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Dresdner Journal : 15.11.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-11-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186311156
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18631115
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18631115
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1863
-
Monat
1863-11
- Tag 1863-11-15
-
Monat
1863-11
-
Jahr
1863
- Titel
- Dresdner Journal : 15.11.1863
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n. l». -I v. , 1Ü. b. 2«. 3. 18. 3. 1. 8. 7, 18. 17. I. 18. S. 10. S. 18. r. 77. r. » rs' - 3. 1, embn. Opn i« a Wkizl. uspirl« le, sta der: In »der: A >ßl d«j: lfik i«4 dm A- chlu-ltd. »N einem des Hni. Büchel. Uhr. d Gib«: 0. ,t..An>. ianlehm r d. En- d. bM -ten. K-atzl. 8^ « ! do.», v. 1«d7 >s. Ms. ; Land« Lism- Ltchzig. Mag- r-iUZ. deutsch« ichweiger i-nmarer «- ; »ugd« ; Wim -ui-d'oi aus 7 7M ilctim adard. Nw- ringe- ' «» loco imedl ie«er 3proc ; ilal. , pr. «Ir. lhlr. , 8d sten. rtk-- ung: rse.) gg'" !»».< erst« 24. nder Ni »»- Itaale- sh 01 S.; iß. Aiü. österr. it. Locie :.Sch»t- Bram- Dam- d». S.; d». .Äensn iemmg. „crim: mhaUer 30 G.j .Koffl- riburz- !>ndnei i.; de. . mal' hilber. ,»1!tl »usten befisch« « S.; -r 1Ä österr. ^S26S Lp«mMe»1»»rrtst: Nbrlttb: 6 Dbtt. - »»r.1» «-1 1-- -«ttn-o 1 „ 1» » Uritt kol- <u,ä Noo.Uicd U> vr-4«: 1!> «xr. I 8t«mp«Iiu- Lür»«k»» «nmmoro- 1 »cdl»x di»«. »iftrattnpreise: steil ir»um einer -««pnlteoea 2«il«: 1 tixr. Uo»«r stis Loilo: 2 Kxr. Erschein«»: VL»l»«d n»U Xnanadm« ster 8onr>- aast KottrtoL«, ' Ebenste Nir stea kolxeastea 1'»U. - Sonntag, den 15. November. 1863. Dres-imÄanrrml. Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. Inseratrnamrastme auowtrto: Laipiig: k',. Laeuverirr»», OowiatusioaLr stv« vreostaer stouraal,; »deastao.: N. Luor.«», L. Il-l-o««; S-uodar^-LItoa»: ttn-umroi» L Voor.»«; Serlia. Oaoriv, »cd» ljuvd- daastl., NariarrL»', Nursuu; Lremea: L. 8cal.orra; Lr»»l»o. I^ovl» 8rixon«; kraailkurt ». M.: Ü^uaril et.-d»' Laedd.; Ittia: Xvui.r ItXvruia; karte: v. d,<>«a>ira,., (28, ru« ste bvo» enkaa»>; kr»^: t'a. Laai-roa'e Üuekd.; Visa: Comptoir st. k. >Vi«asr Lsituax, ktofaaepi. 887. Herausgeber: Köoixl. Lipsstitioa stve Dreestaer stonraalO, Oroestea, ilartsaetrase» k^o. 7. 7M- NlchtamMcher Theil. llebersicht. -rtt-rapßische Rachrichteu. Zett»»ssschau. (Französisch«» Expos» über die Welt lage.) Lagetgeschichte. Dresden: Ministerialverordnung be züglich der Gedenkfeier der Leipziger Schlacht. —Wien: ReichSrathsverhandlungen. Verhandlungen in der Con- -reßfragr. Dementis. Gerücht »on einem Mintsterwechsel. — Prag: Aufhvre» einer Zeitung. LandtagSvorlagen. Hankatheater. — Lemberg: Jahaftirte entlassen. — Berlin: DaS Budget pro 1863 vorgrlegt. Kammer verhandlungen. Hofnachrichten. Dementi. AuS der Preßnovelle. Preßprocrß. — Posen: ZritungSver- bot. —München: Von der Aollconferenz. — Frank furt: Erklärung einer AeitungSredaction. — Ham burg: Aufhebung der Acctsr beschlossen. — Paris: CongreßeinladungSschreiben. — Turin: Der Mont- Cenis unpasstrbar. — Et. Petersburg: DaS kais. Reskript an den Großfürsten Konstantin. — New- Hork: Vom Kriegsschauplätze. Der polnische Aufstand. (Verhaftungen von Geist lichen in Warschau. Realifirung der Anleihe. Nach richten auS Wilna. Hinrichtungen. Gefechte.) Ernennungen vvd Versetzungen. Dresdner Nachrichten. Provivzialvachrichtru. (Leipzig.) Statistik «. »olkswirthschaft. Keuilletou. Inserate. Lageskaleader. Börsen nachrichten. Beilagen. Verhandlungen der großdeutschen Versammlung ,« Frankfurt a. M. Inserate. Telegraphische Nachrichten. Wie«, Sonnabend, 14. Rovbr. Rach einem Artikel der heutigen „Presse" solle« Oesterreich, Preuße» uud England in der Congreßfrage über folgende Prineiptrn sich verständigt haben: Der Kongreß ist unter gewissen Modalitäten annehm- der. Alt feste Hauptmooalitäten gelten: Vie Mi« -ister der «roßmäckte rutwrrseu et» Programm fAr Vie Tvng^eßveryandlnngeu. Vas Programm erstreikt sich insbesondere auf jede mo«ueutan den Vegeustäud diplomatischer Unterhandlungen oder einer Differenz unter den europäischen Mächten bssdrude Angelegenheit. Rur solche Staaten hätten i« Kongresse Sitz uud Stimme, welche an der Durchführung des Programmes unmittelbar bethri- ligt sind; euolich müssen Bürgschaften der geuauen Einhaltung des Programms gegeben werden. Die let der wesentliche Inhalt einer identischen Rück äußerung Oesterreichs, Preußens und Englands auf die französische Eougreßetuladung. London, Kreitag, 13. November, Mittags. Der Postdampfer „Dcotia" mit 16V,363 Dollars au Contanten hatRew-Aorkrr Nachrichten vom 4. d. in Cork abgegeben. Eine große Lerfchwö- rung zur Befreiung der kriegsgefangenen Confö- derirtrn und zum Umsturz der Staateuregieruug ist in Ohio uud Kentucky entdeckt worden. Infolge dessen haben zahlreiche Verhaftungen stattgrsuudeo. Auf einem Meeting der demokratischen Partei in Rew-Aork wurden die auweseudru Polen mit En thusiasmus begrüßt, dir Russen ausgrvfiffen. Der russische Admiral Leffowski erklärte bet Gelegen heit eines Besuches, den er den Gemeindebehörden von Jersey abstattrte, daß der Kaiser von Ruß land mit dem Norden sympathifire und die Re bellion erdrückt zu sehen wünsche. Die russische Alotte wird in Washington überwintern. Feuilleton. Dresden, 14. November. In der gestrigen zweiten Soiree für Kammermusik begannen die Herren Lauterbach, Hüllweck, Göring und Grützmacher mit dem k-stur-Quartett Nt. 64 von Hahdn ihre genuß reichen Leistungen, in denen sie mit musterhafter Prä- cision, vollster Beherrschung, klarem Verständnisse und fein beseeltem Vortrage die Dichtungen einer edelsten Musikgattung zu schöner Tonerscheinung bringen. DaS originell« Menuett und daS variirende Andante, von allen Spielern mit ungemeiner Delikatesse ausgeführt, traten auS genanntem Quartett besonders fesselnd her vor. Es folgte unter Mitwirkung deS Herrn Mehl hose ein Quintett von L. Spohr (op. 33, Nr. 2), daS den Höhen, Anforderungen an dirS EompositionSgenre indeß wenig entspricht und sich neben Haydn und Beethoven nicht behaupten kann. Spohr bedurfte de» instrumentalen Kolorits d«S Orchester», er vermag dieser einfachen Tonsprach« keinen geistig bedeutenden und tiefen Inhalt zu geben; auch formell beherrscht er nicht den polyphonen Ausdruck. Die» Quintett ist ein sehr hübsches, mit technischem Geschick und mit Geschmack gearbeitete» Musikstück, voll Wohlklang und sehr dankbar für die Spieler. Schon der erste Satz erscheint durch unauS- »«setztr, »ber im Jdeengange nicht vertiefte und geist reich« V«rarb«itung de» Thema» monoton und gedanken arm. Die Steigung zu wirksamen Bioltnpaffagen tritt stark hrrvor, bereichert ab«, nicht die Erfindung. Da» Andante rrweist ein« sehr fein »»»geführte, reizend esseetuirrnd« Schlußvariatton. Weniger leicht, faßlich und gefällig freilich war di« Schlußnummer, Beethoven'» S moll Ouartett, op. 9ü, dessen dramatische Energie »ad Leidenschaft, dessen poetisch phantastisch« Gebilde, bi» P» Bizarren kühn hinüberschweifrnd, na» mit der G«- A« 3. b. war tu New -Kork der Wechsele««- auf Loudou 16V bis 161, das