Volltext Seite (XML)
uer Tageblatt la« Nr. 13S Donnerstag, Sen 16. ^onl 1-21 1ö. Jahrgang. a aal, lhr «je Vo- unter attes. Im Unterhaus gab Llohd George bekannt, daß men kurzem eine amt licke Abordnung nach! itzland gesandt werden würde. näherer 4045" -liegen. tn «« N » gGpgll« icn und Ihre Folgen der interalliierten Kommission und ihrem Präsidenten zur Last fallen, der die Macht be sitzt, durch energisch« Maßnahmen di« Befreiung ^d«- Lande» in kurzer Zeit herbeizufiihr«n. Nach dem Frie densvertrag (Artikel 4ö) ist die interalliiert« Kom mission verpflichtet, mit Truppen der alliierten Mächte die Ordnung aufrechtzuerhallen. Tie deutsche Regie rung Mtt es nicht mit dem yrieden-verlrag für vereinbar, wenn die interalliierte Kommission ihre Machtmittel nicht gegen die Insurgenten zum Ein satz bringt. Sie muß daher erneut und mtt allem Nach druck fordern, daß die Bevölkerung Oberschlesiens, die nach dem Ergebnis der Abstimmung bet weitem über wiegend deutsch ist,, endlich überall und restlos von der Jnsurgentenherrjchaft befreit wird. Das Wichtigste vom Tage. Ti« igoNfanktionen am Rhein haben nach i Mattn im ersten Monat «in Ergebnis von v Millionen Franken gehabt. l«II menden Neben« e Per lt. sovo . Mestf. nscht. )es >is. rne sie. en, en- ilal. «so» age Item. )>l« -»g mi ijl. Ut. ll be. ay. tn- in- ass. Die Regierung WM da» gesamte rarlachen- tterial.über den mitteldeutschen Ausruhr girier billigen Ausgabe de« Allgemeinheit günglich machen. Me aus München gemeldet wird, soll man einer ur des Mörders des Abgeordneten Gareis auf n Wege sein. Voraussichtlich handele es sich Nicht einen politischen Mord. «in« Wid«rrufung der Kriegserklärung fordert, so be« steht demnach ein Gegensatz -wischen den beiden Häu sern der Union, ein Gegensatz, der vor dem Verband« lungSau-schutz beigelegt werden wird. WaS ist der wirk lich« Grund für den erwähnten Gegensatz tn der An nahm« der FriedenSresolution? Wenn man die Sache genauer betrachtet, so wird man unschwer erkennen, daß »« sich hier im Grunde genommen um Formsachen han delt, die praktisch mro von geringer Bedeutung ssttrd. Man kann den Frieden mit Deutschland recht gut wie derherstellen, auch ohne daß die Kriegserklärung wi derrufen wird. TaS Gefühl jedes ehrlichen amerika* Nischen Parlamentariers mutz sich gegen eine solche Taktik sträuben, und man wird Wohl nicht sehlgOen, wenn man hinter der ganzen Angelegenheit, hinter dem Hinauszögern der Wiederherstellung des Friedens mit Deutschland innere politische Beweggründe vermutet, die mit der auswärtigen Politik im Weißen Hause nicht das geringste zu tun haben. Man hat unter dem Sternenbanner nach den letzten Wahlen eine große Enttäuschung erlebt. Durch die Haltung dec demokra tischen Partei hatten sich aller Augen auf die Repu blikaner gerichtet, auf die Partei, welche di« Wilson- sche Politik in Grund und Boden verurteilte, und von der man fetzt einen neuen Kurs., eine Trennung von den Wirren der alten Welt sowie eine neue Aera ameri kanischer Politik auf der bewährten, gesunden politischen Grundlage der Monroedoktrtn erwartete. Infolgedessen strömten die amerikanischen Wähler in« republikanische Lager, und untxr dem Wanner der gefeierten ParwR' dis dem Lande, dm Präsidenten gab, Marten sich MSw- ner fast all« politischen Richtungen. Das war der Mfang Bnm ungeymrrn Rsihr von Zwistigkeiten und Meinungsverschiedenheiten. Denn wenn man auch wohl im Prinzip derselben Ansicht war, so lag man sich dennoch bei geringeren Angelegenheiten dauernd in den Haaren. WaS sich da abspielte, do» ist -um größten Dey in der europäischen und namentlich der deutschen veffentlichkett wenig, ja fast Kar nicht be kannt geworden. Man hatte diesseits de» Ozean» Wich tigere» zu tun, al» sich um die unablässigen Streitig keiten in den Vereinigten Staaten zu kümmern. In Deutschland