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171 rattere vereinigt, welche ihre Art zu denken öfters auf eine merkwürdige Art entfalten, und die ein Fremder schwerlich auf einem anderen Wege wurde haben kennen lernen, auch würde er oft nicht wünschen die gemachten Bekanntschaften weiter als auf die weni gen Stationen welche in dieser Gesellschaft zurückgelegt wurden, auszudehnen; oft ist jedoch die Gesellschaft welche man hier antrifft äufserst interessant und angenehm. Das Resultat meiner unter den angeführten Umständen gemachtan Bemerkungen ist dieses; dafs die Bewohner der Vereinigten Staaten, welche von englischen, deutschen und französischen Familien abstammen, die auffallendsten Spuren der guten und bösen Eigen schaften dieser verschiedenen Nationen besitzen. Es ist nicht zu leugnen, dafs die Ame rikaner bei ihren Bemühungen in kurzer Zeit Vermögen zu erwerben, einen übertriebe- neren Spekulations-Geist als andere Völker an den Tag legen. Dieses hat jedoch ledig lich in der gegenwärtigen Lage ihres Landes seinen Grund, die von der Art ist, dafs manche Zweige die zur Erwerbung von Vermögen führen, einer grofsen Verbefserung fähig sind. Dieses verschafft einem unternehmenden Geiste oft einen raschen und be trächtlichen Gewinn, während andere, durch solche Beispiele gereizt, sich schmeicheln, dafs durch eingebildete Plane, ihnen ein eben so glücklicher Erfolg werde zu Theil werden. Mit der Zeit wird jedoch eine mehr geordnete Industrie diese gewagte Spekulationen verdrängen. Die grofse Neigung über politische Gegenstände zu streiten, welche sich in diesem Lande so häufig äufsert, ist oft sehr unangenehm. In der Diligence, oder an den öffent lichen Tischen in Wirthshäusern, vermied ich stets an dergleichen Gesprächen Theil zu nehmen; in Privat-Gesellschaften war es jedoch oft nicht möglich sich denselben zu ent ziehen. Man begnügt sich nicht damit die Constitution des Vaterlandes zu rühmen, son dern greift die Grundsätze anderer Regierungen, welche man oft nur unvollständig kennt, an. Man ist sogar sehr unzufrieden, wenn jemand den Gegenstand der Unterhaltung ändern will, und erklärt es für unnöthig so viel Zurückhaltung in seinen Meinungen in diesem Lande der Freiheit zu zeigen. Auf alle diese Aeufserungen erwiederte ich: ,,Sie werden einräumen, dafs eine Regie rungsverfassung, welche mit der örtlichen Lage des Landes und seiner Einwohner am besten zusammenstimmt, gut sey. Man mufs demnach ein Land und seine Bewohner sehr genau kennen, ehe man sich ein Urtheil über die Verfügungen der Regierung desselben erlauben darf; denn es können Maafsregeln der Regierung für ein Volk höchst wohlthä- tig seyn, welche höchst verderblich seyn würden, wenn sie bei einem andern eingeführt würden. Ohne uns in weitere Erörterungen dieses Gegenstandes einzulassen, so stimmen