Goldaaio 46A, Baumwolle 81 bis 83, der Discouto 7 Proceut. Drrsdeu, 14. November. Die „Kölnische Zeitung" enthält einen, „die französische Regierung über die Weltlage" über* schrirbrnen Artikel, in dem daS von der sranzös. Negie rung den gesetzgebenden Körperschaften vorzulm gend« Expose über dir auswärtigen Angelegenheiten ent halten ist. Dasselbe ist zu lang, um hier wörtlich wie- dergegebrn zu werden; wir beschränken uns deshalb auf folgenden Auszug. Die polnische Frage nimmt de» ganzen ersten Theil d«S Exposes ein. ES wird eine Er zählung der bekannten diplomatischen Schritte gegeben, auS der wir nur zwei Stellen hervorhebrn. Bezüglich' der russisch-preußischen Februarconvrntion wird gesagt: „Die bei dem preußischen Hofe gethanen Schritte hatten zur Folge, von ihm Erklärungen zu erhalten, welche die Furcht milderten, Preußen thätig an den Feindseligkei ten Antheil nehmen zu sehen." Im weitern Verlaufe der Verhandlungen mit Et. Petersburg „machte di« kai serliche Regierung dem Wiener und Londoner Cabinet den Vorschlag, das Einverständniß zu befestigen, indem man, unter der Form einer Convention oder eines Pro tokolls, dir Verpflichtung übernahm, die Regelung der polnischen Angelegenheit auf diplomatischem oder nöthi- genfalls andern, Wege zu verfolgen. Außer dem unmit telbaren Vortheile, die Autorität der Sprache der ver bündeten Höfe zu erhöhen, hätte dieses Engagement dem jenigen von ihnen, dessen Lage die meiste Schonung er forderte, die Garantien einer vollständigen Gemeinschaft für alle Eventualitäten gegeben." Nachdem die Erfolg losigkeit aller diplomatischen Schritte in St. Petersburg berührt, sagt da» Erposs: „Trotz des geringen Erfolges der diplomatischen Intervention der drei Mächte, kann die Regierung des Kaisers sich daS Aeugniß ablegen, daß sie von dem Augenblicke, wo die polnische Angelegenheit aufgeworfen wurde, in den Grenzen ihrer Rechte und ihrer Pflichten gegen Europa nicht» vernachlässigt hat, um sie zu erledigen. Indem sie auf daS schmerzliche Schauspiel d«S in Polen stattfindenden Kampfes stet achtsam bleibt, verliert sie keine» der großen damit zusammenhängenden Interessen außer Augen. Eie wird ihr Einverständniß mit England und Oesterreich beibe halten und will nicht glauben, daß die Einigkeit der Ka binett in einer ihrer Fürsorge so würdigen Frage un fruchtbar bleiben wird. Wir maßen un» deshalb nicht , an, unsre Lösung den Mächten' aufzuzwingen, die so sehr und sogar direkter wie wir bei der Regelung der schwe benden Schwierigkeiten interessirt sind. Zn einer durch aus europäischen Frage ist es weder unfern Obliegen heiten, noch unfern Rechten entsprechend, der Verant wortlichkeit, die Alle zu theilen haben, allein entgegen zulaufen." Der dänisch-deutsche Conflict wird, nachdem die dänische und deutsche Auffassung der Sache berichtet, mit folgender Stelle bedacht: „Die Regierung Er. Majestät hat nicht ohne Bedauern einen Streit sich erbittern se hen, den ihre Rathschlüsse stets auszugleichen gesucht ha ben. Gleichzeitig durch unsre althergebrachten Sympa thien für Dänemark und durch die Rücksichten auf eine gute Nachbarschaft, welche unfern Beziehungen zu Deutsch land vorstehen, geleitet, haben wir doppelte Anstrengun gen gemacht, nur den Rath der Klugheit zur Geltung zu bringen und eine unvermeidliche Krisis abzuwenden. Es konnte kein Conflict entstehen, ohne daß die skandi navischen Staaten, welche bei der Erhaltung des Gleich gewichts im Norden Europa- direkter interessirt sind, dahin kommen, an dem Kampfe Antheil zu nehmen und ohne ernste Verwickelungen