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Schiffes bleiben dürfte, doch er erhielt zur Antwort: darin könne ihm nicht gewillfahrt werden. Ich mufste also von dem guten alten Capitän Abschied nehmen. Bei meiner Zurückkehr fand ich auf dem Jason alles in Unordnung. Von der Cajüte schien Mars und Bachus Besitz genommen zu haben; eine Seite war ganz mit Waffen gefüllt, auf der anderen standen zwei grofse Fäfser Madeirawein für die neue Mannschaft, die auf dem Oberlof sang und tanzte, den gröfsten Contrast aber bildeten zwei Soldaten, die im stärksten Anfall vom Westindienfieber sich unter die Tanzenden niedergeworfen hatten. Ein anderer unangenehmer Anblick für mich war die bedeutende Verringerung meines Gepäckes: der Prisenmeister erwiederte auf meine Anfrage: es thäte ihm sehr leid, aber da sie gedacht hätten, ich würde gewifs das höfliche Anerbieten des Capitäns vom Kaper annehmen, und bei ihm bleiben, so hätten sie einen Theil meiner Sachen an Bord jenes Schiffs gebracht; es wäre ein blofser Irrthum und ich sollte alles zurück haben, so bald wir landeten. Er fügte hinzu: es wäre ein Glück, dafs es nicht bis zum Entern des Jasons gekommen wäre, er könne nicht sagen, was in dem Fall geschehen wäre, da sehr schlimmes Gesindel unter der Mannschaft der beiden Kaper wäre, von allen Nationen und Farben. Die Namen der beiden Kaper waren: l’Aigle und le Flibustier, einer von etwa zwanzig, der andere von achtzehn Kanonen, beide gestopft voll von Menschen; es schie nen sehr schöne Schiffe und besonders schnelle Segler ,zu sein. Die beiden Capitäns, mit den anderen Officieren, hielten Rath, wohin die Prisen am besten zu bringen wären; sie meinten auf dem Wege nach Cayenne wäre weniger Gefahr wieder genommen zu wer- den, doch da sie in Guadeloupe einen höheren Preis für die Neger zu bekommen glaub ten, ward beschlossen dorthin zu segeln, und es wurde die Richtung nach den Westin dischen [Inseln genommen. So sah ich dann die Küste von Guiana vor mir, wie Blend werk verschwinden, das nur auf einen Augenblick mich mit der Vorstellung einer glückli chen Landung geschmeichelt hatte, statt dafs ich jetzt nicht einmal hoffen kann, schnell nach Surinam zurückzukehren. Bei allen Handelsschiffen, welche es wagen ohne Convoy zu reisen, entscheidet im Ganzen die Gröfse und Tonnenlast des Schiffes, wie viel Kanonen sie Führen sollen. Wenn sie aber nicht die gehörige Mannschaft zur Bedienung der Kanonen und zum Kleingewehrfeuer haben, so müssen sie die Beute jedes Kapers, der sie angreift, werden; und da diese Ptaubschiffe immer viel Mannschaft führen, so können sie das Geschütz des erbeuteten Schiffs besser benutzen, welches auf diese Art dem Handel derselben Nation schädlich wird, zu deren Schutz es anfänglich bestimmt war. Darum könnten Schiffe,