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Nr. 77 Seilage zum Nuer Tageblatt. Zrettag, -en 31. Marz 1-LL Amtliche «ekanntmachunge». Rue. Leseholzscheine belr. Hiesige Arme, die für da- Jahr 1922/23 einen Leseholz, schein wünschen, wollen sich persönlich i bis 30. «prll 1S22 im Stadthause, Zimmer S, melden. Die abgelaufenen Leseholzscheine sind bet dieser Telegen, hett abzugeben. Aue, den 29. März 1922. Der Rat der Stadt, Fürsorgeamt. Rue. Die Kreishauptmannschaft hat das Ortsgesetz über die Ver< gnügungssteuer in der Stadt Aue genehmigt. Es liegt zur Einsichtnahme in unserer Ratskanzlei 14 Tage lang aus. Aue, 31. März 1922. Der Rat der Stadt. Zäeelle äer Demokratie. Von Anton Erkelenz-Düsseldorf, M. d. N. Unsere an Worten und Begriffen sonst so reiche Sprache ist leider in politischer Hinsicht ziemlich arm. Wenn wir von Demokratie sprechen, denken die mei sten Menschen nur an eine bestimmte Staalsform der Republik mit Parlament, parlamentarischer Regierung, mit freierem Wahlrecht und einigen ändert! zugehörigen Dingen. Damit ist für viele der Inhalt der Demokratie erschöpft. Und wir hören dann sprechen von forma ler Demokratie, die keinen tieferen Inhalt hat. Für den tieser Blickenden ist aber Demokratie nicht bloß eine StaotSform, sondern ein Glaube, eine alles bs- herrschende Gesellschaftsausfassung, wenn man will: eine Weltanschauung. Die Demokratie als S:§ats- form ist zwar ein Stück äußerer Verwirklichung dieser Gesellschaftsanschauung. Aber sie ist nicht ihr alleini ger Inhalt, nicht mal ihr Hauptinhalt. Unsere Sprache hat aber für die Sraatsform und für Vie Himer ihr stehende größere, umfassenvere Gesellschaftsauffassung nur ein und dasselbe Wort, nämlich Demokratie. Was zur Folge hat, daß der näherliegende, vekannrere Jn- halt, nämlich die Sraatsform. als das alleinige Wesen der Demokratie betrachtet wird. Demokratie ist eine weiter« Fortentwicklung des gu ten Liberalismus. Das eigentlich welianschaunngsmä- ßtge in der Demokratie, das allumfassende, vaS sich im mer erneuernde ist der Liberalismus. Was aber ist Liberalismus? Wo der Mensch Maßstab und Ziel aller Dinge ist, da herrscht Liberalismus. Wo die so genannte gesellschaftliche Ordnung, die Maschine des Staates, der Stände, der Klasse, der Kaste statt ein Mittel zur Wohlfahrt des Menschen zu fein, zum Zweck wird, dem der Mensch sich unterorönen muß bis zur Selbstverleugnung und Selbstvernichtung, da ist kein Liberalismus und deshalb auch keine Demokratie. Wo diese gesellschaftliche Maschine alles verzehrt, alle Neu bildung, d. h. alles Leben unterdrückt und zerreißt, wo sie nur dazu bestimmt ist, die Menschen im Banne her kömmlicher Interessen festzuhalten, da ist Konservatis mus und Reaktion, also das Gegenteil von Liberalis mus und Demokratie. Und die letztern haben stets in schärfstem, nie endendem Kampfe gegen die ersteren ge standen. Der Liberalismus der Neuzeit entstand in schärfster Gegnerschaft gegen den alles fesselnden Feu dalismus, -er seine Aufgabe darin erblickte, zur Wah rung der Rechte und Interessen der herrschenden Klasse alle anderen Menschen in Fesseln und Bande zu schla gen. Den Gefesselten,'den Unterdrückten rief..der Libe ralismus zu: werdet frei und gleich. Und die Unter drückten zerschmetterten dann in Jahrhunderte langem Ringen die Fesseln. Dabei blieb der Liberalismus zu ¬ nächst aus halbem Wege