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202 Haare, die ihm ein gesprenkeltes Ansehen gaben. Es schien wild und bissig *). Ich fragte den Capitän wie der Indianer das Thier genannt habe, er antwortete: das habe er ver gessen. „Das thut aber nichts, sagte er, wenn ich nach Europa komme, werden ihm die Gelehrten schon einen Namen geben.“ Er hatte auch vergessen sich zu erkundigen, was das Thier fräfse; „aber, sagte er, da er nun mein Kostgänger ist, so wird darnach nicht gefragt, er mufs fressen, was es im Schiffe giebt.“ Auf eine ähnliche Art werden mehrere Thiere bei ihrer Ueberfahrt nach Europa behandelt; mithin ist es kein Wunder wenn sie auf dem Wege sterben. Eine andere Art von Krabodago **) hatte Herr Limes von den Indianern gekauft; er war gelblich grau und sein Fell ausnehmend dick und weich; die Schnauze war kurz und rundlich mit schwarzen Barthaaren; die Ohren steif, etwas wenig zugespitzt, die Au gen grols und schwarz; er hatte fünf Klauen mit scharfen, langen Krallen, einen Roll schwanz, und war so grofs als ein graues Eichhörnchen. Er schläft bei Tage und vollzieht seine Geschäfte bei Nacht, klettert mit grofser Gewandheit, und wird sehr zahm. Ein Mulatte der dem Herrn Limes geholte, erzählte, dals die Indianer welche diesen Kra bodago verkauft hätten', auf eine wunderliche Weise in seinen Besitz gekommen wären. Sie hörten auf der Jagd ein Angstgeschrei in der Luft, und bemerkten einen Geier, den sie schossen; als er herunter fiel, fanden sie diefs Thierchen in seinen Klauen. Ich wollte es eine Zeitlang in meinem Hause halten um seine Lebensweise zu beobachten, unglück licher Weise ward es aber von einem Hunde todtgebissen. Einige Monate nachher er hielt ich von Herrn Debiz ein todtes Thier, welches mit diesem Krabodago viel Aehn- lichkeit hatte, aher schwarzbraun und so grol’s als eine Katze war, einen langen Leib und kurze Fiifse hatte. Ein Indianer dem ich es zeigte: nannte es Ahyera. Noch giebt es eine Art Krabodago ***) welche in Surinam Quaci-quaci, zu weilen aber auch Coati-mondi, genannt wird. Diesen Namen führt das Thier in Bra silien. Es hat in Surinam die Gröfse einer Katze, einen sehr dünnen Kopf, Nase und Oberlippe wie bei der Spitzmaus, aber etwas stumpfer, kurze, rundliche Ohren, einen lan gen Schwanz mit dunkelbraunen Ringen, kurze Beine und Tatzen wie ein Bär. Das Fell ♦) Gulo canescens Jlger. Mustela barbara Linn. W. •’) Den anderen Kennzeichen zufolge, den Rollschwanz ausgenommen, würde mail das Thier für ein Eichhörnchen, Sciurus ästuans? halten müfsen. W. Nasua Mondi. W.