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1. Februar 1901. Industrielle zahlreicher Ueberstunden den gestellten Anforderungen prompt nachzukommen. Wenn dennoch der erzielte Fabricationsnutzen von 225078,42 <7/ nicht in der gleichen Weise vorangeschritten ist, so hat dieses, dem Bericht zufolge, seinen Grund in den — durch die beständig gestiegenen Arbeitslöhne und die hoch geschraubten Einkaufspreise für Halbfabricate u. s. w. neben theuren Rohmaterialien, verursachten — un- verhältnifsmäfslg gesteigerten Selbstkosten, da hierzu die erzielten Verkaufspreise, welche durch den scharfen Concurrenzkampf begrenzt werden, in keinem ent sprechenden Verhältnifs standen. Die Abschreibungen betragen 35917,48 der Reingewinn von 29683,22 M soll wie folgt vertheilt werden: 1. für den gesetzlichen Reservefonds 5% = 1484,16 <M, 2. für statutarische Tantieme an den Vorstand 1 691,94 M, 3. für 4 % Dividende auf die Vorzugsactien Li. A. 24080 JC, so dafs auf neue Rechnung 2 427,12 M vorzutragen wären. Oldenburgische Eisenhütten-Gesellschaft zu Augustfehn. Die im vorigen Geschäftsberichte ausgesprochenen Erwartungen auf ein günstiges Ergebnifs im Jahr 1899/1900 haben sich für das Werk erfüllt. Es gelang stets rechtzeitig Rohmaterialien einzukaufen und die Fabricate zu guten Preisen abzusetzen. Im letzten Quartal wurden aber die Käufer zurückhaltend und zögerten sogar mit der Abnahme der bestellten Sachen, so dafs sich die Lagerbestände etwas ver- gröfserten. Der Gesammtüberschufs der beiden Be triebe betrug 272 103,83 M. Für Abschreibungen sind 54 125 Jl, für den Reservefonds 15906,65 M in Abzug gebracht, so dafs nach Kürzung der statuten- und vertragsmässigen Gewinnantheile 120000 M für eine Dividende von 15 % (im Vorjahre 12 %~) und 773,71 .M Vortrag auf neue Rechnung übrig bleiben. In beiden Betrieben wurden 5624 t producirt, davon für eigenen Bedarf 66 t. Sächsische Maschinenfabrik vorni. Rich. Hartmann, Actiengesellschaft, Chemnitz. In dem Betriebsjahre 1899/1900 stellte sich der Umsatz der Gesellschaft auf 16 707 078,07 M, wäh rend der Rohgewinn 1874071,81 M betrug. Von dem Rohgewinn sind 555 117,78-7/ für Abschreibungen abzusetzen. Es wird vorgeschlagen, von dem alsdann verbleibenden Reingewinne 9% auf das Actienkapital von 12000000 M mit 1080000 Jl als Dividende zur Vertheilung zu bringen, ferner 100000 M dem Specialreserveconto, 20000 M dem Dispositionsfonds für Beamte, 10 000 M der Arbeiter-Unterstützungs kasse, 5000,7/ der Stiftung „Heim“ zu überweisen und den Rest von 72 375,08 M auf das neue Rechnungsjahr vorzutragen. Die Aufnahme einer hypothekarischen Anleihe in Höhe von 5000000 M ist vorgeschlagen. Der Bericht bemerkt am Schlufs, dafs eine Reurtheilung der Geschäftsaussichten für das Jahr 1900/1901 insofern auf besondere Schwierigkeiten stöfst, als angesichts der unklaren politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse mit der Möglichkeit zu rechnen ist, dafs durch weitere Verschiebungen — speciell der Rohmaterialpreise — die allgemeine Geschäftslage auf dem Maschinenmarkt noch weiterhin beeinflufst werde. Immerhin könne constatirt werden, dafs der Geschäftsgang in den zurückliegenden vier Monaten des laufenden Geschäftsjahres ein normaler w ar und dafs auch für die weiteren acht Monate angesichts des sehr befriedigenden Auftragsbestandes eine ausreichende Beschäftigung der Fabrications- zweige des Werks gesichert erscheint. Rundschau. Stahl und Eisen. 