194- seine Schiissel aus Calebassen; um die Zweige der Cocoapalme schlingt sich ein starkes Gespinst, das ihm nicht blofs zur ersten Bekleidung dient, sondern ihn auch durch seine kreuzende Fäden zur Erfindung gewebter Zeuge leitet, wozu das Material in grofsen Kno spen von dem Baumwollenstrauche herabhängt. Die grofse Milde der Natur gegen den * Menschen ist hier so sichtbar, dals bei den vielen Indianischen Stämmen, die man in Guiana gefunden hat, man es von allen weifs, dafs sie an einen, höchsten Gott glau ben, welcher diese Wohlthaten für sie geschaffen hat. Sie glauben aber, dafs diefs We sen nichts mit den Uebeln zu thun hat, die ihnen zustofsen; deshalb wenden sie sich nicht mit Bitten oder Anbetung zu ihm, sondern verehren dagegen untergeordnete Gott heiten, die sie für die Urheber der verheerenden Naturerscheinungen, und alles Unglücks, welches sie selbst betrifft, halten. Es ist die Hauptbeschäftigung ihrer Peji’s oder Aerzte, welche zugleich das Priesteranit verwalten, den Zorn oder die Piache dieser Dämonen zu versöhnen; oft scheitert aber die Kunst der Peji an der Gewalt eines gröfseren Zaube rers , und dann kann der Indianer dem bösen Schicksal nicht mehr ausweichen, das ihm jene Geister bereiten, deren ganzes Geschäft Böses thun ist, ohne dafs die Gottheit sie je darin störte. Bei solchen Vorstellungen, die zur Gefühllosigkeit oder zur Verzweiflung führen müssen, kann der Zustand der Indianer nicht so glücklich seyn, als einige Schrift steller ihn vorstellen; auf einer höheren Stufe geselliger Bildung werden sie einst erhabe- nere Begriffe von dem Urheber der Schöpfung, richtigere Ansichten von seiner Vorse hung und ein besseres Gefühl der Pflichten gegen ihn und sich erhalten, und fähig wer den den rechten Gebrauch von den Wohlthaten zu machen, welche seine Güte so über schwänglich um sie her ergossen hat.