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Z« Orr Rwtir Orr gtstnOdrlllltrn ysttlrdtt«l»Mg Bva Gtadtor^ Dr. »tar Hodann-BerUn. - .. ^ .. . - .»..._ darüber iassenbelrh- Gebiete unserer Arbeit darstellt. Lier Raleeev. Gefchichta einer Ehe von Leontine v. Winterfeld. Lopyrigkt by Orelner 6- Lo., Lerlin V 30. <»S. Fortsetzung.) Int Park kam 'ihr Ernst entgegen. „Wo bist du nur. Sie»? Wir habe dich so gesucht." Sie sah ihn an aus großen, irren Augen. Dann sagt« sie leise — so, al» wüßte jie, daß sie sich zusammennehmen müsse: ' ,Zch hab« nur Kopfweh. Ernst, und geh ein biß- Herr aus mein Zimmer, aber dann komme.ich auch noch mal herunter — ja." » Vie ging an ihm vorbei nach oben. Der Doktor schüttelte den Kopf — besorgt, erstaunt. Nach oben geht Lte» Rainer — still, still, daß sie niemand stört. In ihr altes Mädchenstübchen mit den rosa Mullgardinen tritt 'sie leise über dje Schwelle. An der wieg« ihre» Kinde» kniet sie nieder. Roch einmal küßt sie, fein« Stirn — »um letztenmal. «bor st« ist stark. ' I , Lte» Rainer klagt nicht und weint nicht. Venn sie will la ihrer Liebe das grüßte Opfer brin gen — das hehrste, das je gebracht worden. Lies Rainer küßte ihr Kind noch einmal — noch einmal. Sie kann nicht fort von ihnt. Am Wtegenrand tastet ft« sich hoch und wankt auS der Tür. „Schlaf süß mein Bub. mein Kleines — Mutter geht nun fort — für immer." Noch einmal reißt e» sie zurück — noch einmal,mutz sie ihn küssen — noch ein einziges Mal. Dann preßt ft« die Hände aufS Herz und geht hin aus — leii«, daß Bubi nicht aufwacht — leis« — leise. Sdn Sartenztmmer geht, sie draußen vorbei. Da drinnsn Ist so Helles Licht — so diele Leut« — so viel Besuch. Ernst hat wohl gesagt, daß sie sich schlecht fühlt, ds vermißt sie niemand — niemand. Was bringen -le klnosl Fn den «pollo-Vichtspielen läuft zur Zeit ejn äußerst in teressanter SensattonSstlm „Die Insel der verlorenen Schiffe-. Howard, ein früherer Marine-Offizier, wird unter falschem Verdacht, nachdem er bereits einmal dem Zuchthaus ent flohen, wieder verhaftet, und soll per Schiff dem Schaffst zu« :t werden. Auf hoher See werden sie von einem Schiff überrascht. Alle verlaßen das Schiff. Nur Howard und ,m begleitende Detektiv können sich durch unglückliche Umstände nicht retten. DaS steuerlose Schiff wird der Insel der verlorenen Schiffe zugetrieben. Was hier weiter ge schieht, fesselt den Zuschauer derart, daß er lernen Blick von der Leinwand wenden möchte. — Im Beiprogramm läuft dann noch „Da- Derby-LoS" und die glücklichen Gewinner, ein Stück aus dem Leben, daS durch seine Komik wahre Lach stürme erzielt. Earolatheajer-Llchtspiehe. Inj den Tarolatheatev-Licht- sptelen gelangt seit gestern eins der gewaltigsten Werke der ! letzten amerikanischen Produktion, der neue große Fox-Film „Die Nacht des Inferno" zur Aufführung. Dante Aleghieri, einer der größten Dichter der Welt, hat in seiner wunder« ' vollen „Göttlichen Komödie" prachtvolle und hinreißende Schilderungen von der Hölle, dem Fegefeuer und dem Himmel entworfen. Der erste Teil dieses gigantischen Kunst- werkeS, die Hölle (das Inferno) bildet den Hintergrund die ses phantastischen und spannenden Filmspieles. Dante läßt sich in seinem Meisterwerk durch den Geist des größten Poeten des Altertums, Virgil, durch das Reich des Höllen fürsten führen. Virgil zeigt seinem Schützling die furcht« barsten Qualen und Martern, die den armen, sfln8igdn>See« len in der Hölle harren, die Folterungen und Geiselungen, die die Dämonen der Unterwelt an den Sündern vornehmen. Der Film beginnt und endet mit einer modernen Handlung und von Zeit zu Zeit werden wir durch die parallel