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Dresdner Journal : 16.12.1851
- Erscheinungsdatum
- 1851-12-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185112163
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18511216
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18511216
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1851
-
Monat
1851-12
- Tag 1851-12-16
-
Monat
1851-12
-
Jahr
1851
- Titel
- Dresdner Journal : 16.12.1851
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Stuttgart, 10. December. (Fr. I.) Zu der heutigen 68. Sitzung der Kammer der Adgesrdncten ging die allgemeine Vorberalhung über da« Gesetz in Betreff einiger Abänderungen des BürgerrechtSgesetzeS über die Verehe lichung«; und UebersiedelungSbefrrgnisse der GtaalSgenossen vollend« ju Ende, worauf über da« Pfeifer'sche Minder« heil«eracht,n, welche« die Verwerfung de« Rcgierung-ent- wurfe« b,ankragt, abgestimmt wurde. E« wurde mit 69 gegen 19 Stimmen abgelehnt; somit sind die Grundsätze te« RegierungSenlwurf« angenommen und e« beginnt morgen die Berathung der einzelnen Artikel- Karlsruhe, 12. December. (Bad. L.) Die Nachrichten von der Aufstellung einer 40,000 Mann starken BundeS- armee am Rhein entbehren, wie man au- sicherer Quelle erfährt, der Begründung. Hingegen wird da« Bunde-corp« von 12,000 Mann, wie e« schon seit lange projcctirt war, wahrscheinlich noch in diesem Monat zusammengezogen werden. Freiburg, 11. December. (N.K.A.) Vorgestern Nach mittag wurde dem großherzvgliche» StalionScvmmandanten in Altbreisach von der badischen Brückenwache die Meldung gemacht, am jenseitigen Ufer sei da« französische 62. Linien regiment aufmarschirt. Al« er an der Brücke ankam, traf gerade ein französischer Offizier ein, der ihn im Namen sei ne« Obersten ersuchte, mit den in Breisach befindlichen ba dischen Offizieren über den Rhein zu kommen, um sich ge genseitig kameradschaftlich zu begrüßen. Diesem Wunsche wurde alsbald entsprochen und der französische Oberst ging mit seinen Offizieren den badischen auf den Fahrtheil der fliegenden Brücke entgegen, begrüßte sic auf« freundschaft lichste, theilte ihnen mit, daß er mit seinem Regiment ge rade einen Streifzug mache und versicherte, die Mannschaft sei nicht nur mit der neuen Wendung der Dinge in Frank reich ganz zufrieden, sondern für den Präsidenten wahrhaft enthusiaSmirt. Darmstadt, 10. December. Die zweit, Kammer hat bei Fortsetzung ihrer Berathung über die Organisation der Landesvertrctung den Art. 2 der Regierungsvorlage, betreffend die Zusammensetzung der ersten Kammer, verwor fen. Dec Regierungscommissar beantragte Aussetzung der ferneren Berathung, um erst Instructionen einzuholcn. Dem Anträge ward Folge gegeben. — 11. December. (O P. A. Z.) Der Beschluß der ersten Kammer der Stände, bezüglich auf den Ausbau der rheinhessischen LudwigSeisenbahn, ist im Wesentlichen folgender: Zuschuß von 1^ Millionen, aber kein Vorzugsrecht für die Aktionäre, auch nicht für das verfallene Capital. Ferner: kein baarer Zuschuß, bis das Budget vereinbart ist, selbst nicht für den Fall einer Kam- merauflösunq. Für den Vorschlag des Finanzausschusses erklärten sich 19, dagegen 9 Stimmen (dagegen stimmten namentlich die Abgeordneten aus Rheinhessen). Hiernach stehen sich die beiden Kammern, darin einverstanden, daß die Bahn ausgebaut werden solle, und zwar unter Beihilfe des Staats, besonders darin gegenüber, daß die zweite Kammer den Actionären einen Vorzug einräumen will, die erste dagegen nicht, Gleichberechtigung will. So geht nun die Angelegenheit wieder an die zweite Kammer zurück. — 12. December. (Tel. Dep d. C. B ) Die Staatsre gierung wird den neuen Wahlgcsetzentwurf nicht zurückziehen, auch die Kammer nicht auflösen, sondern in nächster Woche die Berathungen fortsehen lassen. Luxemburg, 8. December. (Frkf. I.) Die Kammer hat sich vorgestern einstweilrn vertagt, und wird wohl anfangs