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Der sächsische Erzähler : 19.09.1942
- Erscheinungsdatum
- 1942-09-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-194209194
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19420919
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19420919
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1942
-
Monat
1942-09
- Tag 1942-09-19
-
Monat
1942-09
-
Jahr
1942
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 19.09.1942
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Da« heutige Llatt umfaßt S Seilen Nischen Luftwaffe brachten den Truppen des Heere- hierbei wirksame Entlastung. JnNardafrika führte die deutsche und italienisch« Luft. Waffe rollende Angriffe mit Bomben und Bordwaffen gegen britische Pan-erberettstellungen und motorisierte Kolonnen. «ei nächtlichen Stürflügen britischer Bomber im Küstenge. biet der Ostsee wurden zwei feindliche Flugzeuge abgeschoffen. vor der englischen Südküste versenkten gestern leichte deut sche Kampfflugzeuge ein Handelsschiff von ISO« BRT. und be. schädigten vier weitere Schiffe durch Bombentreffer. Neuer Erfolg unserer U-Boote 19 Schiffe mit 100 000 BRT. versenkt Au- liem Aührerhau Pt quartier, IS. Sept. To- Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Deutsche Unterseeboote versenkten in harten Kämpfen in der Karibischen See, vor Afrika, im St. Lorenzstrom und im SiSmeer IS Schiffe mit Ivo vso BRT. sowie einen Schlepper. Drei weitere Schiffe wurden torpediert. In Kürze Ehrung deutscher und rumänischer Helden. Auf der Do nau-Insel Ada-Kaleh fand eine Gedenkstunde für die Helden- söhne des rumänischen und deutschen Volkes statt, die im Kampf gegen den Bolschewismus gemeinsam den Tod gefun den haben. In Schweben erfolgte wieder ein Gerichtsurteil gegen eine in britischem Dienst stehende Spionage- und Sabotageorganisa tion. Das Goeteborger Stadtgericht fällte am Freitag das Ur teil im Prozeß gegen die sogenannte Blackman-Liga. Der Hauptangeklagte Iwan Blackman erhielt sieben Jahre Zucht haus wegen Verschwörung und Vorbereitung zur Sabotage. Im Belfaster Gefängnis befinden sich zur Zeit 380 irische Nationalisten. Die Gendarmerie in Belfast mußte verlegt werden, da die Regierung ihrer nicht mehr sicher ist. Zum japanischen Vizeautzenmimster wurde der Direktor des Ostasienbüros Sumaichi Aamamoto ernannt. Der japani sche Kabinettsrat genehmigte rund 13 Millionen Yen für die Gründung des neuen Ministeriums für Großostasien. Die japanischen Militärbehörden in Hongkong haben Wei tere Kriegsgefangene freigelassen, und zwar über hundert Chi nesen, Malahen und Anamesen, die sofort in ihre verschiedenen Berufe überführt werden konnten. Schon kürzlich war eine größere Anzahl Inder in Freiheit gesetzt worden. In Kanada müssen neue Einschränkungsmaßnahmen 'für den Benzinverbrauch durchgeführt werden, da der Mangel an Tankern immer stärker in Erscheinung tritt. Der NSA.-Finanzminister Morgenthau erklärte auf einer Pressekonferenz, die zur Zeit vom amerikanischen Kongreß er örterte Steuervorlage sei völlig unzulänglich, um die Kriegs ausgaben zu bestreiten. Der Wirtschastsminister von Chile gab amtlich bekannt, daß der USA.