle zeigt, dafs das basische Verfahren bei uns in den letzten drei Jahren wiederum wesentlich, und zwar sowohl für die Birne wie für den Herd, zugenommen hat. Sie lehrt uns aber ferner, dafs das Herdschmelzverfahren in unserer Flufseisenerzeugung eine weit gröfsere Rolle spielt, als bisher vielleicht allgemein angenommen worden ist. Von der 1896er Gesammterzeugung von 4 834 900 t entfallen auf Birnenmetall 3 356 100 t = 69,5 % und auf Herdmetall 1 477 800 t = 30,5 %. * Ausschliefslich 10 t.