Volltext Seite (XML)
1. Januar 1900. Berichte über Versammlungen aus Fachvereinen. Stahl und Eisen. 51 Friedrich “-Klasse nur etwa 130000 t beträgt!! Ab weichend von England hält man in Frankreich stets an der Panzerung der gesammten Wasserlinie, an dem Gürtelpanzer, fest und gestaltet besonders die Artillerie sehr aus. Als Typ dient der im Jahre 1895 gebaute „Charlemagne“ von 11 260 t Deplacement und 18 Knoten Geschwindigkeit (Fig. 8). Bei uns in Deutschland wurde die „Kaiser Friedrich“-Klasse 1893 entworfen und möge hier auf schützaufstellung, der Panzerung und den Seeeigen schaften gegenüber den bisherigen Typen; es ist da durch unabweisbar dargethan, dafs unsere Neubauten in vorzüglicher Weise construirt sind und dafe wir Deutschen im Hinblick auf das hervorragend gute Material unserer Marinemannschaften, welches sich unseren Landtruppen ebenbürtig an die Seite stellt, mit Sicherheit darauf rechnen können, dafs unsere Flotte dereinst, wenn ihr Ausbau vollendet sein wird meine Veröffentlichung zum Stapellauf „Kaiser Karl des Grofsen“, („Stahl und Eisen“ 1899 No. 22 1045) verwiesen sein. Nach dem Urtheil hervorragender englischer Fachleute übertreffen diese Schiffe an Feuerenergie pro Minute alle zur Zeit bestehenden Kriegsschiffe, wenn auch ihre Panzerung nicht über- rnäfsig ausgedehnt ist, ein Umstand, dem bei den neuesten Bauten unserer Marine, den in Bau befind lichen Linienschiffen wirksam abgeholfen ist, ganz und der Ruf des Vaterlandes an sie ergeht, die höchsten Leistungen aufweisen wird! — Fafst man den Gesammteindruck zusammen, den das erste Auftreten der Schiff bautechnischen Gesell schaft hervorgerufen hat, so ist derselbe überall ein äufserst günstiger und vielversprechender. Ganz fraglos müssen das Entstehen dieser Gesellschaft, ihre Be strebungen und ihre Ziele als ein bedeutsamer Schritt in der Entwicklung unserer deutschen Technik nicht Figur 7. „Royal Sovereign“ (E. 1891). besonders noch dadurch, dafs jetzt allgemein der vorzügliche Kruppsche Specialstahl zur Anwendung kommt, ein Material, welches in seiner Widerstands fähigkeit alle bisherigen'Panzerungen übertrifft. Herr Rudloff unterstützte seinen Vortrag durch die Vorführung zweier Modelle der neuesten Linien schiffstypen, des auf der Germania in Kiel im Bau befindlichen „Kaiser Wilhelm der Grofse“ und des bei Schichau in Danzig auf Stapel liegenden Linien schiffs „D“. Ein eingehenderes Studium gerade dieses letzteren neuesten Typs zeigt sofort in die Augen springende hervorragende Fortschritte in der Ge- allein, sondern besonders unserer vaterländischen Schiffbauindustrie angesehen werden. Gerade der enge Zusammenschlufs der Schichten des deutschen Volkes, welche mit dem Schiffbau und der Schiffahrt Zusammenhängen, bietet eine breite Basis, auf welcher alle tüchtigen Leistungen auf jenem Gebiete frisch und nutzbringend emporspriefsen können, und die Tüchtigkeit der Männer, welche an der Spitze dieser Gesellschaft stehen, gewährleistet ein klares, ener gisches und erfolgreiches Fortschreiten der schiffbau technischen Bestrebungen. Wenn es glückt, in Zu kunft die Vorträge, welche in den jährlichen Ver-