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12 Stahl und Eisen. Ersparnisse in der Beutegung der liohstoffe für die Eisendarstellung. 1. Januar 1900. Es ist weiter klar, dafs die durch Mithülfe einer solchen Gesellschaft bewirkten technischen Vervollkommnungen Hand in Hand mit einer Umgestaltung bezw. Verbilligung der Tarife für die Massentransporte gehen müfste. Die Hauptschwierigkeiten liegen ohne Zweifel in dem Uebergangs- Stadium, es sei in dieser Hinsicht an die Erhöhung des Ladegewichts erinnert. Als auf den Preufsischen Staatseisenbahnen das Ladegewicht von 10 auf 15 t erhöht wurde, mufste von einer sinngemäfsen Anwendung der Expeditionsgebühr, die doch nur dahin gehen konnte, dafs sie auf den Wagen, aber nicht auf dessen mehr oder minder grofsen Inhalt sich bezog, bekanntermafsen schon aus dem Grunde Abstand genommen werden, dafs es nicht möglich gewesen wäre, die billigen Abbildung 3 bis 5. 50-tons Wagen der Carnegie Steel Co. Wünsche der Wagenbesteller auch nur annähernd zu befriedigen, ein Vorgang, der gerade nicht grofse Hoffnungen an Ersparnisse knüpfen läfst, welche durch technische Verbesserungen erzielt werden. Nach dem Grundsatz, wo ein Wille ist, ist auch ein Weg, dürfen diese Uebergangs-Schwierigkeiten, so grofs sie sein mögen, uns nicht veranlassen, von der Einführung der Fortschritte ab zusehen, welche die Entwicklung unseres Massengüterverkehrs gebieterisch verlangt. Es wird Ihnen noch erinnerlich sein, Mals die Ausführungen, welche ich vor 3 1/2 Jahren über die Deckung des Erzbedarfs der deutschen Hochöfen ebenso wie derjenigen über die deutsche Roheisenerzeugung im Jahre 1897 und die deutsche Flufseisener zeugung iin Jahre 1898 an dieser Stelle machte, über einstimmend in der Nothwendigkeit ausklangen, zur Ausnutzung unserer heimischen Erzlager und zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Eisenindustrie im Auslande, billigere Ver kehrsmittel, Tarifermäfsigungen eintreten zu lassen. Die häufig beklagte Stagnation der letzteren, die für einzelne Relationen auch heute selbst, trotz der günstigen Conjunctur der Eisenindustrie, empfindlich sich bemerkbar macht, dauert bekanntlich unverändert fort, wir sehen, wie nicht nur der an sich schwierige und zeitraubende Instanzenweg durch die verschiedenen Körperschaften der Eisenbahnräthe und Ausschüsse, sowie Ministerium, sondern auch der Widerstreit der ver schiedenen Interessengruppen die Einführung von Ermäfsigungen hindert. Was aber die günstige Conjunctur anbelangt, so ist es völlig unzulässig, dieselbe dafür ins Feld zu führen, dafs eine Stagnation in der Frachtermäfsigung gerechtfertigt sei. Mit Sicherheit wird die wirthschaftliche