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concentrirtem Essig und verdünnter Salzsäure fast gar nicht (Scheidung des Kobalts vom Mangan, auch Eisen, nach Wackenroder; Seite 13). Cyankalium bringt einen flockigen Niederschlag von Kobaltcyanür hervor, der sich im Uebermaasse des Fällungsmittels mit grüner Farbe voll ständig löst. Beim Erwärmen der Lösung und bei Gegenwart von freier Blau säure, also nach Zusatz von ein Paar Tropfen Salzsäure, bildet sich Kalium- Kobaltcyanid, welches weder von verdünnten Säuren noch von Alkalien eine Veränderung erleidet (Scheidung des Nickels vom Kobalt, nach Liebig). Gelbes Blutlaugensalz fällt hellgrünes Kobalt-Eisencyanür; ein Gehalt an Eisen macht den Niederschlag bläulich. Rothes Blutlaugensalz erzeugt einen braunrothen Niederschlag von Kobalt-Eisencyanid. Oxalsäure und saures oxalsaures Kali fällen schwachrosenrothes, krystallinisches, oxalsaures Kobaltoxydul, welches in Ammoniak, besonders auf Zusatz von etwas Säure, oder kohlensaurem Ammon mit rother Farbe löslich ist. Aus dieser Lösung scheidet sich beim Stehen an der Luft das Kobaltsalz nicht oder doch erst nach sehr langer Zeit ab (Scheidung des Kobalts vom Nickel, nach Laugier; Seite 9). Phosphorsaures Natron bringt einen violettrothen, in Ammoniak löslichen Niederschlag hervor. Giebt man zur Lösung eines Kobaltoxydulsalzes salpetrigsaures Kali in reichlicher Menge und hierauf Essigsäure oder Salpetersäure bis zur sauren Reaction, so wird alles Kobalt als gelbes, krystallinisches, sal petrigsaures Kobaltoxyd-Kali gefällt, wenn die Lösung concentrirt ist, sogleich, wenn sie verdünnt ist, allmälig. Der Niederschlag ist in Salzlö sungen und Weingeist ganz unlöslich (Unterschied und Scheidung des Ko balts vom Nickel; Fischer, Köttig, Stromeyer; Seite 11). Wird die Lösung eines Kobaltoxydulsalzes mit kohlensaurem Baryt im Ueberschusse versetzt und dann unterchlorige Säure dazu gegeben oder Chlorgas durch dieselbe geleitet, so scheidet sich beim Umschütteln oder Umrühren schwarzes Kobaltoxyd aus (Unterschied und Scheidung vom Nickel, Seite 10). Den Glasflüssen ertheilt das Kobaltoxydul eine intensiv und schön blaue Färbung und man benutzt dasselbe, oder Verbindungen desselben, zum Färben des Glases und zur Darstellung von Farben auf Porzellan, Fayence u. s. w. Es giebt kein einfacheres und sichereres Mittel, das Ko balt in irgend einer Verbindung nachzuweisen, als dieselbe vor dem Löth- rohre mit Phosphorsalz oder Borax zu schmelzen. Mengt man Thonerdehydrat mit Kobaltoxydulhydrat, oder befeuch tet man Thonerde mit einer Auflösung von salpetersaurem Kobältoxydul, so entsteht beim Erhitzen eine ausgezeichnet schön blaue Masse (s. unten Thenard’s Blau). Man benutzt aus diesem Grunde eine Auflösung von .salpetersaurem Kobaltoxydul zur Erkennung der Thonerde in Mineralien, indem man die Mineralien, mit jener Auflösung befeuchtet, vor dem Löth- rohre erhitzt, natürlich nicht bis zum Schmelzen. Zinkoxyd wird unter gleichen Umständen durch salpetersaures Kobaltoxydul grün gefärbt (siehe unten Rinmann’s Grün), und Magnesia schwach rosenroth. Kobaltoxyd; Formel: Co 2 0 3 . Aequivalent: 84 oder 1050. — In 100:/Kobalt 71,42, Sauerstoff 28,58. Grah am - Otto’s Chemie, Bel, II. Abtheil. IIJ. 2