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112 Ich schließe, doch kann ich mich nicht enthalten noch einen Wunsch auszusprechen. Möchte doch die brittische Regierung, welche bei dem Abschluß eines allgemeinen Frie dens den übrigen europäischen Seemächten die gemeinschaftliche Abschaffung des Skla venhandels vorzuschlagen gedenkt, sich auf ähnliche Weise entschließen, es nicht länger zu dulden, daß ihre eigene Unterthanen und andere Europäer der Sklaverei auf der Bar- bareskenküste ausgesetzt sind! Diese Unglücklichen sind unter milderen Gesetzen gebo ren, haben eine bessere Erziehung genossen, und leiden um so mehr, wenn sie in diese empörende Knechtschaft geschleppt werden. Ein vereinter Entschluß unserer Seemächte könnte jenem Verfahren der Nordafrikaner schleunig ein Ende machen, und durch diese ruhmwürdige Handlung unser Jahrhundert vor allen früheren auszeichnen. / Nachschrift zu dem fünfzehnten Briefe, den Sklavenhandel betreffend. Erwägt man, in welchem sehr kritischen Verhältniße zum Mutterlande sich die Colo- nie Surinam zu der Zeit befand, als vorstehender Brief geschrieben wurde; so wird man leicht einsehen, daß das in England erlassene Gesetz: durch welches der Sklaven handel abgeschafft, und von dem Augenblicke seiner Bekanntmachungen die Einführung von Negern in den Colonien gänzlich untersagt wurde, für Surinam, welches eine noch nicht längst von den Engländern eroberte Colonie war, besondere Verlegenheiten her beiführen mußte. Freimüthig habe ich mich über diesen Gegenstand erklärt, mit Unterdrückung dessen, was mein Herz bei dem Sklavenhandel empfindet. Ich habe nur allein Thatsachen dem unparteiischen Leser zur Prüfung vorgelegt, weswegen ich die späteren Ereigniße hier nachtragen will. Das von England gegebene Getetz wurde durch den Umstand besonders drückend für Surinam, daß die meisten Besitzer von Plantagen sich in Holland befanden, und durch die damaligen politischen Verhältniße verhindert wurden, eine Reise nach der Co lonie zu unternehmen. Es blieb ihnen daher nichts übrig, als die Angelegenheiten, welche ihre Besitzungen auf Surinam betrafen, Personen zu übertragen, welche bereits daselbst wohnten. Diese ihrerseits W'aren besorgt Neuerungen zu machen , für deren Erfolg sie in der Folge verantwortlich gemacht werden konnten; um so mehr, da es ganz unent- scliieden war, welcher Macht beim Schlüße des Friedens Surinam anheim lallen werde. Als