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Laues in Bezug auf Theorie, Construction und Bauaus führung. Der Verfasser, der das einschlägige Material wie kein zweiter beherrscht, hat es mit bekannter Meisterschaft verstanden, aus der Fülle des zu be wältigenden Materials überall das Wichtigste und Wissenswertheste herauszugreifen und in fesselnder Form zur Darstellung zu bringen, so dafs seine mit 195 vortrefflichen Abbildungen ausgestattete Arbeit als mustergültig in ihrer Art zu bezeichnen ist. In der Einleitung hält der Verfasser kurze Rück schau über die materielle Entwicklung des jüngst ver flossenen Jahrhunderts. Die folgenden Abschnitte ent halten in knapper Form einen geschichtlichen Ueber- blick über die ersten eisernen Brücken, über die aus dem Anfänge des XVI. Jahrhunderts stammenden Vor schläge des Venetianers F a u s t u s Ve r a n t i u s, nebst Bildern der Brücke von Coalbrookdale (1779) und jene über das Striegauer Wasser bei Laasan (1796). Das nächste Capitel behandelt das Material der eisernen Brücken. Das folgende Capitel: „Entwicklung der Trägersysteme und der Brückentheorie“ zerfällt in folgende Unterabschnitte: „Uebersicht der Gesammt- entwieklung. Die Vorbilder der Stabwerksysteme im Holzbau. Anfänge der Statik und Elasticitätslehre bis auf Navier. Die älteren Brückensysteme des 19. Jahrhunderts. Die Elasticitätslehre seit Navier. Die Wandgliederung der Balkenträger. Die Umrisse der gegliederten einfachen Balkenträger. Durchgehende Balkenträger und Auslegeträger (cantilever, porte-ä- faux). Bogenbrücken. Hängebrücken. Die Statik der Bauconstructionen von heute.“ Das folgende Capitel: „Fortschritte in der Construction der eisernen Brücken“ umfafst folgende Unterabtheilungen: „Ueber den Con- structionsentwurf. Die Fragen hinsichtlich der Sicher heit der Construction. Ausbildung und Verwendung des Materials. Die ersten eisernen Eisenbahnbrücken Deutschlands. Uebersicht der gegliederten Balken brücken. Uebersicht der Bogenbrücken und Hänge brücken. Deutsche Bolzenbrücken. Neuere Constructions- Einzelheiten.“ Von besonderem Interesse für die Leser unserer Zeitschrift dürfte das nunmehr folgende Capitel sein. Es behandelt: „die Herstellung der Construction durch die Brückenbauanstalten“. Der Verfasser bespricht zunächst die Herstellungsarbeiten im allgemeinen und dann die einzelnen Anlagen der obengenannten Firmen. In einem Anhang giebt der Verfasser eine Beschreibung der Ausstellung der deutschen Brückenbauanstalten. Den Schlufs dieser in jeder Beziehung trefflich durchgeführten Denk schrift bildet ein reichhaltiger Literaturnachweis. Industrielle Malmcdie & Co. Maschinenfabrik, Act.-Ges., zu Düsseldorf. Der Bericht für 1898/99 lautet in der Hauptsache: Die Erträgnisse, welche unser Abschlufs aufweist, sind als günstig zu betrachten, um so mehr, als wir im Anfang des Geschäftsjahres nicht in der Lage waren, die Preiserhöhung der Rohmaterialien bei der Preisfestsetzung für die Fertigfabricate genügend in Anrechnung zu bringen. Dies konnte erst allmählich im Laufe des Jahres geschehen. Der Betrieb ist un gestört verlaufen. Im Interesse des regelrechten Be triebes beabsichtigen wir, wenn auch in mäfsigem Umfang, unsere Räumlichkeiten etwas zu vergröfsern und noch einige neue Werkzeugmaschinen anzu schaffen. Wir werden dann rationeller arbeiten und die Aufträge schneller erledigen können. Die Aus sichten für das laufende Geschäftsjahr gestalten sich günstig und wir hoffen auch für diesen Zeitraum auf ein befriedigendes Ergebnifs. Die Bilanz ergiebt einen Bruttogewinn von 199131,35 -II. Hiervon ab Abschreibungen 44161,40 M, so dafs ein Reingewinn von 154969,95 M verbleibt, wofür wir folgende Verwendung Vorschlägen: 5% Re servefonds = 7748,50 M, 4°/« Dividende = 52000 Jl, vertragsmäfsige Tantieme an Vorstand und Angestellte 13331 <Al, Rückstellung von 10% Tantieme an den Aufsichtsrath 8189,05 dl, 5% Superdividende = 65000 dl, Vortrag auf neue Rechnung 8701,40 JA Maschinenfabrik Gritzncr Actiengesellschaft, Dnrlach. Das Geschäftsjahr 1899 verlief befriedigend. Die Leistungsfähigkeit der Gesellschaft hat sich gesteigert und wurden in allen Abtheilungen des Werkes höhere Umsätze als im Vorjahre erzielt. Die Vertheuerung der Rohmaterialien konnte durch eine in der zweiten Hälfte des Jahres allgemein durchgeführte Erhöhung der Verkaufspreise der Nähmaschinen und Näh maschinenmöbel annähernd ausgeglichen werden. Die Rundschau. vorgenommenen Abschreibungen beziffern sich für 1899 auf 164719,29 JA Es wird beantragt, den Rein gewinn von 507 226,40 dl wie folgt zu vertheilen: 4% Dividende auf das Actienkapital = 112000 dl, Statut- und vertragsmäfsige Tantiemen 59426,19 JA hierzu Vortrag aus 1898 = 7853,73 JA 9 % Super dividende =252 000 J/, Ueberweisung auf Reserveconto 9615,72 JA Die beiden Reserveconti werden damit auf zusammen 1600000 dl ergänzt. Extra-Abschrei bungen auf: Maschinenconto 50000 JA Patentconto 23935,80 dl — unsere Patente und Lizenzen stehen alsdann nur noch mit 1 dl zu Buch — und den Rest von 8102,42 dl auf neue Rechnung vorzutragen. Rheinisch-Westfälisches Kohlensyndicat. In der am 4. Mai in Essen abgehaltenen Zechen besitzerversammlung wurde nach längerer Discussion mit 2686 gegen 2343 Stimmen der Antrag des Vor standes abgelehnt, nach welchem den Hüttenwerken, welche Syndicatszechen angekauft haben bezw. an kaufen werden, für die Folge nicht mehr das Vorrecht des Bezuges ihres gesammten Kohlenbedarfes von den angekauften Zechen eingeräumt werden sollte. Es wird also auch für die Folge, solange ein anderer Beschlul's nicht gefafst wird, den Hüttenwerken ge stattet sein, vor Beginn jeder Verkaufsperiode dem Kohlensyndicat diejenigen Mengen aufzugeben, welche sie im Laufe des Vertragsjahres von den Hüttenzechen zu beziehen wünschen. Ueber diese Mengen wird alsdann zwischen dem Kohlensyndicat und den be treffenden Hüttenwerken ein Lieferungsvertrag ab geschlossen und seitens der Hüttenwerke die jeweilige Abgabe auf die bezogenen Mengen gezahlt werden. Sollten die schwebenden Processe, die Abgabe be treffend, zu Ungunsten des Syndicats ausfallen, so erhalten alsdann die Hüttenwerke die gezahlten Ab gaben zinsenfrei zurück. Zu Geschäftliches wurde noch mitgetheilt, dafs die Umlage vom 1. April ab von 6'/a % auf 3 % herabgesetzt sei.