hervorgehen zu lassen, an welchen die Mächte, die den Londoner Vertrag von 1852 unterzeichnet haben, mitbetheiligt werden mußten. Unsre Beihilfe ist von vornherein jeder Kombination zugesichert, die zum Zwecke hätte, dergleichen Fällen vorzubeugrn, und noch wollen wir hoffen, daß die Weisheit beider Parteien über brdauernSwerthe Leidenschaftlichkeit den Sieg davontragen wird." Der deutschen Bundesreform ist folgende Stelle gewidmet: „Deutschland ist übrigens von andern Sor gen beschäftigt. Die in Frankfurt vereinigt gewesenen Fürsten haben den Anstrengungen, das innere Regie- rungswesrn des Bundes zu verändern, die höchste Be stätigung gegeben, indem sie selbst an dem Studium über die besten Mittel, dahin zu gelangen, Antheil nahmen. Alles, was zur Entwickelung und zum Glücke eines gro ßen Nachbarstaates, mit welchem wir in den besten Be ziehungen stehen, beitragen kann, kann uns nicht gleich- giltig sein. Wir folgen diesen Versuchen daher mit freund licher Aufmerksamkeit, mit dem Wunsche, Deutschland die Vortheile daraus ziehen zu sehen, die rs sich davon ver spricht und welche eS mit den europäischen Interessen und den internationalen Rechten, die sich an die Con stitution des Deutschen Bundes knüpfen, zu vereinigen wissen wird." Die Darstellung übrr Italien ist farblos. ES wird von den Verbesserungen der Zustände im Kirchenstaate wie im übrigen Italien geredet und hinzugefügt: ,Man darf hoffen, daß diese glücklichen Einflüsse die Befürch tungen zerstäuben und günstigere Dispositionen zu einer Annäherung erzeugen werden." Der Thronwechsel in Griechenland wird sodann berührt und gesagt: „Wir haben bei den zu treffenden Vereinbarungen nur den Theil der beschränkten Verant wortlichkeit auf uns laden wollen, die ims als Schutz macht Griechenlands zukommt." — Ebenso reservirt ist die Darstellung der übrigen orientalischen Angele genheiten. Uebergehend zu dem Kampfe in den Vereinigten Staaten werden die bekannten erfolglosen Versuche Frankreichs, Frieden zu stiften, ausgezeichnet, und es wird dann gesagt: „Von nun an hatten wir nur den feit dem Anfänge dieses Krieges von der Regierung des Kaisers eingeschlagenen Weg zu verfolgen. Dies haben wir unter allen Umständen mit der äußersten Sorgfalt gethan. Wir sind neutral und wohlwollend geblieben, obgleich es uns oft schwer wurde, diese Rolle mit den Pflichten gegen unsre Landsleute zu vereinigen." Die mexikanische Angelegenheit wird so ausgefaßt, daß Frankreich sich in Uebereinstimmung mit dem Erz herzog Mar bezüglich der Thronfrage befände. Minder interessante Stellen des Exposes über China, Madagas kar und Japan übergehend, heben wir schließlich noch dir Stelle über den französisch-preußischen Han- L»4»»«rtr»g hervor. Es H«ß1 dasatbst: „Die Regie rung des Kaisers sieht sich zu ihrem Bedauern genöthigt, den Widerstand zu bezeichnen, welcher die Ausführung der am 2. August 1862 von Preußen unterzeichneten Verträge aufschiebt und einen Zustand unheilbringender Unsicherheit in den Handelsbeziehungen Frankreichs und Deutschlands verlängert. Die preußische Regierung, wir beeilen uns, dies zu sagen, ist dafür nicht verantwort lich, und wir lassen ihr nur Gerechtigkeit widerfahren, indem wir hier die loyale Ausdauer ihrer Anstrengun gen bezeichnen, um die Zustimmung ihrer Mitverbünde len in die in ihrem Namen eingegangenen Verpflich tungen zu erhalten; aber die Schritte ihrer Diplo matie haben bis heute keinen Erfolg gehabt. Sie wird einen letzten Ruf zur Versöhnung ergehen lassen und in einer allgemeinen, speciell in Berlin zu sammenberufenen