wußte man nur, daß die Union mit uns " Frieden schließen will und eS au» irgendwelchen Grün den. für die man kein Verstehen ausbringen konnte, nicht vermocht«. Inzwischen hat sich in der republi- Ionischen Partei Amerika» zwischen deren beiden ex tremen Flügeln ein solch starker Gegensatz herauSgebtl- dvt, daß man schon fast pon einer richtigen Spaltung sprechen kann. Tie Folge davon ist.ein unablässiges Hin und Her in allen möglichen RegierungSangelegen- heiten. Nun wurde es aber allmählich Zett, an die Ausarbeitung eine» ordentlichen, .dauerhaften Regie- rungsprogrammS zu schreiten, da» jedoch unter den be schriebenen Umständen begreiflicherweise nicht zustande kommen konnte. So geriet man denn in ernstliche Ver legenheit und war bemüht, nach Gründen für «ine weitere Hinausschiebung der wichtigsten Angelegenheiten, so auch des Friedens mtt Deutschland zu suchen. Daher die verschiedene Abnahme der Friedensresoluttonen Por ter und Knox. Deutschland muß auch darunter leiden, daß di« Republikaner in Amerika untereinander nicht einig werden können. W- Ä. s- und wie e» Loucheurs Bericht. Loucheur ist am Dienstag vormittag in Paris einyetroffen. Er erstattete gleich nach der Ankunft dem Ministerrat, der, wie jeden Dienstag, im Elhsee unter Vorsitz Millerands tagte, über leine Ver handlungen mit Rathenau Bericht. In dem amtlichen Bericht über' den Mintsterrat wird hervorgehoben, daß die Unterhaltungen von Wiesbaden ausschließlich die Wiedergutmachungsfrqge betrafen. Ter Demp» stellt fest, daß die Zusammenkunft Loucheurs und Rathenaus auf eine Initiative der deutschen Regleruna zurückzuführen ist. Tiefe habe bei Briand angeregt, die Eröffnung der französischen Kunstausstellung zu einer Zusammenkunft der beiden Wiederaufbauminister zu be nutzen. Tie Unterhaltung der Minister, di« insgesamt lO Stunden dauerte, habe ausschließlich in einem Mei nungsaustausch bestanden. Rathenau und Lou cheur hätten sich gegenseitig über die Auffassungen ihrer Regierungen von einigen Hauptfragen aufgeklärt. Ter deutsche Minister habe z. B. die wichtigsten Bestimmun gen des französischen KriegSschädengesetzes nicht gekannt und sei auch über gewisse GefühlSfrageN, welche die französische Regierung in der Frag« de» Wiederaufbau» der Städte berücksichtigen muß, nicht richtig, informiert gewesen. Loucheur habe Rathenau weiter eine Reih« von Fragen unterbreitet, mit dem Ersuchen, .sie in Er wägung zu ziehen, .damit von deutscher Seite später eine unzweideutige Antwort erteilt werden könnte. Er habe auch neue Mitteilungen in der Frage der deut schen Holzhäuser erbeten, da die bisher geforderten Preis« für Frankreich unvorteilhaft feien. Zn der letz ten Unterhaltung, der auch! Staatssekretär Bergmann beiwohnte,, sei verabredet worden, daß Bergmann am 24. Juni ein« Zusammenkunft mtt Loucheur in Paris haben Wird. Bergmann' werde in Parts di« Verhand lungen fortführen, sobald Rathenau sein endgültiges Programm ausgearbeitet hat. Loucheur sei, wie der Temps berichtet, pon seiner Zusammenkunft mit Rathenau sehr befriedigt. Rathenau habe bisher keinen neuen Index zur Ersetzung der 26 v. H. vom Werte der deutschen Ausfuhr vorgx- sch lagen, sondern studiere diese Frage noch. In den Wiesbadener Unterhaltungen sei betont worden, daß deutsche Sachleistungen nur tn relativ be schränktem Umfange zur Abtragung der deutschen Schuld zugelassen werden könnten. Sie würden kaum den 15. Teil der Gesamtschuld überschreiten. Ter Bericht des Temps schließt mit den Wortenr Diese vorbereitenden Unterhaltungen waren also, kurz.gesagt, nur Sondierungsoperationen. Sie bestanden hauptsächlich in einem wirtschastlichen Ueber- bltck. Ihre Bedeutung jst darrun nicht weniger groß. Ter Jntransigeant berichtet, die Berliner Regierung habe die Zusammenkunft tn Wiesbaden durch Vermitt lung de» französischen