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1 Einleitung Die Tagesöffnungen abgeworfener Gruben sind oft verbrochen, während die unterirdischen Baue offen bleiben. Für die geologische Untersuchung werden solche Gruben nach Möglichkeit durch Mannlöcher befahren. Fehlen solche Hilfs eingänge, macht man die Schächte, Stollen usw. in einfacher Weise zugänglich. Dabei wird ihr Querschnitt so gering wie möglich gehalten. Bevor man umfang reichere bergmännische Arbeiten ansetzt, wird über Tage und durch die Hilfs eingänge auch unter Tage die Bauwürdigkeit der Lagerstätte untersucht. Die bei dieser Erstuntersuchung gewonnenen Erkenntnisse müssen auf einem Riß dar gestellt werden. Diese Darstellung muß die Verbindung zwischen den über Tage und den unterirdisch gewonnenen Erkenntnissen herstellen. Es muß also ein Grubenbild hergestellt werden, welches die Tagesoberfläche und die alten Gruben enthält. Die notwendige Verbindung zwischen den Messungen über und unter Tage muß durch die Mannlöcher bzw. notdürftig befahrbar gemachten Schächte erfol gen. Die bekannten Orientierungsmethoden sind hierbei nicht verwendbar. Für Doppellotungen fehlt die notwendige Basis; Steilschachtmessungen verbieten sich wegen der Kürze der Sichten und der übergroßen Anzahl der Aufstellungen. Kompaßmessungen bringen nicht die erforderliche Genauigkeit oder scheitern wegen eisenhaltigen Gesteins. Die Orientierung alter Baue mit verbrochenen Tagesöffnungen nach einer dieser Methoden würde kostspielige bergmännische Vorarbeiten erfordern. Diese sind jedoch erst vertretbar, wenn die Lagerstätte hinreichend erkundet ist. Es ist also wünschenswert, in solchen Fällen eine Me thode zur Hand zu haben, die unabhängig von den zutage gehenden Bauen die Orientierung einer Grube ermöglicht. Eine solche Methode könnte ebenfalls zur Orientierung natürlicher unterirdischer Hohlräume verwendet werden, sobald diese befahrbar sind.