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hat, dafs die darauf gebauten Häuser nicht versinken können, während unten alles voll stehenden Wassers ist. Auch tragen die Begräbnifsplätze in der Stadt nicht wenig zur Verschlimmerung der Luft bei. Die Häuser, auch der niederen Klassen, sind im Ganzen so reinlich, dafs ich keine Stadt kenne, welche Neu-York hierin überträfe; aber in manchen niedrig gelege nen Strafsen, werfen die Einwohner allen Kehrig und Abfall von der Küche vor ihre Thüren, wo es denn so lange fault bis die dazu bestimmten Karren es abholen. Wenn nun in der heifsen Jahreszeit das Thermometer auf 92, gzj, ja, wie man sagt, auf 110 Grad Fahrenheit steht, und dabei nicht der mindeste kühlende Wind wehet (welches selbst mir sehr unangenehm war, obgleich ich eben vom sechsten Grade n. Br. herkam), so kann man denken, welche verpestete Ausdünstungen hier statt finden müssen. Die Einwohner jener Stadtbezirke werden natürlich die ersten Opfer der Seuche, besonders da sie sehr eng auf einander wohnen; die benachbarten Dörfer, deren Lage gesunder ist, leiden dagegen nichts. Um diesem fürchterlichen Uebel abzuhelfen, oder wenigstens dasselbe zu mindern, mufs man vor allen Dingen jene Einschnitte sorgfältig zudämmen; statt ihrer könnte man zur Bequemlichkeit für die Schiffe in dem Flufse Dämme anlegten, die man durchbrochen hätte um das Wafser in seinem Laufe nicht zu stöhren. Man müfste des Nachts Wächter anstellen, wenigstens in der heifsen Jahreszeit, welche darauf sähen, dafs von den Strafsen her kein Schmutz in den Flufs getragen würde. Die Sümpfe müfste man gänzlich aus trocknen, oder sie mit Kanälen durchschneiden ehe man jemanden die Erlaubnifs gäbe sich darauf anzubauen. Die Kirchöfe müfsten außerhalb der Stadt angelegt, und durch- gänging streng auf die Reinlichkeit in den Strafsen gehalten werden. In jedem neu errichteten Staate wäre es rathsamer, wenn die Regierung den Ueber- schufs der öffentlichen Einkünfte, statt ihn in den Schatz niederzulegen, zu nöthigen Ver besserungen anwendete. Und welchen wichtigeren Zweck giebt es, als mit diesem Ueber- schufs die Gesundheit und das Leben der Bürger zu befördern. Selbst der Erwerb auf den man allein sein Augenmerk zu richten scheint, leidet häufig; denn so oft sich das gelbe Fieber zeigt; so stehen alle Geschäfte still, und zwar ereignet sich dieses zu der Zeit, die zum Handel am vortheilhaftesten ist. Im Anfänge des jetzt laufenden Monat Julius verbreitete sich hier einigemal grofse Bestürzung, weil man Spuren von diesem Fieber bemerkt haben wollte; und gegenwärtig, am Ende des Monats, greift eine andere Krankheit, die Influenza, sehr schnell um sich. Obgleich man viel leidet, so tröstet