Februar die rückständigen Arbeiten wieder aufnehmen. Frankfurt a. M., 10. December. (O P.A.Z.) Der Prinz Karl zu Oettinger, - Wallerstein hat bei seiner kürz lichen Anwesenheit Hierselbst dem Bundestage im Namen der deutschen Standesherren eine Vorstellung übergeben, welche sich auf die Regulirung deS den letzter« bundcsgesetz- lich zustehendcn Rechlszustandes bezieht. Es ist in der er wähnten Eingabe ausgeführt, daß nicht nur die „Grund rechte", sondern auch die Gesetzgebungen einzelner Länder den durch die BundeSverträge gesicherten RcchtSzustand der Standesherren alterirt hatten. Nachdem nun gegenwärtig zur Beseitigung der „Grundrechte" die erforderlichen Schritte geschehen, sei der passende Zeitpunkt gekommen, um auch die durch einzelne LandeSgesetzqebungcn eingeführten Alte rationen des dundesrechtlichen Zustandes der Standesherren wieder aufzuheben. Es wird daher der Bundestag gebeten, die fortwährende Rechtskraft des Artikels 14 der BundeS- acte ausdrücklich anzuerkenncn und hiernach über die seitens der Standesherren eingehenden speciellen Reklamationen dem nächst zu entscheiden. Ob ein Bundesbeschluß in der be- aatraztnr Art und Weis, gefaßt werden wird, steht dahin. E< scheint vielmehr di, Ansicht obzuwalten, daß es einer ausdrücklichen Anerkennung der noch fortdauernden RechtS- destänbigkeit des Artikel« 14 gar nicht bedürfe, und daß di, Reklamationen der Standesherren wegen Verletzung ihrer Rechte zunächst in den einzelnen Bundesstaaten auf dem verfassungsmäßigen Wege zum Auslrag zu bringen seien. — ES kann mit Bestimmtheit versichert werden, daß die als binnen kurzem bevorstehend gemeldete Zusammenziehung eines Bundcscorps von 12,000 Mann um so weniger in nächster Frist zu erwarten ist, als die gegenwärtige Lage der Dinge in Frankreich augenblicklich wenigstens gegründete Besorgnisse nicht einfläßt. — 11. December. (Pc. A.) In der gestrigen Sitzung de« gesetzgebenden Körper-' der Stadt Frankfurt erneuerte Schöff Souchay seinen Antrag, den Senat j l criuchen, der Legislativen eine neue Verfassung vorzulegen. Der An trag Souchaps wird von der Versammlung einstimmig als ein dringlicher erklärt. — 12. December. Die heutigeNummer der „O.P. A. ." enthält einen auszugsweisen Bericht über die Sitzung cr Bundesversammlung vom 7. November, die Oeffentlü! kett der Bundestagsvnhandlungen betreffend. Der Beschluß geht im Wesentlichen dahin, daß die Verhandlungen jeder Sitzung der Bundestagsversammlung, insoweit deren als baldiger Bekanntmachung nichts entgegensteht, ihrem we sentlichen Inhalte nach mit möglichster Beschleunigung durch di, hierzu ausersehenen Tagesblätter (zunächst die O.P. A. Z.) veröffentlicht werden, die Bekanntmachung der Sitzungsprotokolle aber, unter Ausscheidung der schlechthin geheim zu haltenden, nach Ablauf einer jeweils nähcr zu bestimmenden Periode und längstens nach Ablauf eines Jahres gestattet sein soll. Au Vollziehung dieser Beschlüsse ist ein aus 5 Mitgliedern bestehender Ausschuß niedergesetzt worden. tz Frankfurt a. M., 13 December. Bei dem Um stande, daß Frankfurt die deutsche Stadt ist, in welcher sämmtliche deutsche und die meisten europäischen Staaten ihre Repräsentanten haben, und der daraus hervorgehenden Möglichkeit die Ansichten aller hier repräsentieren Regie rungen über einzelne größere politische Thatsachen in über sichtlicher Weise kennen zu lernen, erscheint wohl die in hiesigen diplomatischen Kreisen cursirende Angabe von Be deutung, daß Louis Napoleon sich bereits im Besitze von Zuschriften sämmtlicher deutscher Regierungen befinden müsse, in welchen ihm eine allseitige Billigung seines jüngsten Vorgehens zu erkennen gegeben werde. — Der Präsident des hier tagenden Vereins „zum Schutze vaterländischer Arbeit", Se. Durchlaucht Fürst zu H o h en lohe-Oeh ri n - gen, verweilt gegenwärtig in Wien, von wo er in Bälde hier zurückerwartet wird. — Die hohe Bundesversammlung hielt