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co5 rohre schädlich, und alle Mühe sie zu vertilgen ist vergebens, denn außerdem daß das Klima ihre Vermehrung begünstigt, bringen auch die Schiffe alljährlich einen reichlichen Zuwachs mit. Die Mäuse in Surinam sind vollkommen einerlei mit den europäischen, von de nen sie wahrscheinlich abstammen. Sie sind hier in großer Menge. Eigentliche Affen hat man bis jetzt in Surinam nicht gefunden, aber mehrere Ar ten von Sapaju’s und Sanguinchen oder Sakkawinke’s *). Unter den Sapaju’s zeichnet sich besonders der Quatta **) aus. Wenn er aufrecht steht ist er wohl viertehalb Fufs hoch, ist mit schwarzem Haar bedeckt, das Gesicht aber nackt und dunkelfleischfarben. Er hat an den vorderen Händen nur vier Finger und statt des Daumens nur einen ganz kleinen, fleischigen Auswuchs; dieser Mangel wird aber reich lich durch den Rollschwanz ersetzt, der so gelenkig ist als der Rüssel des Ehphanten und dem Thiere als eine fünfte Hand dient, womit es die kleinsten Gegenstände fassen kann. Ein junger Quatta sieht äufserst seltsam aus, seine vier Arme sind ungemein lang und dünn und dagegen der Bauch so dick als wenn er geschwollen wäre; wenn er größer wird, so gleicht sich diefs Mifsverhältnifs mehr aus, und wird überdiefs noch durch lan ges, schwarzes, seidenartiges Haar versteckt. Der Quatta ist sehr gelehrig, und wird völlig zahm. Bei einem Einwohner von Pa ramaribo sah ich ein Paar die man ganz frei umherlaufen ließ. Wenn die Negerinnen des Hauses nähten, so setzten sich diese Thiere zwischen sie, spielten mit einem Blatt Papier oder dgl., gingen dann fort und sprangen auf den Bäumen un her. stiegen aber nie in die Nachbarsgärten über. Sie kannten die Zeit wann ihr Herr aß, dann kamen sie in die Gallerie und schauten durch die Fenster ins Speisezimmer, machten aber kei nen Versuch hineinzukommen weil ihnen dieß nicht gestattet ward, sondern warteten ru hig bis man ihnen ihr Essen herausgab. Ein Jagdliebhaber erzählte mir, daß er einst im Walde einige Quatta’s fand und eines davon schießen wollte. Als er anschlug, richtete sich aber das Thier auf und schrie Ho! ho! mit einer so vollkommen menschlichen Stim me, daß er es nicht übers Herz bringen konnte abzudrücken. *) Sowohl die Sapajn’s als Sanguinchen gehören zu dem Geschlechte Cerc opithecus, oder Meerkatzen; die ersten Callithrix von Ilger, sind mit Rolhchwäuzen versehen; die lezteren, Ha- pale von Ilger, haben keine Rollschwänze, VY. ’’) Ateles paniscus Linn. W. .7, -e ■ '