Konferenz die dijsidirenden Mitglieder zu einer richtiger« Beurtheilung sowohl der Interessen von ganz Deutschland, wie der der Staaten, einzeln ge nommen, zurückzuführen suchen. Wir haben Zutrauen zu diesem letzten Versuch («ttn» celto «uprömv teotstion), von welchem das Schicksal des Zollvereins abhängt; wir wünschen lebhaft dessen Erfolg, bleiben deshalb aber der Verhaltungslinie getreu, welche der Minister der aus wärtigen Angelegenheiten in seiner Depesche vom 23. März d. I. in folgenden Worten an den Grafen v. Gabriac, französischen Geschäftsträger in München, dem Haupt sitze des Widerstandes gegen den französisch - preußischen Vertrag, gerichtet hat: .Ich halte er nicht für nölhig, Zdncn gleichzeitig aufmerk same Beobachtung und diejenige Zurückhallung zu empfehlen. welche die Statur der Verhandlungen, die Sie uniaicbt, erheischt. Wir können ihnen folgen, aber wir haben kein Recht, uni dar ein zu mischen. Ss sind dies gewisser Maßen innere Fragen, in die sich kein fremdes Element mengen soll.... Die Regie rung des Kaisers hat die feste Absicht, am Verfallstage und in den von dem Vertrage vom 2. August sestgestelllen Bedingungen ihre Engagements gegen Preußen und seine Mitverbündetrn au»- zusühren; aber sie ist gleichzeitig entschlossen, zur Erreichung die ses Resultates nur solche Mittel anzuwenden, welche mtt der Achtung, die sie unabhängigen Staaten zollt, üdereinftimmen. Sie erwartet den Erfolg incht von einer Einmischung oder ei nen! ihren eigenen Gefühlen entgegengesetzten Drucke, sondern von einer freien und aufgeklärten Ueberzeugung." Tagesgeschichte. Dresden, 14. November. In Nr. 267 der „Deut schen AUgem. Ztg." ist ein von Leipzig datirter Artikel enthalten, worin gesagt wird, die „Berliner Volksztg." lasse sich aus Leipzig schreiben: die sächsische Negierung habe dem Nathe der Stadt Leipzig einen Tadel wegen dessen Handlungsweise bei der Gedenkfeier der Völ kerschlacht zugesendct. In diesem Artikel ist wahrschein lich eine Verordnung des Ministeriums des Innern ge meint, welche in Bezug auf die 50jährige Gedenkfeier der Leipziger Schlacht unter dem 20. Oktober d. I. a» die Kreisdirection in Leipzig erlassen worden ist und folgen dermaßen lautet: »Aus den Vortrag vom 22./2S. vorigen Monats, die fünf zigjährige Gedenkfeier der Leipziger Schlacht betreffend, wird der Kreisdirection zu Leipzig bei Rücksendung des Berichts Nr. 3173 und zweier Beilagen Folgendes eröffnet. Wenn auch das Ministerium des Innern dem Verlaufe der einmal veranstalteten Gedenkfeier zu Leipzia keine Hindernisse hat entzegenstellen wollen, so ist doch der Ansicht der Kreisdirec- lion darin bcizustimmen, daß der Stadtrath zu Leipzig, indem er auf die Veranstaltung einer nicht blos localen, sondern allgemei nen nationalen Jubelfeier einging und zu diesem Zwecke sich so gar mit nichtsächsischen Behörden in Verbindung setzte, den nach der Allgemeinen Städte-Ordnung ihm zustehenden in 88 178 ff genau bestimmten, Befugnissen erne Ausdehnung und praktische Anwendung gegeben hay welche in dem Sinne und Geiste obiger Bestimmungen nicht begründet erscheint und dir daher, wie das Ministerium des Innern ausdrücklich zu betonen Veranlassung nimmt, für künftige ähnliche Fälle nicht zur Eonsequcnz dienen darf. Die Kreisdirection wolle hierüber dem Stadtralhe zu Leip zig zur Nachachtung für die Zukunft das Geeignete zu erkenne» geben. Dresden, den 20. October 1863. Ministerium des Innern. Freih. v. Beust." Wir haben zeither keine Veranlassung gehabt, dieser Verordnung besonders zu gedenken, aber da sie einmal von Leipzig