-Botschaster in einer Note eine neue Herabsetzung der Benzin quote für Chile mitgeteilt habe. Roosevelt als Älleisensammler. Roosevelt erklärte in der Presse konferenz, daß Amerika zur Beschlagnahme von Alteisen übergehen werde, falls die freiwilligen Ablieferungen nicht genügend groß seien. Bunter Bilderbogen der Gauhauptstadt Im Opernhau » gab es «in Konzert für das DRK. Der be- kannte japanische Dirigent Graf Koyove führte die Staatskapell« und zeigte dabei, wie stark er sich der deutschen Musik verschrieben hat. Al- Solistin wirkte Elly Ney mit, die u. a. mit Bravour Beethovens Es- Dur-Klaoierkonzert vermittelte. Schars „Paganini" hielt im Centraltheater beifallum- rauscht seinen Einzug, vor allem bejubelt von den Verwundeten au» Dresdner Lazaretten, die zu den beiden .Premieren als Gäste von Her mann Jardin geladen waren, der für die Inszenierung verantwortlich zeichnete und mit seinem künstlerischen und technischen Personal alle» aufgeboten hatte, um diese bekannte Meisteroperette als einen großen Wurf herauszustellen. DieDresdnerKomödle begann ihre neue Spielzeit mit dem helleren Bühnenwerk „Sophienlund". Damit wurde «in erfolgreicher Start getan, zumal das Werk wie immer ausgezeichnet auf die Breiter gestellt wurde. Zu den bekannten Künstlern der Komödie gesellten sich neue Mmen, von denen man so manches erwarten darf. » Der Karl -Ritter - Film »GPU" läuft.gegenwärtig im Ca-. pitol und findet stärkste Beachtung. Auch im Universum lies ein neuer Film an, und zwar Geza von Bolvarys heiteres Werk „Vie heimliche Gräfin". Die Dresdner Philharmonie führt während der Winter- monate 12 Konzerte durch. Reben Paul van Kempen stellen sich dabei «ine Reihe von Gastdirigenten vor, u. a. Carl Schuricht, Eugen Iochum. Fritz Lehmann, Willem Mengelberg, Bittorio Gut, Kurth Eichhorn, Joseph Keilberth und Bernhardino Molinari. Weiter konnten nam- -afte Solisten verpflichtet werden. Di« Vortrckgsfolgrn der Konzert« -den wie immer vielseitig sein und dabei auch das zeitgenössisch« 'lchaAn körd«r» „Der weiße Heiland- Erstaufführung zu Ehren de« 80jährigen Gerhart Hauptmann. Oas Dresdner Staatliche Schauspielhaus eröffnete die Reihe der Erst ausführungen in der neuen Spielzeit mit Gerhart Hauptmanns drama tischer Phantasie „Der Meitze Hxiland", die bereits vor mehr als zwei Jahrzehnten (1S2Y) in Berlin zum ersten Male gespielt wurde. Sic be handelt die Eroberung Mexikos durch die Spanier und stellt in den Mit telpunkt einer sehr breiten epischen Schilderung das religiöse Ringen des im Messiasglauben schwärmerisch auSgearteten Kaisers Montezuma, der in Ferdinand Torte; den „weißen Heiland" zu erblicken glaubt und zu spät die wahxen Absichten der Bertrclcr des „goldgierigen, scelcnmörderischtn, glanbenauszwingenden Christentums" erkennt. Als er von den Kriegs knechten Cortez' unter Spottrcden geschlagen und mit dem Kaisermantel bekleidet wird, wächst er selbst zur Gestalt des „weißen Heiland" empor, der freilich, noch im Sterben de» Eroberern flucht. Viktor AhlerS hat eine Bühnenbcarbeitung geschaffen, die die Mängel der allzu handlungslosen Breite durch zufammenrassenbe Streichungen mildert. Unter seiner Regie, die von den in zeitgerechteni, mexikanischem Stil gehaltenen Bühnenbildern Adolf MahnkeS und den farbenprächtigen Ko stümen Richard Panzers unterstützt wurde, erhielt die Aufführung mit Erich Ponto in der Rolle des Montezuma und Paul Hoffmann als Fer nando Sorte» bedeutende dramatische Akzente. Gerhart Hauptmann, für den die Dresdner Einstudierung eine Ehrung zu seinem am 15. Novbr. vollendeten KV. Lebensjahr bedeutet, wurden beim Erscheinen in der Logs «ch am Schluß lebhafte Ovationen dargebracht. Klau» Paul. Neues aus aller Welt USA-Bomber abgestürzt — Vier Tote - Stockholm, 19. Sept. Einer Reuter-Meldung ans Columbia (Süd-Carolina) zufolge stürzte dort ein USA.