stehen. Freiheit und gleiche Würde errang er nur für die Oberschicht, für die Whigs wie man in England sagt, für die geistige Oberschicht, wie man zu deutsch sagen könnte. Tas war begreiflich, denn der lange und langsame Prozeß de- Freiheit«, kampfeö unserer Tage kann sich nur in Etappen ab spielen. Aber wenn der erst« Teil erfüllet ist, meldet sich von selbst der zweite. Deshalb war Liberalismus zunächst die Befreiungsbewegung des deutschen Bürger tum-, die staatsrechtlich betrachtet ihre Erfüllung sand in der konstitutionellen Monarchie, wirtschaftlich im Manchestertum. Dann meldeten sich aber bald di« un teren Volksschichten, die die Lehren de- Liberalismus von gleichem Recht und gleicher Würde aller Menschen in sich ausnehmen. Ihr Befreiungskampf ist sozialer und Politischer Natur. Sie erweitern den liberalen Gedanken zum demokratischen der das ganze Volk, alle Staatsbürger umfaßt. Und der schließlich in der repu blikanischen Staatsform politisch sein Werkzeug und seine Form findet. Nun ist der Staat nicht mehr ei» Klassenwerkzeug der herrschenden, zur Unterdrückung der dienenden Klasse. Nun wandelt sich der Staat um in die.Freibürgerschaft (Oppenheimer), die allen gehört, die allen Einfluß und Machte aber auch allen Verant wortung und freie Pflicht auferlegt. Nun steht der Staat nich: mehr über dem Volk und gegen das Volk, sondern nun ist das Volk der Staat. Heute ahnen wir erst was das bedeurei. Tenn wir sind alle aufgewachsen, erzogen, geschult in einem Staat, der noch halbfeudal war. Noch ist es nicht in vollem Umtange in das Empfinden auch des einfachsten Man nes eingedrungen, daß er zum demokratischen Staat in einein anderen Verhältnis steht als zu der Halbheit des wilhelminischen Konstitulionalisinus. Millionen wissen noch nicht, daß sic gegen sich selbst wüten, wenn sie gegen die Demokratie kämpfen. Die Form des demo kratischen Sina.es ist da, aber wir müssen noch erst hin einwachsen, müssen ihren Inhalt, ihren Geist in uns cwinehmen, müssen ihre Seel« erst mit der Muttermilch einsaugen lernen Demokratie und Liberalismus ist Verrranen zum Menschen, ist Glaube an das Gute und Ed-e in ihnen. Konservatismus und Sozialismus haben bei a.l ihrer scheinbaren und tatsächlichen Gegnerschaft zu einander, das eine gemeinsame, daß sie die Menschen oder einen Teil derselben sürchcen und hassen. Der Kon servative sürchret den Besitzlosen und haßt ihn deshalb Der Sozia.ist sürchtst den Besitzenden und haßt ihn aus diesem Grunde. Und aus Fürcht und Haß suchen Beide ihre Anhänger zu schützen, indem sie die Gewalt, den S aat, die gesellschaftliche Organisation benutzen unt den freien Menschengeist, den ewigen Revolutionär und Erneuerer in Fesseln schlagen wollen. Der liberale De mokrat verachtet solche Mittel. Sein Glaube an das Gute im Menschen ist unzerstörbar, wird ungeachtet vie ler Mißerfolge immer wieder neugeboren. Deshalb hat er immer wieder eine verjüngende Kraft. In dielen geschichtlichen Zeitabschnitten scheint der demokratische Geist zu sterben. Hürden,und Fußangeln, Mauern und Stacheldrähte, Gefängnisse und geistige Fesseln hüllen das Vo.k zeitweise ein, machen es blind, zerreißen un zerspalten es, zertrümmern das Vertrauen von Mensch zu Mensch. Bis in der Stunde der höchsten Not und Gefahr der demokratische Geist -ie Fesseln zerbricht, die Zerrissenheit verjagt und neuen Gemeinschaftsgeist zu schaffen