auS zum Gegenstände einer öffeulsichen Er wähnung gemacht worden ist, so ist e» uns unbedenklich erschienen, ihren Wortlaut hier zu veröffentlichen. AuS ihrem Inhalte geht aber klar hervor, daß in dieser Ver ordnung dem Stadtralhe zu Leipzig keineswegs, wir man nach der Fassung des obigen Artikels der „D. Allg: Z." annehmen könnte, ein Tadel wegen seiner Handlungsweise in Bezug auf die Art und Weise der stattgefundenrn Gedenkfeier ausgesprochen, sondern nur ein Hinweis auf seine Stellung als städtische Localbehörde, der veranstal teten Feier gegenüber, hauptsächlich zur Nachachtung für die Zukunft, ertheilt worden ist. Der genannte Stadt rath hatte sich nämlich erst, nachdem er bereits mit dem Magistrate von Berlin sich wegen der in Leipzig zu ver anstaltenden nationalen Gedenkfeier vereinbart, auch zur Theilnahmc daran an eine große Anzahl Städte Deutsch lands Einladungen gerichtet, und ihm daS Zustandekom men des ganzen Projekts in der Hauptsache gesichert er schien, auch eine namhafte Anzahl von Zusagen zur Be- thciligung an der, für den 23. September dieses Jahres in Leipzig anberaumten speciellen Brrathung von Seiten der Vertreter der eingeladenen deutschen Städte ihm schon zugegangen war, veranlaßt gefunden, der vorgesetzten Re gierungsbehörde von diesen Vorgängen mittelst Berichts vom 22. September officielle Kcnntniß zu geben. Mit Rücksicht darauf erschien es nothwrndig, den Stadrath zu Leipzig auf die Stellung, welche er verfassungsmäßig einzunehmen hat, aufmerksam zu machen, damit nicht etwa sein bei der fraglichen Gelegenheit ringeschlagenes Verfahren zu Consequenzen für künftige ähnliche Fälle dienen möchte. walt der Inspiration erfassen. Aber auch den Spielern wird die Aufgabe, unsre Phantasie mit derselben Gewalt in die magischen Kreise dieser Geistes- und Gefühlswelt zu bannen. Hier herrscht daS ideale Element des Ge danken- in freiester Bewegung tief erregter Seelen zustände und zwingt mit genialer Kraft Stoff und Form. Di« schönen, wahrhaft künstlerischen Leistungen der Quarttttisten wurden mit wärmstem Beifall ausgenommen. C. Banck. Der turauische Sprach-»«« oder Ltt Sprachen de« nördlichen Asien, und der sächsisch« «rtrntaltsi vr. Lenker. Wie gering und unbedeutend die politische Berührung unser» schönen Sachsenlande- mit dem Oriente auch ist, so leuchtet die wissenschaftliche Vertretung d«S Morgen- lande» so hell und weithin in unser« Vaterland«, daß r» hierin den Großstaaten Oesterreich, Frankreich und England sich würdig zur Seite stellen kann. Professor Fleischer al« Kenner und Meister der arabischen und persischen, und Professor Brockhau» al» Forscher der ostafiatischen Sprachen werden über die Grenzen Deutsch land», wenn nicht gar Europa» hinau» ruhmvoll ge nannt und al» Ebenbürtige mit den großen Fachmännern zu Pari», Wien und London betrachtet, obgleich die politisch« Nothwendigkrit der Großstaaten auf dir Er zielung wissenschaftlicher Erfolge große Summen ver wendet, während Sachsen dafür nur da», für Förderung der Wissenschaft Zugemessenr verwenden kann. Unser sächsischer Land»mann vr. Juliu» Theodor Zenker in Leipzig schließt sich für die Sprachen de» nördlichen Asten» oder für den turantschen Sprachst»«« den ge dachten Männern würdig an; er trägt seinen schönen Theil zum Ansehen Sachsens bei, daS in der Pflege von Kunst und Wissenschaft den Ruhm einer Großmacht er blickt. Seit fast zwei Jahrzehnden ist Hr. vr. Zenker mit Forschungen über das in Sprachen und Literaturen noch sehr ungenügend bekannte Nordasien beschäftigt und für seine neueste Arbeit