5 Zusammenfassung Der Grundgedanke der Arbeit ist, eine vom Zustand der Tagesöffnungen weitgehend unabhängige Methode zur Orientierung von Grubenbauen und son stigen unterirdischen Hohlräumen zu finden. Als hierzu geeignete Methode wird die Bestimmung der Koordinaten von untertägigen Neupunkten mit Hilfe der seismisch gemessenen Entfernungen zu bekannten Festpunkten untersucht. Diese Messungen werden durch geologische und bergbauliche Einflüsse verfälscht. Die Größenordnung dieser Einflüsse wird abgeschätzt. Es erweist sich dann als notwendig, die verfälschten Ergebnisse auf ein für die gewünschte Genauigkeit notwendiges Maß zu reduzieren. Dazu wird die Höhe der Neupunkte als bekannt eingeführt, da sich eine Höhenübertragung in einfachster Weise in jeden befahr baren unterirdischen Hohlraum bewerkstelligen läßt. Die bekannte Höhe und die symmetrische Anlage der gesamten Messung erlauben dann, die Fehler der seismischen Entfernungsbestimmungen soweit zu reduzieren, daß brauchbare Ergebnisse (± 2 m) erwartet werden können. Dabei ist es nicht mehr notwendig, die geologischen und bergbaulichen Verhältnisse des Meßgebietes zu kennen. Für die Abschätzung und schrittweise Reduzierung werden Beispiele gebracht. Um den symmetrischen Aufbau der Messung zu ermöglichen, kann man die Lage des Neupunktes vor der endgültigen Bestimmung durch einige Probe schüsse festlegen. Die Bestimmung der Koordinaten wird formelmäßig als mehrfacher ebener und als räumlicher Bogenschnitt behandelt. Zusätzlich ist eine grafische Lösung mit Hilfe von Hyperbelschnitten angegeben. Auf Grund theoretischer Überlegungen werden praktische Vorversuche be schrieben, bei denen Geräteeinsatz sowie Tiefe und Besetzung der Bohrlöcher für eine Messung untersucht werden. Unter Berücksichtigung der bei den Vor versuchen gemachten Erfahrungen und der theoretisch als notwendig erkannten Bedingungen werden zwei NP in 400 bis 500 m Tiefe bestimmt. Nach Reduzie rung der seismisch bestimmten Entfernungen und Berechnungen der Koordi naten auf verschiedenen Wegen ergibt sich eine Differenz gegen die wahren Werte von linear 2,0 m. Die mit Hilfe der so bestimmten Koordinaten berechneten Geschwindig keiten der Stoßstrahlen zwischen Neu- und Festpunkten lassen Rückschlüsse auf den Zustand der zwischen diesen liegenden Gebirgszone zu. Literatur a) im Text angezogene: [1] TUCHEL, C.: Seismische Messungen. Abschnitt C des Taschenbuches der angewandten Geo physik von H. REICH und R. v. ZWERGER (1943). [2] JORDAN, W„ und EGGERT, O.: Handbuch der Vermessungskunde. 1. Bd. 9. Auf!. (1948). [3] STRAUBEL, R.: Theoretische Untersuchungen zur seismischen Orientierung von Grubenbauen (1955). (Unveröffentlichte Arbeit im Rahmen der wissenschaftlichen Aspirantur am Lehrstuhl für Markscheidewesen und Bergschadenkunde der Bergakademie Freiberg.) [41 HUGERSHOFF, R., und CRANZ, H.: Grundlagen der Photogrammetrie aus Luftfahrzeugen. (1919) S. 59 ff. [5j Martin, H., und TEUPSER. CH.: B.V. Nr. 3558 des Instituts für Bodendynamik und Erdbeben forschung Jena vom 7. Dezember 1956. [6] MARTIN. H„ und TEUPSER. CH.: B.V. Nr. 3590 vom 22. Januar 1957. Bergakademie - Bücherei - Freiberg i. Sa