-Bomber kurz nach dem Start ab. Die vier amerikanischen Flieger fanden den Tod. Britisches Flugboot abgestürzt — 19 Tote Stockholm, 19. Sept. Wie Reuter meldet, ist ein englisches Flugboot auf dem Flug von Westasrika nach England mit drei zehn Passagieren und einer Besatzung von sechs Mann vcr- lorengegangen. — 14 Wohnhäuser eingeäschert — Brandungiück in einem Tiroler Dorf. In der Nacht vom Dienstag zum Mittwoch brach in einem An wesen des Ortes Serfaus bei Landeck ein Feuer aus, das rasch um sich griff und in wenigen Stunden 1t Wohnhäuser vollkommen einäscherte. Sechzehn zum Teil kinderreiche Familien sind durch das Brandunglück obdachlos geworden. Gauleiter Hofer hat sofortige Hilfsmaßnahmen für die Brandaeschädigten eingeleitet. — Die 70 Jahre alte Ehefrau erschlagen — weil sie ihm keinen tiasfee kochte. Das in Würzburg tagende Sondergericht Hai den 72jäh- rigen Michael Vergold aus Röttingen als Gewaltverbrecher zum Tode verurteilt. Er hat mehrfach seine 70jährige Frau geschlagen und sie eines Tages aus Wut darüber, daß sie-ihm morgens keinen Kaffee kochte, so schwer mißhandelt, daß sie vier Tage danach starb. Cr selbst hotte sich um die Frau überhaupt nicht gekümmert Nach dem Tode war das erste, daß er ihre Kleider nach Geld durchsuchte. Er fand auch nahezu 100 RM. und ging damit ins Wirtshaus, um sie dort in Alko- hol umzusctzen. Bautzener Marktpreise vom 1. Sept. ab. Zuschlag und Sonderzuschlag. Roggen (Dztr.l 19,60: Weizen 20,50: Futtergerste 16,30; Hafer 16,20. Speisekartosfeln nicht notiert. Ferkelmarkt: 216 Tiere, 13 bis 23 RM., ausgesuchte Ware wurde über Notiz verkauft,. Der Geschäftsgang blkeb ruhig. Druck und Verlag: Friedrich May, Bischofswerda; Fernruf 441 und 445; Postscheck Dresden 1521. VcrlagSIeiter: Johanne» BrahmS; Hauptschrift- lciter: Georg Schwarz; Stellv.: Alfred Möckel; sämtlich in Bischofswerda Der Sächsische Erzähler erscheint werktäglich. Bezugspreis: durch Boten frei Hau» halbmonatlich 1,10 NM.: bet Abholung in der Geschäftsstelle wöchent lich 4S Rps.; Einzel-Nr. 10 Rpf. Bei Nichterscheinen infolge höherer Gewalt, Betriebsstörung usw. kein Ersatzanspruch. Gültige AnzeigentzreiSltst«: Nr. 18 000 Pfund geaenüberstehen. ^Infolgedessen hat die Gesell schaft auch beim Steuerfiskus eine Stundung der Beträge bis zur Wiederinbesitznahme ihres überseeischen Eigentums erwir ken müssen. Der heutige LVehrmachtbericht Starker bolschewistischer Entlastungsangriff nördlich Stalingrad m>ler schwere« Verlusten znsammengebrochen Aus de« Führerhauptguartke», 1». Sept. Da» Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Am Terek durchbrachen deutsche Truppen, in Harken Kämpfen stark ausgediente und verminte Feldbefestigungen und warfen den Feind au» mehreren Höhenftellnnge«. — Der Kampf um Stalingrad wurde gegen zähen Wi derstand «rfÄgreich fortgesetzt. Ein von Norden gegen die deutsch« Riegelstellung geführter örtlicher Entlastungsangriff starker feindlicher Jnfaükrie. und Panzerverbände brach un» «r schweren Verluste« zusammen. In die eigenen Stellung«« eingrdrungene feindlich« Kräfte wurde« in hervorragender Zusammenarbeit von verbäuden de» Heeres und der Luft. Waste aufgerieben. ES wurden zahlreiche Gefangene einae, bracht und W Panzer vernichtet. In Luftkämpfen üver Stalingrad verlor dir Feind am gestrigen Tage 77 Flugzeuge, «n der untere« Wolga warfen Kampfflugzeuge drei Oel. E»LnLLu«K?A^ """ UIfrnVaynrnorknpimrren mir vrrom fOrr. Bei Woronesch wurden fortgesetzte Angriffe des