gestern Sitzung. Der königl. preußische Bundestags gesandte Herr v. BiSmark-Schönhausen ist vorgestern wieder hier eingetroffen. — Da- österreichische Cabinet hat eine neue Circularnote an sämmtliche deutsche Regierungen ergehen lassen, worin es denselben, indem es seinem Be dauern einen Ausdruck verleiht, daß Preußen die Wiener Conferenz zu beschicken nicht in der Lage sei, anzeigt, daß die Einladung zu der Wiener Conferenz durch den Umstand, daß Preußen derselben nicht Folge zu leisten gedenke, keine Abänderung erleide, und daß es die Conferenz zu Wien wie früher bestimmt abzuhalten gedenke.— Der hiesige Ver ein zum Schutze vaterländischer Arbeit erläßt dieser Tage eine Ansprache an sämmtliche Freunde und Förderer der deutschen Industrie, worin dieselbcn aufgefordert werden, für das Zustandekommen b,S Septembervertrags und der deutsch-österreichischen Zolleinigung mitzuwirken. H) Paris, 11. December. Durch ein Decrrt werden die Staatseinnahmen und Ausgaben pro 1852, die von der Nationalversammlung noch nicht vollständig volirt worden waren, nach dem Budgetproject der Regierung und den Arbeiten der Budgetcommission der Nationalversammlung auf die ersten drei Monate des kommenden Jahres auto- risirt. — Ein anderes Dccret verfügt die Anlage einer Ringbahn um Paris herum zwischen den verschiedenen Bahnhöfen. Deiselbe wird vom Staate erbaut und dann den fünf Eiscnbahngesellschaften, die die Hauptbahnen in Besitz haben, zur Ausbeutung übergeben werden. Sie werden 5 Millionen und der Staat 4 Millionen beitragen. Der „Moniteur" enthält heute die Liste der bei Gele genheit dec Londoner Industrieausstellung decorirten Fa brikanten; cs sind im Ganzen 53, wovon 6 zu Offizieren und 47 zu Rittern der Ehrenlegion ernannt worden sind, sowie die erste Liste der an die Militärs verliehenen De ¬ korationen. Zwei Obersten, der Platzkommandant von Bin« renne« und der Commandant de« 31 Linienregiments sind zu CommandeurS, zwei Bataillonschefs zu Offizieren und 23 Offiziere und Unteroffiziere zu Rittern der Ehrenlegion er nannt worden. — Der „Moniteur" enthält folgende aml- liche Zahl der am 3., 4 , 5. und 6. December verwundeten und getödtetcn Militärs. Tobte 25, wovon 1 Offizier; Ver wundet, 184, wovon 17 Offizier,. — Die Stadt Clamecp ist von den Truppen am 9. genommen worden. * PartS, 11. December. Im Var-Departement sind sehr ernsthafte Unruhen ausgebrochen. Eine Colonn» von 2000 Mann marschirte auf Draguignan. Alle öffent lichen Beamten in einem Theil, diese« Departement waren verhaftet und in ihren Stellen durch ander, ersetzt worden. Der Postdirector von Luc befindet sich eben falls unter denselben; die Post aus Luc kam in Toulon mit einem ganz regelmäßig abgefaßten Scheine an, der fol gend, Unterschrift trug: „Der provisorische von dem souve ränen Volke ernannte Gerant, Boucher". — Von andern Orten sind in den letzten Tagen ebenfalls die Postwagen mit Scheinen der neu ernannten Beamten angekommen. — Aus einem Berichte deS Präfekten de« Var-Departe ments geht hervor, daß die Insurgenten Luc verlassen und diese Stadt von den Truppen besetzt worden ist. Dra guignan scheint nicht angegriffen worden zu sein und soll sich außer dem Bereicht eine- Angriff« feiten der Insur genten befinden, die, ungefähr 2000 Mann sta>k, von der gegen sie abgesandten Colonne angegriffen werden sollten. — DaS Departement der Basses Alpes ist ganz im Besitze der Insurgenten. Die Hauptstadt dieses Departements ist von 4000 Mann besetzt. 