unternimmt. Ohne diese ewig erneuernde Kraft eines demokratischen Liberalismus ist jedes Volk zum Untergänge verurteilt. Das sind nur einige dec tiefer liegenden Wahrheiten der demokratischen Grundanjchau- ung. Und doch sind es ihrer genug um zu zeigen, welch große Aufgaben jedes Menschenalter in sjch birgt, und was letztlich allein diese Ausgaben erfüllen kann: Die Demokratie. Vermischtes. Deutsch» Beteiligung an der international»» Radio-Kon ferenz in Cannes. Der bekannte amerikanische Sachverständig» in allen Fragen der drahtlosen Telegraphie und Präsident der Radiokorporation von Amerika, Edward Nally, ist auf der Durchreise nach Cannes zusammen mit dem Vorsitzenden deS AufsichtSrateS der Radiokorporation, Poung, und dem juristi schen Beirats PerkinS in London eingetroffen. In EanneS wird in diesen Tagen das amerikantsch-brtttsch-französtsch-deutslbe Syndikat für den Bau neuer großer drahtloser Stationen in Argentinien und Brasilien zusammentreten. Die Konferenz wird zehn Tage dauern. Dieser Versammlung ist eine Ver einbarung vorhergegangen, die im letzten Oktoober auf Anre gung der Radiokorporation zwischen ihr, der britischen Mar- konigcsellschaft, der deutschen Telefunkengesell schaft, der Radio de France und der Compagnie Sand Ftl» abgeschlossen wurde. Man wollte eine Zusammenarbeit für die Ausdehnung des drahtlosen Verkehr» in Südamerika sicher stellen. Ein Luxusrestaurant in der wiener Hofburg. Die neue Wiener Hofburg, deren architektonische Pracht zu den größten Sehenswürdigkeiten der Welt gehört, ist nach langen Jahren der Verschlossenheit erst in letzter Zett dem Publikum zugänglich gemacht worden. Die neue Hofburg bildet nur einen Teil deS im Jahre 1871 auSgearbeiteten Gesamtpro- iektes und ist bis zum heutigen Tage nicht völlig fertig gewor den. Die vorhandenen Mittel reichen kaum noch aus, um die fertigen Teile vor dem Verfall zu retten. Oberbaurat Baumann hat nun neue Pläne ausgearbcilet, in denen die zukünftige Ver wertung der Räume vorgesehen ist. Der große Saal im Par terre soll für ein Luxusrestaurant mit anschließendem prächtigen Kaffeehaus Verwendung finden. Im da vorliegenden Burggarten ist die Erbauung eines großen Mu sikpavillons gedacht, in dem Konzerte abgehalten werden können. Im Halbgeschoß befindet sich ein 700 Personen fassen der Saal, der für ein Kin o in Betracht käme, ebenso ein sehr akustischer Konzertsaal. Die übrigen Räume können für je weilige Ausstellungen benutzt werden. Die Zimmer für das kaiserliche Gefolge im zweiten Stock würden nach den vorliegenden Plänen zu Bureaus ausgebaut werden. Ein neuer Krater auf dem Vesuv. Infolge der neuen Ausbruchstätigkeit des Vesuvs hat sich ein neuer Krater gebil det, aus dem fortwährend glühende Massen ausge- > orfen werden. — Der letzte gro tze Besuvausbruch fand Ende März bis Mitte April 1906 statt; er traf Neapel schwer, verheerte die Umgegend und veränderte die Gestalt deS Berge». Ein schauerliches Flieger-Abenteuer wird von der Daily Mail gemeldet: In dem Modebad Niami an der Küste von Florida ist ein Flugzeugdienst eingerichtet, um den Badegästen Vergnügungsfahrten nach den Bahamainseln zu ermöglichen. Am Sonnabend wurde der Führer eines der Flugzeuge, Tho mas Moore, in ooffener See gefunden, an die Trümmer seines Apparates geklammert und dem Wahnsinn nahe. Er erzählte, als er sich erholt hatte, daß er am Mittwoch