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Ausniittelung des Arsens. t>33 des Arsens gemacht werden konnte, war der Vorwurf, dass auch Antimon verbindungen dabei einen Spiegel von Antimon geben, indem das reducirte Antimon in dem Wasserstoffgasstrome flüchtig ist. Man muss sich erin nern, dass zur Zeit, wo man dies Verfahren befolgte, die vollständige Aus schliessung des Antimons aus der zu reducirenden Masse noch nicht ge kannt war. Antimonflecken lassen sich auf Porzellan, während der Reduc- tion, nicht erhalten ;- nur wenn man den Metallspiegel in den engeren Theil der Röhre treiben will, was-weit schwieriger als bei dem Arsen zu ermög lichen , können Flecken auf Porzellan entstehen, die leicht von den Arsen flecken zu unterscheiden sind. Ehe ich mich zum Schlosse wende, scheint mir es zweckmässig, das jenige Verfahren zur Ausmittelung des Arsens in Speisen, Contentis, Er brochenem, Organen u. s. w., was ich jetzt für das beste halten muss und was oben Seite 591 u. f. in allen Einzelheiten genau beschrieben worden ist, nochmals übersichtlich und kurz mitzutheilen, unter Hinweisung auf die betreffenden Stellen der speciellen Beschreibung. Aufsuchung von Körnchen arseniger Säure oder Fliegenstein (S. 591). Prüfung der gefundenen Körnchen (Seite 591). Behandlung der Substanzen mit Salzsäure und chlorsaurem Kali (Seite 594). Behandlung der erhaltenen Lösung mit Schwefelwasserstoffgas (S. 595) eventuell nachdem dieselbe mit schwefliger Säure behandelt ist (S. 595). Behandlung des entstandenen und gesammelten Niederschlags (N) mit Schwefelammonium; Eindampfen des Auszugs (Seite 596). Rückstand R. Behandlung des Rückstandes (R) mit Salpetersäure, Neutralisiren mit Natron, Schmelzen mit kohlensaurem und salpetersaurem Natron, Auszie hen der Schmelze mit Wasser, Eindampfen des Auszugs nach Zusatz von Schwefelsäure (Seite 597). Prüfung der so resultirenden Masse oder Flüssigkeit nach dem Verfah ren Berzelius - Marsh (Seite 599). Es ist dem interessanten und wichtigen Kapitel von der Ausmittelung des Arsens bei gerichtlichen Untersuchungen mehr Platz eingeräumt wor den, als sonst wohl in einem Lehrbuche der Chemie zu geschehen pflegt. Es ist namentlich die Art und Weise, wie ein Versuch angestellt werden muss, stets so in allen Einzelheiten beschrieben, dass Diejenigen, welche in chemischen Arbeiten geübt sind und Diejenigen, welche nicht gedan kenlos arbeiten, vielleicht darüber lächeln. Für diese wurde aber das Ge schriebene nicht geschrieben; es ist für Solche geschrieben, welche wohl wissen, was sie zu thun haben, aber nicht wissen, wie sie es zweckmässig thun sollen. Die Zahl derer ist besonders unter den Apothekern recht gross, und selbst Apotheker-, welche wissenschaftliche Institute besucht ha ben, gehören nicht eben selten dazu. Die Apotheker sind es aber gerade, denen man in den meisten Fällen die gerichtlich-chemischen Untersuchun gen anvertraut oder anvertrauen muss ’), und doch findet man nicht ein- D Meistens sind die Apotheker gern bereit, eine gerichtlich-chemische Untersuchung auszuführen, indess doch nicht immer. Ein Fall, wo ein Apotheker die Ausführung einer gerichtlich-chemischen Untersuchung geradezu verweigerte, weil er mit solchen