1500 bis 2000 Bauern haben Sisteron eingenommen und die dortige von 80 Mann be wachte Citadelle angegriffen. Der Gemeinderath von Sisteron ist abgesetzt und ein neuer ernannt worden. Der Untrr- präfect und die übrigen Behörden dieser Stadt haben sich nach der Citadelle geflüchtet. Die Insurgenten sind alle wohl bewaffnet. " PartS, 12. Dccember. Rigal und Thuriot de la Rosiere sind auf Befehl deS Minister- des Innern au« dem Fort deS Mont-Valerien entlassen worben. Die Re präsentanten Oudinot (General), Lauriston (General), PiS- catory, Antony, Thouret, Pascal Duprat, Lagarde, Latrade, Renaud, Eugene Sue und Peau befinden sich noch dort. Der Artilleriehauptmann und Repräsentant Cholat, am 2 December verhaftet, sitzt noch immer, der Redakteur der Republik, A. Guecoult, ist dagegen in Freiheit gesetzt wor den. Duvergier de Hauranne, zuerst in Mazas festgehalten, befindet sich jetzt in Vincennes. — Dem „Constirutionnel" zufolge haben sich die moderirten Legitimisten der bonapar- tistischen Bewegung angeschlossen. — Der Krieg-Minister Hal an die commandirenden Generale der 17 Militärbezirke folgende Depesche gerichtet: „Aller bewaffneter Aufstand hat in Paris durch kräftiges Einschreiten aufgehört. Dieselbe Energie wird überall dieselben Wirkungen haben. Banden, die Plünderung, Brand und Nothzucht im Gefolge haben, stellen sich selbst außerhalb des Gesetzes. Mit ihnen parla- mentirt man nicht und fordert sis nicht auf, man greift ff, an und jagt si, auseinander. Alles was widersteht, muß im Namen der Gesellschaft im Nothwehrzustand erschossen werden." — Nach Nachrichten aus Clamecy sind die Be richte über die Unthaten der Insurgenten sehr übertrieben geschildert worden. Viele Personen, die m m zu d,n Opfern gerechnet, sind wieder zum Vorschein gekommen. PartS, 12. December. (Tel. Dep. b. Pr. Z.) Der Aufstand im Drome-Departement ist unterdrückt, die Aus rührer sind zahlreich gefallen. General RulhiereS wurde pensionirt. Ein Dekret beauftragt die konsultative Com mission mit Aufstellung des bevorstehenden allgemeinen SlimmergebnisseS, sowie mit Functionen deS Slaatöralhs. Barsche ist Vicepräsident. Die Bank hat dem Schatz einen neuen Vorschuß von 25 Millionen gemacht, so daß die durch Vertrag vom 30. Juni 1848 bestimmten 75 Mil lionen jetzt voll sind. „La Patrie" enthält ein Verzeichniß von Maires und Gemeinderäthen, die AdhäsionSadressen eingesandk. Der Staatsprocurator beim Seine-Tribunal bringt die Gesetzartikel wegen Zeichnung der Zeitungsartikel in Erinnerung. General Randon ist zum Generalgouve»« neur von Algier ernannt. — 12. December. (T.D. d. C. B.) Die Generale HariSpe und Vaillant wurden zu Marschällen von Frankreich ernannt. 00 Turin, 9. December. Der König ist von Monca» lieri zurückgekehrt und hat einem Ministerralhe beigewohnt. Die Herzogin v- Aumale ist aus Neapel hier eingetroffen und bereits eilig nach London abgereist. Ucber die Ereignisse Reform so dringend nöthig wie hier, da- königliche Theater m't eingeschlosseii, obwohl diese- eine AuSnahmest llung unter dem Ministerium te- königlichen Hauses hat. Rach gesetzlichen Be stimmungen über Rechte und Pflichten der Theatermitglieder, über die Rechte der dramatischen Autoren sucht man überall vergebens, mit Au-nahme de- allgemeinen Bunde-grsetzeS über geistige» Eigenthum, daö aber ein gedruckte- Schauspiel ohne alle Ent schädigung deS Verfasser- immer noch unbedingt in die Hände desjenigen liefert, den ein Gelüsten anwandelt, r« öffentlich dar- zusiellen. Von künstlerischen Gesichtspunkten ist natürlich den nach der Gewerbeordnung polizeilich zu ronceffionirenden gegen über am wenigsten die Rede. Man wollte daher da- Theater wesen an da- Enliu-ministerium übergehen lassen, und in dem selben war bereit- ein Theatergesetz auSgearbeitet, au- dem folgende Hauptpunkte al« die wichtigsten hier hervorgehoben werden mögen. DaS EoncesfionSwesen sollte, außer finanziellen und allgemein sittlichen, namentlich auch künstlerischen Gesichts punkten unterworfen, zugleich aber dem Theaierunternehmer ein RechtSboden geschaffen werden. ES sollten ferner im Zusammen hänge mit der Conresflon die Grundlinien zu einem allgemeinen Theaterverbande gezogen werden, welcher unter staatlicher Eanciion die Interessen aller Theaterangehörigen, wie da- Interesse der Kunst durch specielle Bestimmungen wahrzunehmen