eine Fahrt mit fünf Passagieren angetreten habe, vier Frauen und einem Mann. Durch einen Schraubenbruch wurde das Flug zeug gezwungen, auf das Meer niederzugehen, wo es bald vom Winde zerstört wurde. Zwei Frauen starben vor Erschöp fung; die beiden anderen sprangen, wahnsinnig vor Angst, in» Wasser und wurden von Haifischen in die Tiefe gezogen. Am Sonnabend früh war auch der männliche Passagier mit seiner Kraft zu Ende. Er ließ die Stange los, an der er sich solange sestgehalten hatte, und ging unter. Moore erzählt dann weiter: An vielen Schiffen bin ich vorbeigetrieben, aber ich konnte ihnen nicht zurufen, denn ich brachte keinen Ton heraus. Als ich gerettet wurde, war ich eben zu dem Entschluß gekommen, insWasser zu springen. Das unangenehme Vermächtnis. In London starb ein Kaufmann und hinterließ ein Vermögen von 60 000 Pfund Sterling. Zum Erben bestimmte er einen Vetter, der kein Kaufmann war, jedoch mit der sonderbaren Klausel: daß er alle Tage zur Börsenzeit (von 2. bis 3 Uhr nachmittags) sich auf derBörse einftnden solle. Blieb er, ohne krank zu sein, einen einzigen Tag aus, so solle das ganze Vermögen für ihn verloren sein und gewissen Stiftungen zufallen. Der Erbe geriet durch das Testament in eine Sklaverei. Den Sonn» Die Rsthersteins. Roman von Erich Ebe nstein. Oopynxkt 1919 b;- Greiner L Comp, Berlin W. 39. Nachdruck und Uebersetzungsirecht in fremde Sprachen verboten. (4. Fortsetzung.) Man hatte die letzten Häuser dos Dorfes hinter sich gelassen. Do sah auf einem sanften Abhang ein impo nierendes weitläufiges Schloß, das von hohen Bäumen im Hintergrund halb beschattet 'war, und das ganze Tal beherrschte. Nun wies auch! Graf Rainer, der sich bisher nur wenig an der Unterhaltung beteiligt hatte, nach links, wo aus waldiger Bergerhöhe eine malerische Ruine dem Schloß gerade gegenüberlag. „Und das dort ist Grausenegg, die Wiege unseres Geschlechtes. Tort setzten «inst die ersten Nothersteins > als Raubritter die Gegend in Schrecken. Sie müssen es / manchmal ein wenig arg getrieben haben, denn der H Volksmund nannte die alte Burg, die eigen.ltch in den Chroniken als Graseneck genannt ist, sehr bald Grau seneck." Er lachte gutmütig. „Nun, seitdem sind wir jeden- falls sehr zahm geworden!" Wenige Minuten später bogen die Wagen rechts ab, ) passierten ein Gittertop uno fuhren durch eins, Allee / prächtiger alter Linden zum Schloß hinan. Vor dem Schloß gab es ein Rasenparterre mit Kies wegen dazwischen und Gruppen seltener Blumen. Eine große Terasse mit zwei halbkreisförmigen Freitreppen nahm die Mitte der Front «in. Tas Schloß war reich und prächtig im Renaissance- V stil gebaut mit Spiegelscheiben an den Fenstern und I Palmengruppen aus der Terasse. s To, die nur die verwitterte wilde Schönheit von / Monrepos kannte, fühlte sich ganz überwältigt von all l der Pracht ringsum. In den Zimmern lagen überall j kostbare Teppich». Setdenmvbel und Brokattaperen, so- s wie wextvolle Gemäloe schmückten die hohen luftigen Räume, in denen alles LuxnS und Behagen atmete. Und doch — wie sehnte sie sich zurück nach dem kleinen verwahrlosten Monrepos! Wie zog sich hier von Minute zu Minute ihr armes kleines Herz angst voller zusammen! So einsam ihre Kindheit und erste Jugend gewesen war, ein Herz hatte sie doch besessen, das in treuer inniger Liebe an ihr hing: Frau Wenk. Hier kümmerte sich niemand um sie. Eine