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<208 — Der Schwanz ist fast wie bei einem Eichhörnchen, und das Thier hat ungefüllt die Gröfse einer ausgewachsenen Katze. Ich besafs eines mehrere Monate lang; es war sehr geleh rig, schien aber die Freiheit zu vermissen und ward sehr trübsinnig. Eine andere seltene Art von Sanguinchen *) bringen die Indianer zuweilen aus der Gegend des Ober-Saramacca-FIufses. Dieses Thier hat die Gröfse einer Katze uud der Schwanz ist so lang als der Leib; die Hauptfarbe ist braun; Kopf, Gesicht, Hände aber sind schwarz. Das Kopfhaar läuft vom Scheitel nach allen Richtungen aus und bil det so einen Kreis. Das Kinn ist eckig und hat einen kurzen Bart, das Gesicht ist ziem lich flach; die knorpliche Scheidewand zwischen beiden Nüstern ist auffallend breit. Es ist ein guimiithiges, aber scheues Thier. Der langohrige Sakkawinki heilst bei den Holländern Chagrintee **), weil er sehr leicht böse und zornig wird. Es ist nur acht Zoll lang, und das Weibchen noch kleiner, der Schwanz aber ist fast einen Fufs lang. Das Gesicht ist rund, die Nase sitzt hoch zwischen den Augen und ist stumpf, die Oberlippe ist wie beim Hasen gespalten; die Augen sind dunkel kastanienbraun, und die Ohren im Verhältnifs mit dem Leibe aufserordentlich lang. Das Thier ist schwarz, hat aber auch einige gelbe Haare ; die vier Hände bis zu den Ellbogen sind orangefarb, das Gesicht gewöhnlich schwarz, obgleich man auch einige mit weifsen Gesichtern findet. Diefs scheint keine besondere Gattung zu seyn, denn man trifft auch andere an, deren Gesicht schwarz und weifs ist. Auch findet man ganz schwarze Thiere dieser Art, die aber eher etwas kleiner sind. Capitän Stedmann giebt eine Beschreibung und Abbildung von dem weilsohrigen Sanguin, mit den ringförmigen Flecken am Schwanz, dem Uistiti bei Buffon, und sagte er wäre in Surinam einheimisch; trotz aller Nachforschungen hörte ich keine Be stätigung dieser Behauptung, und mehrere Einwohner, welche diese Thiere sehr lieben, versicherten mich: wenn sie in der Colonie zu finden wären, würden sie dieselben gewifs daher erhalten haben. Wahrscheinlich hat Stedman eines gesehen, welches aus Bra silien kam, denn die Schiffe, die von dort nach Europa gehen, müssen oft in Surinam anlegen; und vielleicht: findet man das Thier noch näher z. B. in Cayenne. Auch der Maiikina, Pintsche und Miko sind nicht in Surinam einheimisch. Da *) Pnhccia Satanas. W. **J Ilapale Midas. W. I