Fein- He» gege« den BrüSenkopf in erbitterte« Kämpfen zum Leu im Gegenangriff abgeschlagen. Berbiinbe ber deutschen und italie- —M Vafion ist die gesamte Ernte eingebracht worden. Nach den bis herigen Schätzungen ergibt sich allein im Bereich des libyschen Kolonialamte» in der Eyrenaika ein- Ertrag von rund 30 000 Doppelzentner Getreide. Güte Reisernte in Zentralchina Nanking, ,19. Sept. Wie die offizielle Nachrichtenagentur der Regierung nntteut, ist die diesjährige Reisernte tn^Zentralchina um 30 v. H. höher gegenüber dem vorigen Jahr. Das Ernte ergebnis ist von großer Bedeutung, weil der Ausfall der Reis ernte ein Maßstab für die chinesische Lebenshaltung darstellt, die infolge der ungeheuren Teuerung stark herabgesunken ivar. Es sei nunmehr zw hoffen, daß auch die anderen Preise sich den Es sei nunmehr zu hoffen, daß auch die anderen Preise sich dem günstigen ReiSmarkt anpassen. Die vor kurzem cingeführten Reiskarten werden infolge der guten Reisernte aufgehoben. Bisher IS brasilianische Schiffe verlorengegangen Rom, 18. Septbr.. 72 Ueberlebende des brasilianischen Dampfers „Barbacena" und „Piave" wurden von dem spanischen Frachter „Cabo Hornos"-in Rio de Janeiro, wie Stefani aus Buenos Aires meldet, an Land gesetzt. Mit dem von der brasilianischen Regierung bisher nicht bekanntgegebenen Verlust dieser beiden Schiffe erhöht sich der bisher von Brasilien erlittene Gesamtverlust an Handelsschiffen auf 18. i Britische Unternehmungen in Ostasien in Zahlungsschwierigkeiten Stockholm, 18. Sept. Die Besetzungen der britischen Kolo nien in Ostasien hat den dort arbeitenden englischen Unterneh men ihre wirtschaftliche Grundlage entzogen. Ein typisches Beispiel dafür ist die große Zinnberghaugesellschaft Änglo- Burma Tin Co. ltd., die infolge der erlittenen Verluste die Zinsen auf ihre sechsprozentigen Obligationen nicht bezahlen kann. Der Vorstand der Gesellschaft hat deshalb in einem Rundschreiben die Anteilsinhaber nm ein Moratorium gebe ten, daS bis zum 22. September bestätigt werden soll, „da der Besitz der Gesellschaft sich fetzt ganz in japanischen Händen be findet und das Unternehmen schwere Verluste erlitten hat". Dem Unternehmen steht nur ein Barbetrag von 8000 Pfund zur Verfügung, dem allein Steuerschulden in Höhe von der er von hier aus zugeführt wurde, selbst Hand an sich legte und seinem Dasein ein Ende bereitete. Heidenau. Ein schwindelhafter Grußbcsteller. Hier ist ein angeblicher Wehrmachtangehöriger in Zivilkleidung als fal scher Grußbesteller bei Ehefrauen, deren Männer im Felde stehen, und bei Verwandten aufgetreten. Er erlangte in einem Fall ein Paket mit Wintersachcn und in einem anderen Fall 30 RM. wofür er Obst senden könne. Auch gab cr an, gegen Anzahlung -von 80 RM. Radioapparate besorgen zu können. Parole für Montag. 21. September: Wir wollen das Versprechen abgeben, daran mitzuarbeiien, daß ein guter Geist im Vaterlands walte und Treue die Herzen regiere. vonHaeseler. »Les Landkreis Pirna Schutz ber Felber unb Gärte« gegen Tauben. Zum Schutze der Herbst saat vor Taubenfraß sind vom 2«. Sept, bis IN. Okt. 1842 Ine Tauben so zu halten, daß sie Feld« und Gärten nicht aussuchen können. Zuwider handlungen werden nach 8 13 des Gesetzes zum Schutze der landwirtschaft lichen KulturpfläN^n bestraft. Auf Brieftauben bezieht sich diese Vor schrift nicht. Das Töten fremder Brieftauben ist strafbar. Dresden. Tagung ber Kreisjägermeister. Reichsstatthalter Landesjägermeister Martin Mutschmann versammelte in seinem Dienstgebäude