Botschafter» tn Berlrn angeregt. Zu den weiteren Verhandlungen werde von französischer Seite besonder» Ministerialdirektor Sehdoux hinzu- gezogen- Keine Zusammenkunft Vr. Nofens mtt Serthelot. Die Pariser Meldung, -aß nach! der Konferenz Ra- thenau-Loucheur eine Zusammenkunft des deutschen Außenministers Tr. Ros.en mit dem Ministerialdirektor de» französischen Auswärtigen Amte» Berthe lot ge plant sei, hält man in Berliner politischen Kreisen für nicht zutreffend. Wenn tn Wiesbaden eine wettere, über die ReparattonSbesPrechungen hinausgehend« politische Aussprache vorbereitet worden wäre, zu der von fran zösischer Sette ein Ministerialdirektor entsandt worden wäre, .so würde den diplomatischen Gepflogenheiten ent sprechend als deutscher Vertreter der Ministerialdirek tor von Simson in Bettacht gezogen worden fein- Im übrigen kann gesagt werden, daß man in deutschen politischen Kreisen ein« direkte Aussprach« zwi schen den leitenden Staatsmännern der beiden Länder durchaus begrüßen würde, und daß Pi« nicht unbefrie digenden Ergebnisse der Wiesbadener Konferenz den Wunsch nach weiteren direkten Verhandlungen nahelegen. M,I !» V0N «wer, 1. Die Resolution Porter. Lurch die Annahme der Resolutton Porter im Re- prksentantenhau» wird, den gestrigen Meldungen au» Washington zufolge, der Krieg »Lust and zwischen Amerika und Teutschland al» beendet erklärt. Da jedoch der amerikanische Senat der Resolution Knox zu stimmt«, di« im Prinzip zwar dasselbe enthält, jedoch leutschlanä äringt aus Befreiung Vberschlesiens. Eine Note an -ke Entente-Negierungen. I Nach> Pari», London und Rom ist gestern folgende Me abgegangen r Seit sechs Wochen hat Korfanth M Macht nahezu im gesamten Oberschlesien an sich ge- Ren und in dem von seinen Banden besetzten Gebiet Uächlich alle Befugnisse der interalliierten Kommis- Ri übernommen. Sechs Wochen erduldet die ober- Reiische Bevölkerung die ungeheuren Leiden, welche Mer Rechtsbruch über all« Tei!k des Landes herauf- Rchworen hat. Tie Verluste anMenschenIeden M> groß. Tie Aufständischen häufen Greuel auf Reue!. Hundert» von friedlichen Bürgern sind ver- Reppt. über ihr Schicksal ist.nichts bekannt. Historische Ruten, wie Schlösser von Schimischow und Stubendorf, Ri Zembowitz und Kalinow und viele andere sind dem RndaliSmu» der Insurgenten zum Opfer Rallen. Ten Bauern und Gutsbesitzern sind Pferde R) Vieh Weggetrieben, Gebäude und Geräte zerstört. M Einbringung per Ernte ist bereits in vie- r Gegenden unmöglich. Nicht minder traurig ;en die Verhältnisse bei der Industrie. Auch der t'kehr steht nahezu überall All. Ter Bolschewts- lö findet in diesem verwüsteten Lande einen günstt- i Boden und breitet sich in erschreckender Weise aus. lrenden Herzens, aber mit gefesselten Händen soll > deutsche Volk zusehen, wie unter den Augen der in alliierten Kommission, der die Verwaltung des Lan- zu treuen Händen übergeben war, sein« WolkSge- sen brutalster Gewalt ausgeliefert und die Früchte itschen Fleißes und deutscher Wirtschaft der Ver jüng preisgegeben werden. Sechs Wochen polnischen -rorS sind über unsere Volksgenossen hingegangen, i« daß die interalliierte Kommission die geeigneten ttel gefunden hätte, die allein eine Niederwerfung Aufstandes ermöglichen. Seit Ende Mai sind erhebliche Truppenver- rkungen der Entente mit reichlichem KriegS- lerial in Oberschlesien eingetroffen. Mtt ge gen Ausnahmen und abgesehen von den großen ldten, die noch! in der, Hand de« Deutschen sind, ist och das gesamte Aufstandsgebiet' nach wle vor im sitz der Insurgenten geblieben, Mich« dort unum- räukt herrschen. Tie Grenze nach Polen ist fen. Von dort kommt dauernder Zuzug pon KäMv« u, darunter eine erheblich« Anzahl regulären polni- m Militärs. Von dort werden Waffen und Muni- >l aller Art herübergeschafft. Beweis« ,für dies« Tat- he werden den