verlaufene Handlung des Danteschen Meisterwerkes in vas Reich der Unterwelt eingeführt. — Gibt es ein Leben nach dem Tode? Werden die, die auf Erden gesündigt, im Jenseits bestraft? Bringt Reichtum Glück? Das sind die Fragen, die in dem neuen großen Fox«Film „Die Nacht des Inferno" aufgerollt werden. — Im zweiten Teil des Programms haben wir Ge legenheit Lucy Döraine in ihrem neuesten Film „Die suchende Seele", einem Nordseedrama zu bewundern. Der Eindruck, den dieser Film hinterläßt, ist ein starker und nach haltiger. Gute Darsteller, straffe Regie, treffliche Innen architektur und eine vorzügliche Photographie müssen diesem Werke nachgerühmt werden, das in den Earolatheater-Lichi- spielen eines starken Erfolges sicher sein wird. sucht den Abendstern — vorwärts wandern.ihre Füße „Vergib mir, mein Gott, was ich heute tue. Aber sein Glück will ich bauen — sein Glück «muß ich schützen. Zu diel bin ich jetzt auf dieser Welt. Raum muß sein für eine andere — damit er glücklich wird, damit —" Dumpf barst die überhängende Erdwelle unter ihren Füßen. ! . Wie die Schollen hinabrollen in den Schlund! Wie der Weiße Gischt hoch! springt da unten und dann alles verschlingt! > Am Himmel steht winkend der Abendstern, als hätte einer ein Opferfeuer angezünvek da oben. — 24. Kapitel. Hell leuchtet der Kronleuchter in der Gartenstube, leuchtet hernieder auf all die frohen, ahnungslosen Ge sichter. Knut und Ellen spielen noch! immer zusammen, die anderen ergehen sich schwatzend im Garten. Aber es ist windig geworden. Ter Zugwind löscht die bunten Lampion» in den schwankenden Zweigen. An daS Kla rier tritt Ernst, hager, blaß wie immer. .Knut, verzeihe, wenn ich dich störe — aber willst du nicht einmal mit mir zu Lies hinaufgehen? Sie fühlte, st» so schlecht vorhin, vielleicht kann ich helfen. Ach möchte ihren Pul» fühlen, sie könnte doch Fieber haben und —" Knut ließ ihn nicht zn Gnpe reden. Er sprang hastig auf, mitten im Stück. ,LteS ist elend? Aber daN sagst du mir jetzt erst? Ich dachte, sie wäre beim Jungen, darum suchte ich sie nicht. Ja, komme schnell mit." Er stürmte nach oben. Ernst langsam hinterdrein. Als auf sein Klopsen an der Tür keine Antwort ckaM, klinkt« er leise auf und sah hinein, DaS Zimmer war leer. Er atmetet« befriedigt auf. ,Mte ist ja garntch-t oben, Ernst, waS Ängstigst du mich so. Vie wird unten bet den anderer» sein, Lortschung ftzlatU in irgendeinem Zusammenhang«: .. . , man einmal. . so kann man sicher sein, daß eine Anzahl Hör« ihren Bekannten und Freunden erzählen: «Der Dok tor hat gesagt, e» schadet nicht», wenn man . . 4. E» besteht die Neigung, die man schon dein» Fachmann trifft, au» örtlichen und zeitlichen auf ursächliche Zusammen hänge »u schließen. Da» „post hog — propter hoe" wurzelt in unserer intellektuellen Verfassung. Also: Wenn man etwa in einem YUm über GrschlechtStrankheiten neben venerischen Erscheinungen Filzläuse, noch dazu in eindrucksvolle« Mikro aufnahme, zeigt, weil die Filzläuse beim Ge!chlecht»verkehr auch übertragen werden können, so kann man damit rechnen, daß man zur Kolportterung der Meinung beiträgt, Filzläuse verbreiten Geschlechtskrankheiten. Der Beglettvottrag zum Film kann dieses Resultat bestens«!!» mildern, da der optische Eindruck des Bildes viel fester hastet al» der akustisch« de» Vortrage». , , Soweit mögen da» alle» Dinge sein, die letzten Ende» jedem Hygieniker bekannt find, der im Popularisieren nicht ein den Wtssenschaft-betrteb entwürdigende» Geschäft sieht, sondern darin eine verantwortungsvolle Pflicht dessen erblickt, der mehr weiß, al» der Durchschnitt seiner Mitbürger. Was dagegen der Mehrzahl unserer Aerzte