bestimmt war. Ein für alle Mitglieder diese- Theaterverbande- zu begründender Pcnfion-fond- sollte die künstlerische Gemeinschaft fester schließen und auch in socialer Beziehung die Heilung zahlreicher Nebel vor bereiten. Der Penston-fond- sollte auf Gegenseitigkeit aller Mitglieder ruhen. Wer unser Thealerwesen kennt, muß zu gestehen, daß durch eine solche Sicherstellung der materiellen Zu kunft durch eigene und gemeinsame Betheiligung der Schauspieler eindringliche Warnungen vor Verirrungen und Täuschungen ent- bält. Der Ton ist einfach und kindlich. — Eine größere Zahl einzelner Erzählungen und Gespräche enthält neben sehr artigen Bildern „Der Friedensbote", von Möller (Berlin bei Winkel mann). ES herrscht in diesem Buche neben der reellen Absicht, durch Beispiel und Lehre zu nützen, ein gewisser Grad von Phantasie, der anregend und befruchtend auf die Jugend wirkt. — )n noch erhöhter»! Grade ist die- in den „Abendstunden ", Erzählungen für meine jungen Freunde, von Franz Hoffmann (Stuttgart bei Hallbeiger), der Fall, doch scheint unS hier ein romantische- Element oft auf Unkosten der Natürlichkeit angeschlagen. Die- zeigen schon die mit dem Tertc übereinstimmenden Illustrationen *). Theater. (Kunstanst alten.) In Preußen wurde bekanntlich unter dem früher« CuliuSminister Herrn v. Laden berg ter Plan einer Reorganisation der Kunstinstitrtte gefaßt. Man ging dabei von der Idee au-, in da- Kunstwesen seiner ganzen Au-dehnung nach eine Einheit zu bringen. Diese sollte dahin führen, sowohl junge Talente zu ermitteln und auözubilden, so daß sic dem Lande Ehre machten, al- auch bereit- au-gebildeie Künstler mit lohnender Arbeit zu versorgen. Infolge öffentlicher Aufforderung ging ein bedeutende- Material für solche Reformen ein unv ward nach überdachter Sichtung von Vr. Epp er- (jetzigem Rrdacteur dcü „Deutschen Kunstblattes") in einer Denk schrift zusammengefaßi, die ihrem wesentlichen Inhalte nach zur *) Sämmtliche Werke i« Dresden in der Arnold'schen Buch Handlung. Ausführung bestimmt war. Der Personenwechsel im preußischen Ministerium brachte diese Projekte zum Schlummer bei den Acten, doch ist ihre Mitthrilung interessant, die wir jetzt in dem schon genannten Kunstblatte, sowie in den „Grenzboten" finden. , Es geht daraus hervor, wie trefflich die vorliegenden Pläne waren. Zuvörderst sollte die altersschwache Beiliner Akademie der Künste rcorganisirt werden. Dann wollte man die unbedeu tenden und mangelhaften einzelnen officiellen Musikanstalten zu einem M u si kco n servato ri u m, einem großen Mufikinstitute, > umschaffcn, zu einer edlen und würdigen Pflege der deutschen Tonkunst. Sine Theaterschule endlich sollte als dritte Kunst schule die Reihe abschließen. Die BildungSlostgkeit und der Un geschmack, die sich io häufig auf den Bretern spreizen, und die Formlostgkeitder Darstellung lassen keinen Zweifel, wie wünschen-- Werth eS sei, aus diesem Wege in vie Form der Darstellung einen reinen Kunftstil einzuführcn und zu fördern. Hierdurch könnte sich die Schauspielkunst au- ihrer Zersplitterung in rin selbst liebende- Dirtuosenihum wieder zur Erfüllung ihrer höchsten Aufgabe, einem allseitig durchgebildeten und künstlerisch geeinigten Ensemle, zurückwendrn. Diese Kunstinstitute sollten ihr leitende- Haupt in der verjüngten Körperschaft de- Senat- dcr Akademie finden, in welchem auch die Poesie und innerhalb ihrer die drama tische Kunst vertreten sein müsse. WaS unS aber au» diesen Reformprojecten noch ganz besonder» nwähnung-werth schein», sind die Absichten, welche sich noch hieran für die Regelung des.gesamnuen Tbeaierwesenö knüpften. Dasselbe steh» in Preußen unter dem Reffort deS Ministerium- für Handel und Gewerbe und wird in der Ver waltung nach Bestimmungen rein gewerbepolizeilicher Natur behandelt. Kaum anfirgrnd einem andern Kunstgebiete erschien eine
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