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Krug in kabform (laf. IV, 37), dessen obere und untere Xone buntes Larock- 8pitlenmuster aufweist, während die I^Iittellone mit ^apaniscben LIumen ver liert ist. Lesonders originell an diesem lrinkkrug ist der Henkel. Lr bat die Korm eines Löttcbers, der siclr, den 8cblögel in der Lecbten kältend, gegen den unteren Labreifen stemmt und mit vorgestreckten Türmen an den oberen kabrand kält, solcherart den Denkel des Oekäbes bildend; er trägt eine grüne hlütte und einen langen Arbeitskittel, der bell-lila in der ^rt des irisierenden Lila der ^leibner Arbeiten dieser Xeit bemalt ist. Das Irisieren dieser Larbe bat aber die wiener Labrik unter Du Laquier nicbt erreicbt, aucb ist sie, wobl infolge nicbt entsprechender Leimengung des Klubmittels, vielfacb abgesprungen. Diese Oattung von Xrügen wird in der Xiebungsliste von 1746 unter der Leleicbnung «Linderkrüge» angetübrt.?) Lin anderes präcbtiges derartiges 8tück, bei dem sieb der öarockdekor mit japaniscben LIumen verbindet, ist die auf laf. XI, 38 abgebildete V^öcb- nerinnenscbale. Den tellerartigen Dntersatl sowie den Deckel scbmücken am Lande bunte Llüten, wäbrend in der Glitte sowie an der /cubenkläcbe der 8cbale bunte Larockornamente erscbeinen. Line äbnlicbe Anordnung linden wir an der leetasse mit Onterscbale blr. 48, wäbrend bei einer anderen (LH. 49) lu diesen beiden Dekorationsarten nocb eine dritte binlutritt, da im Lond der Dntertasse eine bunt gemalte 8cbäferslene mit blumenpflückendem T^mor dargestellt ist. bin fünftes bierbergeböriges 8tück ist eine kleine Deckel dose Xlr. 58. Lbenso wie die ostasiatiscben werden aucb die deutschen LIumen bäubg lur Lereicberung der Larockmotive verwendet, besonders oft tritt diese Kombination bei groben 8cbüsseln auf (l>lr. 39 und 40), die gewöbnlicb einen Xackenrand baben, der von einer Larockbordüre begleitet wird, wäbrend über den Lond die LIumen wie 8cbnittblumen bingestreut sind. Dieser Dekor war, wie es scheint, bei lakelservicen sebr beliebt, weil er keine lu kleinlicbe T^usfübrung bedingte und bei gedecktem lisch eine gute, kräftige Qesamt- wirkung erreicbte. Dier läbt sicb aucb eine farbenprächtige geriefelte 8cbale IXr. 44 einreiben mit scbönen Larockornamenten in den Liefelungen und kleinen, bunten LIumen im Lond, die ^edocb einem nicbt ganl bestimmten Oenre angeboren, und eine leebücbse (lab XI, 35). Die Verbindung des wiener Larockdekors mit cbinesiscben Landscbaften ist durch ein Zierliches lrinkkrüglein mit 8cbwarllotmalerei (L>Ir. 70) und eine ') Vßl. Lrüninx, kuropäiscbex korrellan, 8. XI über «kerlmutter». -) äbnlicbe kypen sind ein XruZ mit einer V^inrerin im Ikeicbenberger Museum (ab^eb. bei kolnesics-braun, a. a. O. VI 5) und einer mit einem tlanscvurst in Kurin.