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— 14- — geholt haben, wäre er nicht dadurch daran verhindert worden, dafs eine englische Fre gatte Jagd auf ihn gemacht hätte; sein Schiff sey ihr aber durch überlegenes Segeln ent kommen. „Nun, sagte der Prisenmeister, das ist das dritte Mal, dafs der Feind uns un angegriffen gelassen hat, weil er andere Schiffe verfolgte. Aber, fuhr er fort, mon eher ami, ihr würdet wohl thun euren Lauf nach der Küste von Guiana zu richten; es ist da eine herliche Gegend für einen Kaper, wegen der Schiffe die dort segeln, und beson ders wegen der reichen Guineafahrer die beständig nach jener Küste Fahren. Der Capi- tän sagte, das sey gerade seine Absicht, und wünschte uns eine glückliche Fahrt. Den isten März.—Wir sahen Martinique gegen N. W., und mehr gegen Norden Dominica, und da der Prisenmeister den Wind ungünstig fand um nach Guadaloupe zu kommen, hielt er es für das Beste gerade nach Martinique zu steuern. Unsere Durch fahrt durch die Enge, welche Martinique von Dominca trennt, gewährte uns eine reizende Ansicht; die erste Insel scheint viel besser bebauet als die letztere. Mährend wir an der Küste von Martinique hinsegelten, riefen uns viele Leute durch Sprachrohre an, und fragten woher wir kämen, und was wir geladen hätten, Wenn der Prisenmeister antwortete: er wäre von der Küste von Guiana, und wäre einige Mal nahe daran gewe sen, gefangen zu werden, so riefen sie: Ah le bonheur! aber wenn sie hörten: es wäre eine Prise die von einem Kaper aufgebracht wäre, schrien sie ah le voleur! Da diese bei den Ausdrücke einige Aehnlichkeit im Klange haben, so wünschte der Prisenmeister es für ein blofses Wortspiel nehmen zu können; da aber das voleur jedesmal so nachdrücklich wiederholt ward, so oft er das Wort Kaper aussprach, so konnte er die Gesinnungen der Einwohner nicht länger verkennen, und ward sehr böse. „Ich weifs wohl, sagte er, dafs das Volk von Martinique die Kaper hafst; hier werden keine ausgerüstet, und von den anderen Inseln sind doch so viele; wäre es nicht wegen des verdammten Win des gewesen, der uns nicht nach Guadeloupe liefs, so hätte ich nie diese Küste be rühren wollen.“ Und ich für mein Theil wünschte, aus eben dem Grunde, recht bald mit den Einwohnern von Martinique bekannt zu werden. So scheint dann doch meine Hoffnung, dafs man die Kaperei in unseren Zeiten ab schaffen w erde, nicht blos ein schöner Traum zu seyn; denn hier sehen .wir s chon Be wohner einer beträchtlichen Insel, welche kein Schiff für diesen Zweck ausrüsten; w'eil sie es für eine w'iederrechtliche Räuberei halten. Diese offen erklärten Gesinnungen sind ein Aufruf an alle civilisirte Staaten ihr Kriegsrecht zu verbessern.