Volltext Seite (XML)
54 läfst in Surinam bei einer Kaffeestaude drei Stämme aus der Wurzel aufwachsen; bringt einer nicht Beeren genug, so schneidet man ihn ab, und läfst dafür einen anderen Trieb nahe an der Wurzel, den man für den besten hält, aufschiefsen. Man beschneidet die Stauden so, dafs sie nicht über fünf Fufs hoch werden, damit die Neger die Beeren leicht abpflücken können, welches zweimal des Jahres geschieht, im Mai oder .Anfang des Junius, und im October oder Anfang Novembers *), Ich mufs bemerken , dafs sie oft Beeren von verschiedener Reife zusammenpflücken, welches der Güte des Kaffe'e’s sehr viel Ein trag thut, Freilich werden beim Waschen der Beeren, diejenigen, welche oben auf schwimmen, von den anderen gesondert; aber das thun auch nur die aller schlechtesten, oder zerbröckelten Stücke, dahingegen die halbreifen mit den besten zusammen am Bo den bleiben, In Arabien läfst man, wie die Reisebeschreiber sagen, den Baum zu seiner natürlichen Höhe wachsen, und man sammelt die Beeren, indem man sie von dem Baume auf untergelegte Matten herabschüttelt. So .bekommt man jedesmal nur vollkommen reife Bohnen, die dem Kaffee einen besonders schönen Geschmack geben. Ich erzählte diefs zufällig einem Plantagenaufseher, welcher meinte; dieses Verfahren würde zu viel Zeit kosten bis man alle Beeren von dem Baume gesammelt habe, und dadurch würde die fer nere Behandlung der Bohnen zu sehr aufgehalten werden. Da mir die praktischen Kennt nisse in dieser Hinsicht fehlen, so kann ich nicht beurtheilen, wie fern man Jenes Verfah ren ohne Nachtheil anwenden kann ; doch so viel ist gewifs, dafs während des Abpflückens die Neger nicht die nöthige Aufmerksamkeit haben können, um blos reife Früchte zu wählen, besonders da die Beeren manchmal auf der einen Seite ganz roth und auf der anderen unreif sind. Wie viel Sie auch von dem schönen Aussehen der Kaffeepflanzungen gehört haben, so würde der Anblick doch Ihre Erwartungen weit übertreffen. Nichts kann schöner seyn als die Spaziergänge die mit Kaffeebäumen von pyramidalem Wuchs, und schwarz grünen starkglänzendem Laube, worunter die purpurfarbigen Beeren hängen, bepflanzt sind. Ein Feld voll Zuckerrohr gewährt vermöge seines sehr lichten Grüns das Bild des schönen europäischen Frühlings, Es giebt kein Gewächs das so sehr und von so vielen *) Eine Staude liefert jede Erndte ein Pfund bis anderthalb trockener Kaffeebohnen. Ein Morgen Landes mit Kaffee bepflanzt, bringt in einem guten Jahre mehr ein, als ein Morgen mit Zucker rohr; aber die Erndte ist ungewisser, da die Bliithen und selbst die Beeren manchmal von dem starken Regen leiden, deti das Zuckerrohr besser vertragt. Daher sichert ein Pflanzer seinen Vor- thtil am besten, wenn er sowohl Zuckerrohr als Kaffeestauden bauen kann, .nc ,b<i au: noorao 520.0 zaw ,t sra ntu. . •. 1,