die Kreisjägermeister zu einer Tagung, auf her Aufgaben behandelt wurden, die den Jägermeistern in den nächsten Monaten, der Hauptjagdzeit des Jahres, obliegen. Landesjägermeister Mutschmann gab u. a. richtungswei sende Anordnungen zur Wrldschadenverhütung, Fütterung der Wildbestände in den kommenden Wintermonaten, zur richtigen Bewirtschaftung des Wildbestandes und zur gerechten Zufüh rung des erlegten Wildes an die Kleinverbraucherschaft. Radeberg. Ein Bäderdieb richtete sich selbst. Einen guten Fang machte in Weixdorf, unterstützt durch die Aufmerksam keit von Badegästen und Badpersonal, kürzlich Polizeimeister Schramm in der Verhaftung eines Bäderdiebes ersten For mats. Auf dessen Konto entfallen Diebstähle durch Einbrechen in Kabinen der Bäder Mockritz, Döltschen und Weixdorf. Daß dieser Volksschädling noch in weiteren Bädern Gastrollen gab, ist stark anzunehmen. Vermutlich ist sein Sündenregister so hoch, daß er, um aller Strafe zu entgehen, in der Strafanstalt, Deutsche Soldaten in Rom ' Bon E. Wedekind Jedesmal, wenn der Zug aus der Richtung Brenner im Laufe de» Vormittag» auf dem römischen Bahnhof einMrt, steht man deutsche Flieger, Soldaten deS deutschen Afrikakorp», ziviltechnische Arbeiter, dann und wann auch Rote-Kreuz- nnd NSV.-Schwestern und -Helferinnen auSsteigen. Die meisten von ihnen haben nur wenige Stunden Aufenthalt in der Ewi gen Stadt, denn ihr Ziel ist Süditalien, oder sie sind auf dem Wege zur Front in Afrika. Ihre Zett reicht aewöwilich nur dazu, da» Mittagessen in dem kleinen Haus der NSV. am Bahnhof einzuneymen. Dann geht eS weiter »ach Süden, dem Neuen, Unbekannten entgegen. Aber wenn sie später auf Ur laub hier durchkommen, wollen sie alle Rom besichtigen. Letzt haben sie keine Zett, da» Vaterland braucht sie. Ja, manchmal können sie noch nicht eininal bis zum Mittagessen hterbleiben, wie ,. B. ber junge Dolmetscher, mit dem ich sprach, als er nur ganz schnell ein« »affe Kaffee trank. Er war mit den anderen angekommen, aber er fuhr nicht mit dem Zuge weiter wie sie, sondern flog sofort von Rom an- nach Afrika hinüber, weil er dort dringend gebraucht wurde. . , Anders verhält es sich mit denen, die von der Afrikafront und von den tn Süditalien liegenden Lustwaffenverbänden oder auch von der Besatzungstruppe aUS Griechenland auf hrer Fahrt in den Urlaub hier durchkommen. Für sie wird die Heim reise meistens so eingerichtet, baß sie Zeit genug haben, um sich die Stadt anzusehen. Ueberall trifft man sie, die deutschen Feld aranen und Flieger: In der Neterskirche, in der Sixtinischen Kapelle, auf ber Bia Appia, im Koloffeum, im Garten Borghese, in den Kaffeehäusern auf dem Korso ... Wenn sie auf dem Bahnhof in Rom ankommen, -eiaen ihnen große Schilder, auf denen in weithin sichtbaren Buchstaben „Deutscher Bahnhofsoffizier" und „Deutsche Feldpost" zu lesen ist, den Weg hinüber zu dem Hau- deS Bahnhofsdienstes Her NSV. In oem großen Speisesaal Mit langen wachStstchgsdeck- ten Tischen oder draußen auf der schattigen Terrasse findet feder der ankommenden Soldaten einen Platz. Die Frauen und Mäd chen der Landesgruppe Italien Ger Auslandsorganjsation der NSDAP„ die gerade Dienst haben, heißen sie willkommen. An alles ist gedacht: Di« neuesten. Zeitungen,liegen aus, und für die, die einen Kartcngrutz nach Hause schicken wollen, gibt eS Karten mit dem Bildnis deS Führers und des Duce. AuS dem behag lich eingerichteten Äohnraum nebenan ertönen Rundfunk klänge. Zigaretten werden angeboten, und köstliches