und Hygieniker heut, noch sehr fern liegt, ist die Berücksichtigung der Beziehunaen zwischen dem hygienischen Ideal und den sozialen und politi- schen Möglichkeiten, über die sich leider viele der Kollegen recht wenig Gedanken zu machen pflegen. Wenn etwa tn einem Film über Säuglingspflege dir Säuglinge in den fürstlichen Räumen de» Auguste Viktoria-Hause» auf eleganten Wickeltischen vorgesührt werden, so wird die Wirkung der Vorführung eines solchen Film« tn einem Prolctaricrviertel — und der größte Teil der 9ü Prozent unseres Volkes, dte^ keine höhere Schule besuchen können, sind, wenn schon nicht nach ihrem Klassenbewußtsein, so doch gewiß nach ihrer Klas- j senlage Proletarier — nicht nur nutzlos, sondern sogar! geführ! schädlich sein. Denn die proletarische Mutter wird mit Recht i sagen: Wie soll man denn das machen?! („unsereins!"). Und th: weil sie das, was sie im Vortrag des von Asepsis begeisterten' ------ Herrn Doktor gehört hat, nicht durchführen kann aus Mangel an Geld, Zett und Raum, so wird sie garnichtS tun. Zeigt man ihr dagegen die sachgemäße Bettung eines Säuglings, sagen wir, in einem Waschkorb, so wird sie daS — vielleicht — zur Nachahmung reizen. — Es ist also notwendig, daß der sozialhyglentsche Papula- risator als Lehrer und Erzieher der Masten die Lebensbe- dtngungen der Masten kennt, daß er sich nicht über diese Maste erhaben glaubt, kraft seiner akademischen „Bildung", sondern, baß er als Kamerad und helfender Freund in die Maste taucht und ihr Berater wird. Herr Dr. H. Muckermann schreibt am 30. Oktober 1SL4 in Nr. 4'1 der „Sozialen Praxis" einen Artikel über den Paragraphen 218 des Strafgesetz buches, „daß es jedenfalls nicht der Beruf des Aerztes ist, sich um wirtschaftliche Probleme seiner Patienten zu kümmern. Seine Aufgabe ist und bleibt die Ueöerwindung von Krank heit und die Förderung der Gesundheit im Volk." (S. S38). Das denke ich-mir, nach diesem Rezept, so: Ein tuberkulöse- kranker Patient kommt und bittet um Rat. Der Doktor sagt ihm — und wer wollte das medizinisch-zweckmäßige seines Ratschlages bestreiten: „Legen Sie sich jeden Vormittag und Nachmittag zwei Stunden hin, trinken Sie Milch und essen Sie gute Butter!" Da sich der Herr Doktor „um wirtschaft liche Probleme nicht zu kümmern hat", weiß er nicht, daß jener Patient vier hungrige Kinder zu Hause hat, daß er mit diesen und der Frau in Wohnküche und Kammer „wohnt", und daß er bei neunstündiger Arbeit in der Fabrik an der Drehbank die Woche 2ü—28 Mark nach Hause bringt, sofern er nicht Kurzarbeiter ist. Der Herr Doktor weiß unter Um ständen nicht einmal, was ein Dreher ist und was man an einer Drehbank macht. Man darf aber nicht erwarten, daß gerade intelligente Patienten sich nach den Ratschlägen eines Menschen richten, von dem sie das Gefühl haben, daß er die primitivsten Tatsachen des Lebens nicht kennt. Dasselbe gilt für die Volksbelehrung. Wir haben mit der bedauerlichen Tatsache zu rechnen, »aß gerade in Kreisen des aufgeklärten Proletariats das Mißtrauen gegen die Aerzte im Steigen begriffen ist. Hygie- Am Klavier sitzt Knut — Ellen geigt daneben. To mutz e» sein — so muß eS sein! Aus dem Lichtkreis, den die offenen Fenster weit hinetnwerfen, in den dunk len Garten, tritt sie scheu in den Schatten zurück. Daß nur niemand sie hier sieht — o Gott — niemand! Nur eine Sekunde noch will sie hier stehen und KnutS Ge sicht sehen - Knuts Gesicht. . Wie zwei große, 'brennende Flammen hängen ihre Augen verzehrend an seinem Gesicht. ( So voll heißer, namenloser Sehnsucht — v, so Volk Sehnsucht. Wer tut ihr das an, daß sie so von ihm gehen mutz? So, ohfte Abschied — ohne Lebewohl? Sie