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214 sind licht perlgrau. Um den Hals nach der Brust zu läuft ein dunkel silbergrauer Kra gen, in welchen das Thier den Kopf und Hals zurückzieht, wahrscheinlich urn dadurch diese Theile vor dem Bifs der giftigen Schlangen zu sichern, von denen es, wie man sagt, sich nährt. Der kleinere surinamsche Geier ist schon im sechzenten Briefe beschrieben. Man hat bemerkt, dafs die meisten Raubvögel in Surinam sich hauptsächlich von Schlangen und dergleichen Thieren nähren, da hingegen die unschädlichen Vögel in den dichtbelaubten Wäldern meistens Schutz vor ihnen finden. So sind also die Raubvögel hier nützlich, oder wenigstens unschädlich. Indessen giebt es doch ein Art von Habichten, die oft sich den Wohnungen nä hern um den Hühnerhof zu plündern; zum Glück künden sie sich durch ein lautes Ge schrei an. Es ist schwer sie zu schiefsen, denn die Federn, besonders auf der Brust, sind so dick, dafs der Schroot nicht durchdringt. Dieser Vogel hat die Gröfse eines europäischen Habichts, er ist dunkelbraun, und auf der Brust schmutzig weifs. Der weifse Falke kommt in der Gröfse dem europäischen gleich; er ist schnee- weifs, die Flügel aber und der Schwanz, der wie bei der Schwalbe gestaltet ist, wie auch Schnabel, Füfse und Augen sind schwarz. Man sieht oft zwei oder drei Paare zu sammen fliegen; sie leben meist von Schlangen, und es ist ein seltsamer Anblick sie mit dieser Beute fliegen zu sehen, die sich ihnen um den Hals schlingt. Eine andere Art Falken ist braun, mit gelben Flecken an den unteren Theilen; auch ■sind der Schnabel und die Füfse gelb. Dieser Vogel soll die Haut am Kopfe außeror dentlich hoch aufblasen können *), welches ihn vielleicht gegen die giftigen Schlangen schützen soll, während der übrige Leib schon hinlänglich durch die Federn gesichert ist. Der gefleckte Falke hat etwa die Gröfse einer Taube und die Gestalt eines euro päischen Falken; Kopf, Schnabel, Flügel und Schwanz sind schwarz, die Brust dunkel orangegelb, der ganze Vogel aber mit kleinen, weifsen Flecken gesprengt, die Beine sind gelb. Es ist ein Nachtvogel und soll sich von Fledermäusen nähren; man sollte ihn des halb nicht schiefsen, um so mehr, da diese Gattung in der Colonie selten vorkornmt. Der Orokuku oder der surinamische Uhu “) hat die Gröfse einer Taube, er ist im Ganzen braun, nur am Untnrleibe schmutzig weifs mit gelben Flecken. Manche *) F.dco SufTlator Linn W. Le Hibou du Bresil, Brisson Orn. I. p. 499 n . g- Strix magellanic*. W.