Die Planung für den Einbau von Hauptgrubenlüftern 95 4. Einsatz von Radial- oder Axiallüftern und Wahl des Antriebes Als Hauptgrubenlüfter kommen zwei Bauarten in Frage: Radial- und Axial lüfter. Der Radiallüfter ist eine Wettermaschine, welche die Wetter in axialer Richtung einseitig oder zweiseitig ansaugt und sie in radialer Richtung ausdrückt. Der Axiallüfter saugt die Wetter in axialer Richtung an und bläst sie auch in axialer Richtung aus. Der Radiallüfter ist die Maschine für hohe Drücke, der Axiallüfter die für große Luftmengen und niedrige Drücke. Letzterer eignet sich deshalb für die Bewetterung von Bergwerken besonders gut und verdrängt hier den Radiallüfter immer mehr. Seine Vorteile gegenüber dem Radiallüfter sind der um etwa 10% bessere Wirkungsgrad, eine gute Regelbarkeit durch Verstellung des Leitapparates ohne allzustarke Verschlechterung des Wirkungsgrades, die Mög lichkeit einer Änderung der Wetterrichtung durch Änderung der Drehrichtung des Laufrades und die geringeren Einbaukosten bei Aufstellung unter Tage. Als Nachteile stehen demgegenüber das stärkere Geräusch im Betrieb, die Notwendigkeit, bei höheren Drücken mehrstufige Bauarten einzusetzeri, da mit einem einstufigen Axiallüfter nur Drücke bis 250 mm WS erreicht werden kön nen. Der mehrstufige Axiallüfter ist teurer als der Radiallüfter. Hinzu kommt die schlechtere Uberwachungsmöglichkeit der Lager, besonders bei mehrstufigen Lüftern. Als Antrieb für den Radiallüfter wurde früher fast immer der Riemenantrieb gewählt. Er überwiegt auch heute noch. Nur wenige bei Kaligruben eingebaute Radiallüfter werden jetzt schon über geschlossene Getriebe angetrieben. Bei Axiallüftern besteht das Bestreben, sie nach Möglichkeit direkt mit dem Motor zu kuppeln. Wird in diesem Falle nach mehreren Jahren bei steigendem Be darf an Wettern und statischem Druck eine Erhöhung der Drehzahl gewünscht, so muß der Antriebsmotor ausgetauscht werden. Leider war es in den letzten Jah ren schwierig, Motoren von 500 oder 600 U/min zu bekommen. Die Motor- und Lüfterdrehzahl mußte deshalb gewöhnlich zu 750 gewählt werden. Nachteilig ist hierbei, daß dann bei größerem Wetterbedarf die Drehzahl von 750 auf 1000, also um 33% erhöht werden muß. Eine Erhöhung der Drehzahl von 500 auf 600 würde nur eine 20%ige und von 600 auf 750 nur eine 25%ige Drehzahl steigerung bedeuten. Bei der Erhöhung der Drehzahl muß natürlich grundsätzlich ein stärkerer Motor gewählt werden, und zwar muß seine Leistung bei einer Steigerung von 750 auf 1000 Umdrehungen das 1,33 3 — 2,4fache betragen. Wenn die Absicht der späteren Drehzahlsteigerung besteht, ist es selbstverständlich, daß der Lüfter gleich von Anfang an für die höhere Drehzahl berechnet werden muß. 5. Der Aufstellungsort des Hauptgrubenlüfters (über oder unter Tage) Die Wetterbewegung wird in den meisten Kalibergwerken durch saugende Grubenlüfter erzeugt, die neben dem ausziehenden Schacht aufgestellt sind. Auch in Zukunft wird dieser Aufstellungsort in den meisten Fällen beibehalten wer den, besonders dann, wenn der Ausziehschacht nicht gleichzeitig Förderschacht ist. Gegenüber dem unter Tage eingebauten Hauptgrubenlüfter hat der über Tage aufgestellte vor allem den Vorteil besserer Überwachungs-, Wartungs- und In standsetzungsmöglichkeit. Auch wird die Stromzuleitung zum Lüfter meist kür-