taumelt auf ünd hebt die Arme in tödlicher Qual. „O du — o du!' Ich kann ja nicht von htv gehen und dich einer anderen lassen, .und wenn es auch meine eigene Schwester ist — denn du — bist ja meiner Seele König — meiner Seele Gott —" Ta taumelt sie auf. Und reißt sich los. Knut soll ja glücklich sein — Knut muß glücklich sein! ' Wie der Nachtwind rauscht in den Baumkronen! Wie finster eS hier ist in der uralten Buchenallee. Aber sie kennt ja Weg und Steg, schon von Kindheit an. Und da ist die Stetnbank, di« alte, treue. Die wird nichts verraten — gewiß nicht. Wie die Wellen hoch gehen in der Tee — wie da» brüllt und schäumt! Tv ist der Hang und da die Einfriedigung mit der War nungstafel. Niemand wird Verdacht schöpfen — nie- wand.' > Denn bei der Dunkelheit kann man leicht strau cheln und den Weg verfehlen — ganz leicht. Ta ist Venn, nachher ein Unglück geschehen — ein Fehltritt. — Jetzt ist sie jenseits der Einfriedigung — jenseits der Warnungstafel. Wie dm Sand rieselt unter ihren Schritt«», wie di« Erdschollen in die Tief« rollen! Wie di« Brandung schäumt in der Tiefe da unten und -och leckt an Hen FelSsteinen. Lie» Rainer faltet di» Hände. ZHr Slug« So« «odtar^ »r. Mar H,»ann-«ert An dm» Kreisen dm Sozialhygieniker besteht Rfttt Diskussion mebr, daß die gesundheitlich« Mi i «ine» dm wichtigsten M ' ial hygienische Maßnahmen können auf die Dauer nur von »la begleitet sein, wenn st« der verständnisvollen Aus- »v bet der Mehrzahl dm Mitbürger siche« sind. Da — bi» heott leide« — di« Schule al» Vorarbeit dafür, sowohl htnsichtltc- de» Verhalten» her Lehrer, nur sehr wenig ge leistet, so ist es Sache jeden Sozialarzte», dm einen bestimm- ten Bezirk gesundheitlich zu überwachen hat, für die Beleh rung dm Bevölkerung über da» Gebiet seiner Tätigkeit wie dm sozialen Hygiene überhaupt zu sorgen. Trotz vieler gut williger Bemühungen von ärztlicher Seite ist nun vielfach zu beobachten, daß die Veranstaltungen, sagen wir ohne Scheu, dm „GesundheitSreklame" im vernünftigen Sinne, er schreckend wenig Erfolg haben im Gegensatz zur Gesundheits reklame der Arznetmtttelkonzmne und der Quacksalber und Hetlpropheten. E« sei mir daher gestattet, mit einigen Wor- ten auf di« Erfahrungen einzugehen, die ich nicht so sehr au» etner großen Anzahl von einschlägigen Veranstaltungen, al» vielmehr au» Gesprächen mit Zuhörern und Zuschauern über diese Veranstaltungen gewonnen hccke. Wenn die gesundheitliche Belehrung, die ihrem Zweck nach nur Massenbelehrung sein kann, Erfolg haben soll, so muß sie den Gesetzen dm Massenpsychologte Rechnung tragen. Wir haben — ob wir al» Politiker, Pädagogen, Presseleute oder tzyaientk-r vor die Maste treten — stet» mit folgenden vier Tatsachen zu rechnen: l. Die Maste ist nur tn sehr geringem Grade fähig zu abstrcchieren. Praktisch genommen sollte man Abstraktion», fähtgkeit überhaupt nicht voraussetzen. Da» heißt: Wenn e» gilt, irgendeinen Tatbestand, auch wenn dieser dem Herrn Doktor höchst einfach zu liegen scheint, zu erklären, so wähle man Beispiele. Das Erklären mit Begriffen allein ist nur dem verständlich, der gelernt hat, zu abstrahieren. Denn das Absehenkönnen vom Gegenständlichen und Besonderen des einzelnen Beispiel» ist Voraussetzung für das Begreifen- können einer Kette von Begriffen. Man üntgrstütze daher keine Ausführungen durch Bilder. Darin, die Anschauung, den unmittelbaren optischen SinneSeindruck zu Hilfe nehmen, liegt die große Bedeutung der Tafeln, des Lichtbildes, des Film». Ich halte für das wichtigste Handwerkszeug bei Vor trägen nicht so sehr das Reden und Präsentieren von fertigen Lichtbildern, sondern die Tafel und die