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— C28 Ihren Bifs hält man für sehr gefährlich; die Giftzähne haben eine beträchtliche Länge, die Zunge ist schwarz und gespalten. Die scharlachrothe Schlange *) soll im reifen Alter fast fünf Fufs Länge, und etwa zwei Zoll im Umfange haben. Die Rückenseite ist scharlachroth, der Bauch matt roth; der Kopf ist flach und weifs, der Schwanz dünn. Diese Schlange soll sich auf den Bäumen zusammenringeln und dann plötzlich auf ihren Raub zu fahren; ihre lebhafte Farbe warnt indefs oft die Thiere vor der Gefahr. Ihr Bifs soll tödlich seyn. Ich habe eine in Weingeist aufbewahrte gesehen deren Farbe gänzlich ausgezogen war. Die Garunaschlange wird drittehalb Fufs lang. Ihr Leib ist dünn, wie auch der Hals, der Kopf aber ist breit und flach; der Leib; ist schmutzig weifs, die Seiten braun, der Rücken mit schwarzen Flecken bedeckt, welche in der Mitte desselben am gröbsten sind, gegen Kopf und Schwanz zu aber kleiner werden, in dem Verhältnisse wie der Leib der Schlange selbst nach beiden Enden zu abnimmt. Die Caruna zeichnet sich dadurch aus, dafs sie in der regnichten Jahreszeit in die Häuser kommt; ihr Bifs soll sehr giftig seyn. Ich habe nur eine einzige zu Gesicht bekommen, und die entfloh ehe man sie fangen konnte. Die stumpfschwänzige Schlange **) erreicht, wie es heifst, eine Länge von fast drei Fufs; ihre Gestalt ist plump, Kopf und Hals weifs und flach, der Schwanz nicht, wie bei den meisten anderen Aren, zugespitzt, sondern fast eben so breit als der Leib. Die Farbe der Schlange ist ein dunkeles Braun mit schwarzen Flecken, der Bauch ist unschein bar gelbbraun. Man sagt, dafs sie vor keinem Angriffe zurückflieht, sondern eine furcht bare Gestalt annimmt, indem sie die losen Schuppen, welche Kopf und Hals umgeben, emporsträubt, und ihr Bifs soll tödlich seyn. Die Feuerschlange hat ihren Namen davon, dafs ein Feuer des Nachts sie her beilockt. Sie soll vier Fufs lang, und über drittehalb Zoll dick werden; der Kopf ist flach, das Maul ist weit, sie hat kleine Zähne und in der Oberkiefer zwei Giftzähne. Die Farbe des Rückens ist ein dunkles Orangegelb, mit weifsen Flecken welche Paarweis vom Kopfe zum Schwänze hin laufen. Sie ist sehr giftig und für die Indianer die schädlichste Schlange; denn wenn diese auf ihren Streifereien in den Wäldern in den offenen Hange betten schlafen, kriecht das Thier zu dem Feuer, das sie die ganze Nacht hindurch bren- *) Coluber coccineus Linn. W. **) Anguis Platuros? W.