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ißo Haut davon nicht ab, so führt er stark ab, und in gröfserer Menge genossen soll er Er brechen verursachen. Die erstere Wirkung weifs ich aus Erfahrung', und da die Haut keinen üblen Geschmack hat, so kann man diefs Mittel denen empfehlen, die Abneigung vor anderer Arznei haben. Von dem Wunderbaume *) soll es zwei Arten geben, der ganze Unterschied aber scheint nur in der Farbe des Stammes zu bestehen, der bei einer Art grün, bei der anderen röthlich ist. Der Strauch wird fast sechs Fufs hoch; die Zweige sind mit breiten Blättern bedeckt, welche etwa neunzehn Zoll im Umfange haben, mit neun bis zehn scharf zugespitz ten Abschnitten die nach verschiedenen Richtungen auslaufen. Die Bliithen haben gelbe Staubfäden; die Hülse, welche die reife Nufs umgiebt, ist dunkelbraun, und mit zarten Haaren von derselben Farbe bewachsen. Das Oel, welches man in Surinam aus den Nüssen gewinnt, ist nicht so klar als das welches man in Barbadoes macht, welches an der Bereitung zu liegen scheint; denn in Surinam soll man die Nüsse kochen, in Barbadoes das Oel durch die Sonnenhitze ausziehen. Man kann allen Fremden in den Tropenländern empfehlen, bei jedem Wechsel der Jahreszeit etwas davon einzu nehmen. Der Quassia-Baum **). Seine Wirkung war zuerst in Surinam von einem Neger entdeckt, dessen Namen er jetzt zum Andenken führt. Der Geschmack der Wurzel ist sehr bitter, und ihre magenstärkende Kraft ist in Europa wohl bekannt; in Surinam hält man sie für ein vorzügliches Mittel gegen Wechselfieber. Ein zu häufiger, unvorsichtiger Gebrauch soll jedoch heftiges Kopfweh und Neigung zu Schlagflüfsen verursachen. Die Ipecacuanha ***) wächst inSurinam in grofser Menge. Die Wurzeln welche 9 als Brechmittel dienen, sind dünn mit starken Fasern. Die grünen Stämme der Staude •) Dieses Gewächs ist Ricinus communis, der Wunder bäum, aus dessen Kernen (Purgierkör- nern, Wunderbaumsaamen) man, nachdem sie von der Schale befreit worden, dasRicinusöl, (Palm- öl, Castor-oil) prefst. W. Quassia excelsa nicht aber die höchst seltene Quassia amara giebt das im Handel vorkommen de Qtiassicnholz, welches eigentlich die holzige Wurzel ist. Der Neger welcher dieses Heilmittel entdeckte hiefs Quassi. W. •”) Dr. Wolfing bemerkt, dafs diese Pflanze nicht die kräftige Wirkung der Ipecacuanha hervor- bringt. Man sehe hierüber die zweite Abtheilung. A. d. V. Sowohl über die Pflanze, als auch das Vaterland der Ipecacuanha herrschen noch Zweifel. Nach einigen ist es die Wurzel der vorzüglich in Mexico wachsenden Psychotria emetica;