Obst, von einer Faschistin verteilt, findet schnell Abnehmer. Much die deutschen Wehrmachtangehörigen, die. nicht erst ge rade mit dem Zug angekommen sind, versammeln sich fast alle zur Mittagszeit in dem schönen großen Speisesaql der NSV. Ein gutes Mahl bekommen sie hier: Ein kräftiges Eintopfge richt. so wie sie es von zu Hause her kennen. Ich habe mich während des Essens mit vielen von ihnen un terhalteil, und manch einer berichtete mir von seinen Eindrücken, die ihm die Stadt vermittelt.hatte . „Ich hätte es mir nicht träumen lasten", sagte ein junger Kamerad, von Beruf Lehrer, nach einer Schilderung seines Vormittag», den er in den Vatikanischen Museen verbracht hatte, ,chaß ich zwei solch wunderbare Tage in Rom haben würde! Was habe ich nicht alles gesehen! Niemand kann er messen, was es für mich bedeutet, in Rom gewesen zu lein." Ein älterer Soldat, der zur Besatzunastruppe von Grie chenland gehörte, zog Vergleiche zwischen Athen und Rom und sagte dann: „Seit drei Monaten sind wir in Athen, und jetzt lernen wir auchnoch Rom kennen!" — Nach dem Mittagesten, sieht man die Kameraden zu zweit, zu britt, ja Wohl auch zu viert fortgeheu, und sie kommen ohne jede italienischen Sprachkenntnisse mit der Straßenbahn oder mit dem Autohus bestimmt an ihx Ziel. Es ist nicht immer ganz leicht, aber es gelingt ihnen meistens, sich irgendwie verständlich zu machen. Deutsch wird ja jetzt so viel in Italien gelehrt. IN jedem Autobus ist sicher irgendeiner, der mit ihnen reden kann. Ich habe gelegentlich beobachtet, wie Italiener in ihrer freund- licheu und hilfsbereiten Art die deutschen Soldaten ein ganzes Stück begleiteten und sie aüf den richtigen Weg brachten. Und manche von ihnen hab^n an der Front in Afrika mit italieni schen Waffenbrüdern Freundschaft geschloffen und lassen sich letzt in Rom von deren Brüdern oder Schwestern zu den Sehens würdigkeiten führen . . . Nach den rauhen Kriegslagen wird RoM für die deutschen Soldaten zu einem, einzigartigen Erlebnis, dessen Zauber sie mit hinein in ihren Urlaub nach Deutschland nehmen. Maharadscha drückt sich aus Indien Madrid, 18. Sept. Wie der Londoner Nachrichtendienst mel det, richtete der Maharadscha von Indore, der „wegen seiner angegriffenen Gesundheit" nach den Vereinigten Staaten rei sen wird, eine Abschiedsbotschüft an seine Untertanen, «n der er sie zur vollen Unterstützung der britischen Kriegführung auf fordert. Dem englischen Vasallettfürsten ist es offenbar zu unruhig in Indien geworden. Wahrscheinlich hofft er, bei Roosevelt Teilung von seinen leidigen Sorgen zu finden. Neue Unruhen In Bengalen l Saigon, 18. Sept. Bei einem Versuch bengalischer Patrio ten, so meldet der englandbörige Sender Delhi, ein „Polizei büro zu stürmen", machte die britische Polizei von der Schuß waffe Gebrauch. Drei Personen wurden getötet und verschie dene verletzt. Eine Anzahl Personen wurde verwaftet. Gute Ernte im Berglund der Lyrenaika Rom, 18. Sept. Ein ausgezeichnetes Ernteergebnis ist in diesem Jahre im Cyrenaika-Dschevel zu verzeichnen. Trotz aller Schäden und Zerstörungen durch die zweimalige englische Jn- Die städtischen Sommerbäder wurden nunmehr ge schlossen. Sie erfreuten sich in diesem Jahre einer besonders regen Be nutzung. Im Günhwiesenbad wurden allein im Monat August 86 000 Besucher gezählt, insgesamt dürften es falt eine Viertelmillion sein. Auch die am Stadtrand nist» der näheren Umgebung gelegenen Bäder melden Rekordbesuch.
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