alliierten Regierungen besonder» über- >en. Wenn aber alliierte Truppen bet ihrem Vor- !en Ortschaften besetzten, konnten di« Insurgenten vor- .wie z. B. tn Rosenberg, unbelästigt mit Waffen d .Munition, sowie unter Mitnahme allen geraubten lies abziehen und ihrem fanatischen Haß auf dem Rück- w an den unschuldigen Bewohnern freien Lauf lassen, e oberschlesische Bevölkerung und mtt ihr s gesamte deutsche Volk haben mit einer ^lbstbe Herr schung, die von der gesamten Welt l bewundernswert anerkannt wird, bisher die lhe bewahrt. T«r ober sch lesische Selbstschutz hät >tz zahlreicher Angriffe der Polen und trotz dringen- : Hilferufe au» den von Korfan.th besetzten Ge ien seine Stellungen nicht weiter vorgetragen in dem rtrauen, .daß endlich energische Maßnahmen der tnter- iierten Kommission gegen Korfanth und seine Ban- r ergriffen werden. Tie deutsche Regierung ntz gegen die gegenwärtigen Zustände tn ierschlesien schärfst^ Verwahrung einle- n. Sie sieht sich genötigt, den immer wiederholten rsuch, den oberschlesischen Gelb st schütz aufglet- e Stufe mit den Insurgenten zu stellen, euer- sch zurück zuweisen «Nd zu betonen, daß der von n Präsidenten der interalliierten Kommission beab- itigte Weg, die Insurgenten durch Verhandlungen m Abzug Mtt allen Waffen zu bewegen, nicht ge- net ist, die Ruhe und Ordnung wtederherzustellen. efer Erfolg kann allein dadurch gezetttgt werden, daß t ernstem Nachdruck durchgegriffen und Oberschlesten t allen Kräften von den Insurgenten ge- ubert wird. Geschieht die» nicht, .so wird die voll« d alleinig« Verantwortung für all« Vorkommnisse In ttt. Welche Ist und kann, den. gtl. Cnglischramcr'ikanischer Bünämsplan. /Aufteilung -er Meere zwischen Englan- un- Bmerlka. Der Washingtoner Berichterstatter der Limes mel det, .daß Regierung und Präsident Hardtng den Wunsch haben und den Plan verfolgen, «in Zusam menwirken zwischen den Vereinigten Staaten und dem britischen Reick« in allen Fragen der Weltpolitik zustande zu bringen. Liese» von der ame rikanischen Regierung erstrebte Einvernehmen zwischen den beiden Ländern würde nach! per. Time» ohne eine formelle Allianz zwischen ihnen die Lösung der ver schiedenen unerledigten Probleme ermöglichen und di« Ordnung in der Welt wiederherstellen. Ter Präsident kündigte an, daß der Vertrag von Versailles von den Bereinigten Staaten aller Wahrscheinlichkeit nach tn nicht ferne» Zeit ratifiziert wird, .allerdings mtt Weit reichenden Vorbehalten. ES besteh« Grund -u der Annahme, daß bereit» durch Vermittlung de» Obersten Rats» ein Meinungsaustausch mit den Alliierten stattgefunden habe. In dem Plan« eine» englisch-amerikanischen Zusammenwirken» würde di« Seemach t «in wichtiger Faktor sein. Ter Plan würde umfassen die Beschränkung der amerikanischen Seemacht aus dem Stillen Ozean und die Ueberlassung de» At lantischen Ozean» an England al» britische Einfluß sphäre zur Gee. Ta» würde selbstverständlich die Ber- -ichtleistung auf.den Gedanken eine» «nallkck- javanischen Bündkisse« notwendig Machen. Wie Newport Herald au» Washington erfährt, ist die.englisch-amerikanisch« Entente gegenwärtig im Wei ßen Hause «tn BeratungSgegenstand erster Ordnung Tie Nachricht, .daß der Präsident Mr «inen Plan einer Ver einigung aller englisch sprechenden Völker gewonnen sei, überraschte sehr. Ob man im Staats departement «in« förmlich« Allianz mit England in» Auge fasse, sei zweifelhaft; e» Werd« aber mv-ltcher« »ui« p»st d«stuu u«tun»»ttch U.U «,u. »M Mir«. «»ßchuu «l,iich I» I « Pf,., u Pf«., xul»m,»u»»i«, m«'k. »u ««»»,«,« ji-chiais«, Nid«?. »»» So»». »»» u»f«», s»!«ua,,<»>,«'««« UN» f»»I« Oll« I <>/, Utz» »«m. ra» ;,tzl«k Im «I» k«i» v«»iltz» »!»t »l, ftif««»« p»staast«U«a »U«ft»e„, nitzm,» «M««,n. I »,» N»,,I«, durch 1«rnf,r«ch,r «rf»i«I »t,» du» M,uuftr!»t nicht t,u«I>ch >»d« Ist. n »e, mit ute