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2 ob ¬ jungen hatte man die Freiheit gelassen, sie safsen auf dem Rücken des alten Thieres und hatten ihre Rollschwänze um seinen gewickelt, welches Geflecht wie ein Haufen Regenwürmer aussah. Die kleinste Art von Opossum sah ich bei einem Schiffsarzte; es war so grofs wie ein Eichhörnchen das nur einige Tage alt ist; hatte eine stahlgraue Farbe und zwei weifse blecken über den Augen; Ohren, Nasenspitze und Rollschwanz waren röthlich. Es war äufserst zahm, und sein Herr trug es oft im Busen herum *). Unter den Thieren mit Nagezähnen sind die Eichhörnchen die hübschesten. Bei Herrn Limes sah ich eines das noch nicht ausgewachsen und etwa halb so grofs als ein europäisches war. Ohren und Schweif waren aber nicht so behaart als bei unseren **). Es war röthlichgrau, und ungemein lebhaft. Auch soll es schwarze Eichhörnchen in der Colonie geben. Die Ratte, das lästigste von allen Thieren, kannte man vielleicht vor der Ankunft europäischer Schiff in Surinam nicht; wenigstens hat man hier keine besondere Arten davon. Man sieht die schwarze und die braune Ratte, welche letztere am häufigsten vor kommt, und zuweilen Abweichungen in der Farbe zeigt. Sie werden besonders dem Zucker- •) Der diesem Geschlechte gegebene Beutel am Unterleibe, in welchem sich die f te befinden und wodurch die so eben geworfenen, sehr schwächlichen Jungen ihre Nahrung ei halten, ist äufserst merkwürdig. Das Junge tritt gleichsam wie ein unentwickelter Embryo hervor, oftmals nur vom Gewichte eines einzigen Skrupel, und in diesem so wenig ausgebildeten Zustande, vermag es sofort dieSiug- warze der Mutter aufzulinden, sich daran festzuhängen, und von dem sich scliliefsenden S«ck ge schützt und gewärmt, bis zu der aufserordentlichen Gröfse eines mittelmäfsigen Hundes entwickelt zu werden. Der Embryo ist in diesem Zustande durch das Ansangen mit seinem äufserst kleinen dreieckigen Munde und die bereits zu dieser Absicht so weit entwickelten Klauen der Vorderfüfse (die der hin teren sind dagegen kaum bemerklich) mit der Warze so innig vereinigt, dafs ein gewaltsames Trennen oder abreifsen oft die Warze selbst mit fortrifs ; ob man gleich mit Vorsicht behandelt, es allerdings davon trennen kann, ohne der Mutter schaden zu thun Herr Smith Barton, der sich um die Naturgeschichte dieser Thierart besonders verdient ge macht hat, bemerkte einst, dafs ein weibliches Beutelthier, welches er nebst sieben Jungen die be reits die Gröfse einer Ratte hatten, und sich zum Theil noch von der Milch der Mutter, theils be reits durch andere Speisen nährten, für seine Beobachtungen aufbewahrtc, nach sieben Tagen eben so viele Jungen geworfen hatte. Einige wogen nur einen Skrupel, alle hingen an der Warze der Mutter fest. W. **) Sciurus aestuans Linn. W.