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Et« Ktrnbacher Bauernpaar kehrt vom Kirchgang au» ^-» Wolfach heim Unter dem riesigen Bollenhut, der allein fiiuf »»-> Psuud wiegt, tragen die Mädchen aus dem Guiach und Kirn, dachtal rin« reizende Tiittdaud«, die leider nicht richtig zur Geltung kommt ob er nun auf einem stolzen Hof sitzt oder ein schmales Tagelöhnergütchen betreibt, ist denn auch das ganze l Schwarzwalds nach den :kappe. Im Renchtal trägt Strohhüte, deren Kopf in i und bei den Frauen mit isiem vom Gesicht abstehen- Erscheinung bringt. Das lein hängt, um das herum ärtlein seine herben Düfte Rheinische MitdelS in BretSgauer Tracht seine Reben baut. i ist eine Tracht fast «ine Selbstverständlichkeit. And so zran ändern können. AuS den Städten natürlich haben id Asphalt vertragen sich nicht recht mit Schohrock und »Trachtemna- oder einem kschlote dampfen, ein stilles, ^^^«r Alemanne ist «in Dauer H ob er tief in den Schwarz» Herden an die Hänge hinaufschickt oder ob er droben in der Baar feinen Weizen, drüben am Kaiserstuhl und Zu solchen Leuten paht kein mv alemannische Sprachgebiet das typi brachten. Heute noch. Da hat selbst das Zeitalter der Fabriken, der Eisenbahnen und der sich die Trachten weggeflüchtet, den Vatermörder, mit »Shoppen« und , »Trachtenwibli« gehört ein Dörflein, weltabgeschiedenes Tal. in dem hö< >le klappert oder ein Säge werk brummt, ein Berghang, an i> die Wiesenblumen blühen und «ii verstreut. Man unterscheidet die einzelnen Hut- und Haubenfvrmen der Frau« n Markgräflerland und im Hanauer Gebiet herrscht die Schleif man die sogenannten gottelhüte, n einem bestimmten Muster, bei den schwarzen, zottelförmigen Wvllbüsch , ähnlicher Weise hat man im Gutachtal di« sogenannten Boll :acht des Kinzigtals ist ge kennzeichnet durch die schwarze Schl ' ' den Gazeschleier etwa« besonders Awei gemüttiehe Alte aus dem Hanauer Land, das die Brücke zu den Elsässer Alemannen bildet DaS echte Schwarzwaldmädel r Die Maria vom Micserhof im Hochschwarzwald Die Maidli mit ihre« Dschäpelkronen knie« in Andacht i« der BruderschaftSecke der St. Märgener Klosterkirche Jahre voll Arbeit gruben furchen in das Gesicht, von dem Henle Güte »nd Freundlich keit leuchten. — Ein Markgräfler Winzer Slztal und seine angrenzenden Be zirke kannten ursprünglich den hoch- häuptigen und mit rotem oder gelbem Firnis überzogenen Stroh zylinder, der aber neuerdings ab gekommen ist und dem Schnapphütchen Platz gemacht hat, einem niederen Stroh hütchen mit vorn und hinten nieder gebogenem Rand, das mit schwarzen Bändern und künstlichen Blümchen auSgeziert ist. Der Hochschwarzwald, also die Gegend von Neustadt und St. Blasien, aber auch die Baar, ist da« Gebiet der Bandkappe, einer den Hinterkopf überdeckenden schwarzen Haube, die unter dem Kinn mit breiten schwarzen Seidenbändern verschleift ist und unter dem Firstgrat auf einem dreieckigen Samteinsah stickerei trägt. In der Baar kennt man auherdem noch «ine Bandkappe, deren Kopsboden sich gleichmähig über da« Haar schmiegt und keine Stickerei hat. Sin recht interessantes Trachtengebiet ist das Hauensteiner Land oder der Hotzenwald, die rauhe Berggegend, die sich von Waldshut her gegen den Schluchsee hinauf zieht. Die nach Form und Duntfarbigkeit ganz im Geiste des 16. und 17. Jahrhunderts gehaltene Tracht ist indes bei den Männern so ziemlich ganz verschwunden und bei den Frauen stark im Ausgehen. Eine besondere Stellung in der Trachtenbewegung nehmen die ehe maligen Reichsstädte Villingen und Äberlingen ein. Verkehr und Geschichte hatten hier im Mittelalter ge wisse Stützpunkte gehabt, so dah sich deren Bürgertum damals zu einer großen Blüte entfaltet«. DaS zeigte sich natürlich auch in der Kleiderpracht der Frauen und so treffen wir denn in beiden Städten noch heute ein« überaus schmucke Festtagstracht, die sich wie ein Stück stehengebliebenes Mittelalter ansieht. Was dabei hauptsächlich auffällt, das ist die goldgewirkte Rad haub«. die wie eine hohe, durchsichtig« Goldgazekrone, schiefgestellt um den Hinterkopf verläuft. dichtgegliederte Gold- oder Silber- Al» besonderen Festtagsschmuck kennen die Mädchen fast im ganzen Schwarzwald die sogenannte „Tschäpelkrone", ein auf Draht aufgereihtes Gebilde aus Gold- und Silber flitter und weihen und bunten Perlen, das mit Nadeln und farbigen Bändern am Kopf festgehalten wird. Je nach der Gegend haben diese Tschäpel die verschiedensten Formen. Man trägt sie mit reichem Bandschmuck bei Hoch zeiten, Kindtaufen und hohen Kirchenfesten. Bei solchen Gelegenheiten legt man dann vielerorts statt der sonst üblichen roten oder blauen Strümpfe die sogenannten Flausch strümpfe an, das sind Strümpfe aus den Haaren de» weihen Seidenhasen. Wer sich der Schwarzwälder Trachten in ihrer Eigenart er freuen will, der mische sich nach dem sonntäglichen Gottes dienst in das bunte Treiben vor einer Dorfkirche, steige an einem Wallfahrtstag an irgendein Bergkirchlein hinauf oder zwänge sich einmal durch das Getriebe eines Jahrmarkts in einem der idyllischen Schwarzwaldstädtchen, in Waldkirch oder in Elzach, in Staufen oder in Neustadt, im Kinzigtal oder am Oberrhein. Da ist dann echtes, urechtes, wurzelstarkes und markgesunde» alemannisches Leben. Er st Veröffentlichung Text: Wilhelm Fladt Photos: Hans Retzlaff Mit sichtlichem Behagen zieht der Echlappbache Sonntagszigarr«! Awei lustige Markgräflerinnen. — In, Gegei iarbenfrohen Sclnvarzwaldlrachten kleiden sich di Markgräslerinnen schlicht in schwarz und