bunten Kreiden, mir deren Hilfe man ein Bild entstehen lasten kann (entsprechend die Trickfilme!). Die Zeichnungen sollen so übersichtlich, also fo einfach wie möglich sein. Da» heißt: Alles Ueöerflüssige, waS nicht unbedingt zum Verständnis des behandelten Gegen- standeS oder Zusammenhanges notwendig ist, hat fortzuble» ben. Nur kein VollständigkeitSwahn. Der Akademkier hüte sich vor dem Gebrauch von allzu viel Fachausdrücken. Man glaube nicht, daß es hinreiche, die Fachausdrücke zu erklären. Eine einmalige Erklärung ge nügt nicht, um den Sinn der „Vokabel" dem Laten so nahe 4u bringen, daß er sich ihm erschließt, wenn er die Vokabel zum zwttten oder dritten Male hört. Es ist richtig, daß! man Bedenken hat, die Fachausdrücke überhaupt zu vermeiden. Das Publikum hat ein Recht darauf, die Kunstsprache der Medizin, Biologie und Hygiene verstehen zu lernen. Die Ge- heimntriuerei der latinisierenden Aerzte hat in der Neuzeit nichts mehr zu suchen. Da andererseits zur Erfassung ge- totster naturwissenschaftlicher Zusammenhänge auch bereits mehr Abstrcrkitonsfähigkeit gehört, als man im Durchschnitt voraussetzen darf, muß man die Phantasie aufbieten, um an- schauliche Uebersetzungen zu finden. Es hat mir einmal star ken Eindruck gemacht, als der alte Meister Falkenberg in der Berliner Ausstellung für Arbeiterwohlfahrt die „Lymphe" kurzerhand als das „Spülwasser" des menschlichen Körpers erklärte. So etwas vergißt man nicht. — 3. Man rechne mit dem Verallgemeinerungsbestrebcn der Masse. Es besteht die Tendenz, Einzelfällen, die durchaus al» solche gewettet werden müssen, eine viel größere Bedeu tung betzumessen, als ihnen zukommt. Wir kennen das aus ben Anfragen, die au» der Menge kommen: „Meine Groß- S»«Iai» zu Nr. »N. des «un Tageblatt»« und »nzeigrw für da« «rzqebk-,. «onnabend, dsn t, «uguft INS. . mutteret mal Hst also nicht,, ? Man vermeid, ntscher Effekt ader ist nur zu ftcherm, wenn —--- AtlllllÜVtlmVtk bahev, diesem vwallgenletnerung-bestreben durch -mvorflch- di« sozialen vorauSAungen unserer ^ltch^botenm runa ttge Wahl der Wort, und «ätz, Nahrung zu geben. Sagt man Maßnahmen »et der Kolleginschaft Platz greift, anberersett», fRIlA» irgendeinem Zusammenhang«: „Et ßhadet nicht», wenn wenn die Bevölkerung au» der Erkenntnis de» ^»rständntste» . - - da» der G«sundhett»lehrer Ihren Bedürfnissen und Leben», umständen entgegenbrtngt. wieder neue» vertrauen zu» Aerzteschaft gewinnt. E» gut hier, wie überall im öffentlichen Leben dem Ouacksalbertum ven Boden aözugraben durch Festigung de» vertrauen» zu ärztlich begründeten Maßnah men, nicht aber durch bloße» Redenhalten und Gesetzefordrrn gegen dt« Kurpfuscherei. ««schonl von Miohol an Betrunken, strafbar. Der Buffetter A. in Berlin hat an «inen Betrunkenen Alkohol verchänkt. Er erhielt ein Strafmandat wegen Gchankge- rverbevergehen» auf Grund de« Notgesetze» vom 24. Februar 1928 (Reichsgesetzblatt 1, S. 14?) und wurde verurteilt. Gegen da» Urteil, da» vom Landgericht 1 Berlin, geMt wurde, legte er beim Kammergertcht Berufung ein. Die Be rusurig wurde auf Kosten de» Angeklagten zurückgewiesen. In der Begründung gab da» Kammergertcht an, daß die Ausführung der Revision, nach der dem Angeklagten schon bet oberflächlüher Prüfung die Trunkenheit habe verborgen bleiben können, mit der Urtetl»feststellung de« Landgericht» nicht im Einklang stände und daher nicht zu berücksichtigen sei. Die Anwendung de» Notgesctze- vom 24. Februar 1923 auf den Sachverhalt sei rechtlich nicht zu beanstanden, ins besondere sei der Begriff der Fahrlässigkeit hier nicht ver kannt. Die Revision mußt, deshalb al» unbegründet zurück- gewiesen werden. > i