149 Sieg-Rheinische Hütten-Actiengesellschaft zu Friedrich-Wilhelmshiitte a. d. Sieg. Der Bericht für 1899/1900 enthält u. a. folgende Angaben: „Die in unserm vorjährigen Geschäftsbericht constatirte Aufwärtsbewegung setzte sich in dem Berichtsjahre unausgesetzt fort und es konnten, da es nicht möglich war, bei der stürmischen Nachfrage den Anforderungen ganz zu genügen, die Preise für Rohmaterialien wie auch für Fertigfabricate erheblich in die Höhe gesetzt werden. Durch Kohlen- und Koksmangel wurden unsere Betriebe etwas beein trächtigt und es mufste durch Ankauf einer gröfseren Menge Gaskoks zur Betriebsführung in der Giefserei und Schraubenfabrik sowie von englischen Kokskohlen diesem Mangel begegnet werden. Auch suchten wir durch Neuzustellung von 10 Koksöfen nebst Auf stellung einer Kohlenschleudermühle dem Mangel an Brennmaterial abzuhelfen. Durch letztere Einrichtung sind wir in den Stand gesetzt, täglich 2 Wagen gewöhnlicher Förderkohlen zu Kokskohlen vorzu bereiten. Hierdurch wurde es uns möglich, einer gröfseren Betriebseinschränkung vorzubeugen. Die Nachfrage nach Fertigfabricaten hielt bis zum Schlufs des Jahres an. Der Hochofen producirte durch schnittlich pro Tag 112 t und insgesammt 4G 801 t. Facturirt wurde für 2 544 618,35 -M. Der erzielte Durchschnittserlös für sämmtliche Roheisensorten ist in dem abgelaufenen Jahre um 8 M f. d. Tonne höher wie im Vorjahre. Das Walzwerk producirte an Fertigfabricaten 15248 t und zwar 11 696 t Stabeisen und 3552 t Bleche. Facturirt wurde für 3 525 695,61 M oder mehr 420 854,79 M. Der erzielte Durchschnitts erlös ist höher bei Stabeisen um 39,60 Jt, bei Blechen um 48,20 JC, bei Stabeisen und Blechen zusammen um 40,80 M f. d. Tonne. Giefserei und Maschinenfabrik facturirten für 1031 796,03 JL. Die Constructions- werkstätten facturirten für 279 828,75 M. Die Schrauben- und Nietenfabrik facturirte für 201797,20.7/. Wir werden unsere Anlage noch durch Angliede rung eines Röhrenwalzwerks erweitern. Dasselbe ist bereits im Bau begriffen und wird in dem neuen Geschäftsjahre in Betrieb kommen. Wir hatten Ge legenheit, unsere Kalksteinbrüche bei Ruppichteroth sowie die in Betrieb befindliche Grube Wilhelmshöhe günstig zu verkaufen. Dieselben brachten uns nach Deckung sämmtlicher Unkosten zusammen mit dem noch gebliebenen Ueberschufs aus dem Verkaufe der Grube Stahlseifen und mit dem bis jetzt unter den Creditoren befindlichen Zubufsenrest von 39 935,07 JC die Summe von 198 928,31 J!. welche in der Bilanz als Special-Reservefonds aufgeführt ist und durch Zu führung von 1071,69 oz# aus dem diesjährigen Betriebs gewinn auf 200000 dl aufgerundet werden soll. Die Schlackenfabrik brachte uns eine Einnahme von 5000 dl. Für Neu- bezw. Umbauten wurden ins gesammt 535509,44 M verausgabt. Es sind im vorigen Jahre 20 Wohnungen fertiggestellt und im Herbst 1899 bezogen worden. Weitere 13 sind im Bau be griffen und kommen diesen Herbst in Benutzung. Die in unserm letzten Bericht erwähnten Arbeiten betr. Erweiterungen und Verbesserungen von unserer Hochofenanlage sind noch nicht beendigt; namentlich müssen wir auch zur Verbesserung der Grundlagen des Betriebes einige gröfsere Umbauten vornehmen, welche sich in der Ausführung befinden. Die neue Gebläse maschine wird erst in diesem Geschäftsjahre auf gestellt werden können. Die Gewinn- und Verlustrechnung ergiebt einen Ueberschufs von 791 263,61 einscbliefslich des Vortrages des vorigen Jahres von 10 784,45 Jt. Der Betrag von 214 840,24.7/ ist zu Abschreibungen ver wendet. Aus dem sich hiernach ergebenden Rein- I gewinn von 576 423,37 M sind zunächst 5 °/o