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Von dem gegenwärtigen Zustande des Handels in der Colonie. — Von der Bekehrung der Neger zur christlichen Religion. i. Brief des Herrn Leckie an den Verfasser *). Surinam, den 2oftcn Junius ißrs. Seit 1S00 befinde ich mich, mit Ausnahme einer Abwesenheit von 10 Monaten, unausge setzt in der Colonie. Bei meiner Ankunft allhier war der Handel ungemein blühend. Aus England wur den Ladungen von bedeutendem Werthe eingeführt, auch trug der Handel mit Afrika sehr zum Wohlstände der Colonie bei. Zwar hatte ich nicht Gelegenheit die Register des Zollhauses zu sehen, allein ich glaube nicht zu irren, wenn ich die Zahl der jährlich nach England und Irland mit Zucker, Kaffee, und Baumwolle befrachteten Schiffe, die neutralen und die der Colonie angehörenden nicht mit einbegriffen, auf hundert setze. Der Handel befand sich in diesem Zustande, als im October 1801 die Nachricht von der Unterzeichnung der Friedens-Präliminarien ankam. Dieses Ereignifs bewirkte einige Monate lang ein gänzliches Stocken der Geschäfte, indem die englischen Kaufleute Be denken trugen, sich in Handels-Spekulationen einzulassen, da die Aussicht vorhanden war, dafs die Colonie bald ihren Oberherrn ändern würde. Im Jahre 1802 kamen daher nur wenige englische Schiffe an; allein den Mangel derselben ersetzten zahlreiche holländische Schiffe von Amsterdam und Rotterdam, beladen mit Mundvorräthen, trockenen Waaren und Vorräthen für die Plantagen. Einige dieser Schiffe waren mit Licenzen von England versehen; die meisten überliefsen sich jedoch dem Zufalle, und suchten die er- *) Der Verfasser dieses Briefes, hatte damals eines der angesehensten englischen Handelshäuser zu Surinam.