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Käncllers. Das >1ei6ner Original unterscheidet sich in cler Kegel clurch größere Kompliziertheit von cler wiener lXachbilclung. XVar schon clas sächsische Kokoko irn allgemeinen phantastischer als clas von cler Larocke noch immer nicht ganr losgelöste wiener Kokoko, so war speziell clie T^rt, wie Känöler -u modellieren liehte, raffinierter, sein Verhalten gegenüber cler blatur willkürlicher uncl sein Detail rarter als bei blieclermayer uncl seinen 8chülern. Xwei sehr charakteristische Leispiele für clen DintluL Heikens auf >Vien in unserer Sammlung sincl «Das Deuer» uncl «Vmclobona», rwei kiguren, clie na mentlich clurch clie Zartheit ihrer formen uncl clie Kleinheit ihrer Köpfe auf fallen (blr. 545 uncl 544). Echtestes X^ien spricht clagegen aus einer 8erie von mythologischen kiguren, clie ^oh. )os. blieclermayer ganr im (leiste cler noch unter Donners Dintlub stehenclen wiener T^kaclemie geschaffen hat. blament- lich seine Daten cles Derkules sincl in Komposition wie in Durchführung «les Details cler barocken Orobplastik nabe verwandt uncl Zeugen von einer gründ lichen Kenntnis cler Anatomie. T^ls weitere beugen echten wiener Oenres treten balcl nach 1750 neben einzelnen schon früher verfertigten Heiligen figuren — Veronika, Kepomuk etc. — vortreffliche stehencle ocler sitrencle Keif- rockliguren uncl sogenannte Kanapeefiguren auf, clie sich nicht selten clurch eine feine, porträtartige Lehancllung cler Oesichter ausreiclmen, echte Dypen aus cler wiener (lesellschaft. Dine clieser Oattung verwanclte. aber von l^leibner Einflüssen nicht gan? freie Digur unserer 8ammlung ist clie elegante junge Dame im Kostüm einer Darlekine mit Darlekinsjacke, Oesichtsmaske uncl kritsche (Daf. D, 545). Dbenso steht ein Derr mit einer Kaffeetasse, neben clem ein T^lke clie Kaffeekanne hält, unter l^eiüner Dinüub (blr. 546). Desgleichen cler Kavalier am 8chreibtisch (Daf. XDVlII, 550), cler Ouck- kastenmann (Dzf. KI, 551) uncl clie auf ^4ei6ner Anregung hin entstanclenen orientalischen Diguren wie 2. L. 6ie Oruppe eines Derrn uncl einer Dame im europäisierten orientalischen Kostüm, wie sie ähnlich clie 8ticlre von Lonnarcl Zeigen (Daf. XDIII, 552). 80 wie clie eben genannten behalten auch anclere frühe 8tücke cler 8ammlung, clie gleichfalls von l^leiLen inspiriert sincl, ^war clie clerbere wiener T^rt bei uncl sincl nicht so feinglieclrig uncl nervös wie clie ?>4ei6ner Originale, sincl aber gleichfalls etwas empfinclungs- uncl gedanken leer. 80 eine Dame uncl ein Kavalier im ^agclkostüm, eine Dame ihren Knaben, cler auf einem 8cbemel steht, 8teckenpferclreiten lassencl uncl eine anclere Dame ebenfalls im ^agclkostüm mit geschultster DIinte uncl ohne Dosta- ment (Dak. DU, 555, 554, 555 uncl Daf. D, 556). Om clie l^litte cler fünfziger )ahre machte sich aber allem Anscheine nach eine Denclenr geltencl, clie auf 55