vorbereitet. Nachdem er auf allge mein orientalischem und speciell arabischem Gebiete sich glücklich versucht hatte und durch seine „vidliokbec« orienl»Ii». Httauel «io kibliogropbio orivnlsio 2. Ausgabe, 2 Bde. Leipzig, 1861, 8)" und ,.Ari5ioloIi» 6»iogori»o gr»«cv cum vorsionv srabic» (Leipzig, 1846, 8)" sich bei der Genossenschaft der Orientalisten hinlänglich legitimirt hatte, begann er seine Studien über das Türkische zu nächst durch Veröffentlichung der ausgezeichneten „Allge meinen Grammatik der türkisch-tatarischen Sprache von Mirza Kasem Bey (aus dem Russischen übersetzt, mit einem Anhänge, mit Schriftproben und 7 lithographirten Tafeln. Leipzig, 1848, 8)" zu bekunden, welcher Arbeit sodann die „Cu»r,nlo Euo,l>oos mtterröe, p»r Io, ckoctour, äuit, ,u ?ropkel« tt,1»vmot (türkischer Tert mit türkisch französischen Glossen (Wien, 1851, 8)" als eine schöne Arbeit folgt«. Hat er aber sich bereits in den beiden letzten Arbeiten als Spccialist auf dem Gebiete de- türkisch - tatarischen SprachstammrS gezeigt, so nimmt er durch seine gegenwärtige Arbeit, durch sein großartig angelegtes, in seiner Art einzige» „Türkisch-arabisch-, persisches Handwörterbuch", von welchem bereit» vier Hefte in Kleinsolio vorliegen, den ersten Ehrenplatz auf diesem WissenSfrlde rin. Diese- Wörterbuch muß schon durch seine prachtvolle Ausstattung, durch seinen Umfang, da eS fast an 200 Bogen umfassen wird, so wie durch dir Reichhaltigkeit seine» Stoffe- zu den um fänglichsten Sprachwerken auf dem Gebiete der orientali schen Philologie gezählt werden; aber auch die wissen schaftliche Bearbeitung und die Rücksichtnahme auf die zahlreichen, in der Philologie noch unerforschten Dialekte des türkisch-tatarischen Stammes geben dieser Arbeit eine ansehnliche Stellung. Die türkische Sprache, wie über haupt die Eprachengruppe, zu welcher diese gehört, ist noch am wenigsten lerikalisch erforscht. Wohl berichten uns die Bücher der Geschichte von manchen nordasiatischen Völkerstämmen, von Mongolen und Tataren, Türken und Turkomanen, Kirgisen und Usbeken und von Völker schaften des Kaukasus, von Finnen und Magyaren, jedoch nur der Sprachforschung war rs Vorbehalten, die innigste, stammverwandtliche Zusammengehörigkeit diese» großen Völkergewimmels festzustcllen, wie weit sie auch sonst auseinandergesprengt wurden. Der Eprachstamm des nördlichen Asiens, der turanische genannt, umfaßt einestheil» daS Mongolische und die Dravoidt-Sprache im südlichen Indien, andererseits da- Finnische in Sibirien und Europa und da» Magyarische in Ungarn, und da- Türkisch-Tatarische rst nur ein Zweig diese» Stammes. Aber diese Abzweigung von dem großen Stamm: zerfällt wieder in neunzehn Dialekte, gesprochen von Dölkergruppen der östlichen, nördlichen und west lichen Linie Nordasiens. Da nur die wenigsten Dialekte diese» Zweige- eine Literatur haben, so brauchen blo» drei derselben eine gründlichere Berücksichtigung. Der uigurische Dialekt der östlichen Linie, in welchrm Werke verfaßt sind, die handschriftlich zu Pari», London und Orford bewahrt werden, der dschagataisch« Dialekt, in welchem ebenfalls 'Werke verfaßt wurden, von denen manche in Kasan gedruckt erschienen sind, und endlich der oSmanlische oder wrsttürkische, der eine große Literatur hat, bilden die Tria-, welche die Sprachfor schung zunächst zu berücksichtigen hat, wa» Herr vr. Zenker gewissenhaft gethan. Dtt politisch« Bedeutung und da» Schriftthum der OSmanli oder Westtürken mußte jedoch von jeher al- Mittelpunkt unter den Dreien an-
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