Volltext Seite (XML)
ist, kann ich mich nicht enthalten den Rachen jenes gefräßigen Fisches als die Hule des Lö wen anzusehen, in welche man viele Thiere hineingehen, aber keines zuriiekkehren sieht *). Den i£ten Februar. — Nachmittags, als ich mit, dem Capitäp auf dem Verdeck stand, sahen wir einige hohe Wasserstrahlen sich aus der See erheben; gleich darauf erhob sich ein Fisch halb aus dem Wasser, und stürzte sich mit der größten Kraft wieder zu Boden. Ein Drescher, ein Drescher! rief der Capilän, seit zwanzig Jahren, fuhr er fort, dafs ich auf der See bin, ist diefs erst das zweite Mal, dafs ich einen Drescher im Kampf mit einem Wallfisch sähe **). Der sogenannte Drescher gehört zur Gattung der Hayfische, doch kann ich ihn nicht genauer beschreiben, denn als wir ihn zuerst sahen, war er schon beträchtlich entfernt, und er verfolgte -seinen Weg sehr rasch, in beständigem Kampfe mit dem Wallfisch, so lange wir ihn sahen. Sie können denken, dafs es ein Fisch erster Größe ist, da er einen solchen Feind bestehen kann. Den Wallfisch sahen wir nur einen Augenblick, als er seinen Kopf empor hob, um Luft zu schöpfen; er sprülzte sehr oft Wasser von sich. Den i6ten Februar. — Wir befinden uns jetzt im 5 Grad nördl. Breite; wir mußten so nahe an die Linie segeln, um die heftigen Strömungen zu vermeiden, die uns zu weit von unserer Richtung abgeführt und verhindert hätten in den Surinamfluß einzulaufen. Obgleich wir uns der Linie sehr schnell nähern, empfinden wir keine besondere Beschwerden von der Hitze. Eine große über das Fahrzeug ausgespannte Leinwand, schützt uns vor der Sonne, und die tropischen Winde machen die Luft sehr angenehm; die Schwankung des Schiffes ist so unbedeutend, dafs wir einen Pokal auf die Gesundheit unserer abwesenden Freunde füllen konnten, ohne einen Tropfen zu verschütten. Unsere Reise gleicht einer Spazierfahrt auf einem Fluße, und wäre die See immer so sanft und lieblich, so würde sich eine freundliche Begleiterin eher zu einer langen Seereise bereden lassen. •) Zu dieser Fabel hat wahrscheinlich der Gasteroiteus Ductor Linn. (das Lootsmännchen) Veranlassung gegeben. Dieser Fisch, welcher den llay begleitet, oft vor ihm herschwimmt ‘otsqr manchmal unter dem Kopfe desselben verbirgt, dann wieder zum Vorschein kommt, kann bei nicht genauen Beobachtern die Meinung veranlafst haben, er krieche in den Rachen des Raubfi sches, und da man nicht begreifen konnte, dafs dieses so gefräfsige Thier, einen ihm sich nahen den Fisch verschonen solle, so hielt man ihn für ein Junges des Hay. W. •) Drescher, thrasher, ist ein Ausdruck der englischen Seeleute. Wahrscheinlich ist es Squalus Pristis Linn. VV,