vor nehme Kälte wehte durch die prunkvollen Räume, die sie frösteln machte. Man hatte ihr ein Zimmer neben dem ihrer Ku sine Anneliese angewiesen und gesagt, daß um acht Uhr gespeist werde. Das war alles. Es fiel der schönen Anneliese, die nebenan leise eine Opernmelodte träl lernd, hin und herging, nicht ein, nach der Kusine zu sehen und ihr etwa durch ein freundliches Wort den Ucbergang zum neuen Leben zu erleichtern. To fühlte sich ganz mutlos und zerschlagen. Sie setzre sich an eins der großen Fenster, dessen Spiegel scheiben offen standen, und starrte hinab nach dem Park, dessen Blumenvarterre im Glanz der nntergehenden Sonne lag. Aber die Farbenpracht entzückte sie nicht so sehr sie Blumen liebte. Es war alles so künstlich und exotisch, was da Gärtnerhände geschaffen halten. Sie dachte an die verwilderten Wiesen im Park von MonrepoS mit ihrem bunten Blumenflor, und heiße Tränen stürzten aus ihren Augen. Sie weinte wild und stürmisch, wie ihre Sehnsucht war. Plötzlich hielt sie erschrocken inne. Unten an der Tcrassentreppe war knatternd ein Automobil vorgefay- ren, und gleich danach entstand eine gewisse Unruye im Hause, wie kie die unerwartete Ankunft eines Menschen hervorzurufen pflegt. Ausrufe der Ueberraschuug wurden laut. Diener eilten herbei, Türen wurden hastig geöffnet, nnb drau ßen auf dem Korridor hörte To flüchtig eilende Hchritte nach der Treppe zu. Sie beugte sich au» dem Fenster und lah hinauf. Ctn einzelner Herr stand neben dem großer» rouronauto, sprach mit dem Chauffeur und überwachte nebenbei die Abladung seines Gepäcks, das aus vielen kleinen Stük- ken bestand und höchst kunstgerecht da und dort aus dem Gefährt untergebracht war. Die letzten Strahlen der Abendsonne sielen gerade auf sein Gesicht, das braungebrannt von der Sonn« war, mit merkwürdig energisch ausgearbeiteten Zügen, einer hohen Stirn und kohlschwarzem Haar darüber. Ebenso kohlschwarze Brauen und Wimpern beschatteten zwei hellgraue Augen, die wie Lichter darunter funkelten. Tas Gesicht glich dem der schönen Anneliese sehr, nur ins Männliche übersetzt. Jedem Menschenkenner mußte dieser Kopf bedeutend und interessant erscheinen Rus Do wirkte er beängstigend. Sie sah nur die strengen Li nien und das kühle, hochmütige Leuchten dieser Hellen Augen, deren Blick etwas Gebieterische» Ha-re. Und sie fuhr nun zusammen, al» sie Sbnnvlies« sa gen hörte: „Welche Ueberraschung, Rüdiger, daß du schon heute kommst. Wir erwarteten dich nicht vor über morgen." Tas war also Rüdiger — ihr Vormund?! Do starrte beklommen hinab. Sie hört« nicht mehr, was gesprochen wurde, merkte kaum, daß nun Gras Rainer und feine Frau zur Begrüßung kamen, daß da» Auto wegfuhr, das Gepäck ins Hau» geschasst wurde, die Dienerschaft sich zerstreute und Rüdiger mit seinen Ge schwistern ins Porta.l trat. Erst als es unten wieder totenstill war, sank sie, von einer neuen Enttäuschung niedergedrückt, aus ihren Stuhl zurück. Eine S.unde später erschien ein Diener, um sie iin den Spetsesaal zu geleiten, da di« Herrschaften sich zu Tisch begeben wollten. Auch im Spetsesaal dieselbe prunkvolle Ausstattung, die Lo vorläufig nur bedrückte. Kostbar« geschnitzte Mö bel, schwere Samtportteren, Gemälde und alt» Gobe lin», die Jagdszenen darstellten, vor einem großen Kamin aus rotem Porphyr saß Fürst Ubald in seinem Rollstuhl, umgeben von den übrigen gamtltenmttglie«