ßen läßt. Des weiteren hat die Versuchsstrecke Freiberg nachgewiesen, daß, ab gesehen von den Bläsern, die Hauptgasentwicklung vorwiegend in übergroßen, unverspülten Abbaublocks liegt. Die eingetretenen Abbaubewegungen haben eine Zermürbung des Liegenden, eine Öffnung der Gebirgsklüfte und Spalten zur Folge und ermöglichen hierdurch einen Austritt der Gase in die Gruben räume. Auf Werk Thomas Müntzer wird der Gasaustritt aus dem Liegenden noch durch die geringere Mächtigkeit des Älteren Steinsalzes begünstigt, die hier etwa 30 m, örtlich nur 8 bis 10 m, beträgt. Die Überprüfungen mit dem Grubengas-Interferometer durch die Versuchs strecke Freiberg haben auf den anderen Südharz-Kaliwerken eine geringere Gasführung als auf Thomas Müntzer festgestellt. Das besagt aber nicht, daß diese Bergwerke eines Tages nicht gleichfalls stärkeren Gasaustritten ausgesetzt sein können. Ohne die willige Mitarbeit aller im Südharz-Kalibergbau unter Tage Be schäftigten im Kampfe gegen die schlagenden Wetter wäre es nicht dahin ge kommen, daß seit dem Katastrophenmonat Juli 1951 am ganzen Südharz zwar der Austritt von Gasen in die Grubenräume nicht verhindert werden konnte, sich aber kein einziger Unfall oder nennenswerter Produktionsausfall durch Gase ereignet hat. Die Bergleute haben manche Unbequemlichkeit auf sich genommen, um sich und dem Ganzen zu dienen. Die Belehrung der Grubenbelegschaften und der bergbaulichen Lenkungskräfte im Sinne der bestehenden Vorschriften und des schon genannten Merkblattes hört praktisch nie auf. Der Bergmann er fährt die Gründe für die Notwendigkeit einer eisernen Disziplin und ist klug genug, zum eigenen Schutze, zur Erhaltung seines Arbeitsplatzes und des Volks eigentums alles Erforderliche zu tun. Worin bestehen die Zukunftsaufgaben? Soviel auch bisher erreicht wurde im Kampfe gegen die schlagenden Wetter am Südharz, so bleibt doch noch eine Reihe von Aufgaben übrig, die uns die Zukunft zu lösen aufgibt. Die Größe und die wirtschaftliche Bedeutung des Kali bergbaues am Südharz rechtfertigen es, dem Gasproblem weiterhin eine maxi male Aufmerksamkeit zuzuwenden. Ein Großteil der Aufgaben wird den Geologen zufallen, von denen der Berg bau noch die Beantwortung mehrerer bedeutungsvoller Fragen erwartet. Für die Bergleute steht im Vordergrund die Beherrschung des Hangenden und Lie genden, das Gebirgsschlagproblem, die Bekämpfung der schlagenden Wetter, Ver hinderung von Laugenausbrüchen; alle diese Probleme stehen miteinander in irgendeinem Zusammenhang und bedürfen noch ernster Forschung. Eine ge wisse Abhängigkeit der Gasaustritte unter Tage von den Luftdruckschwankun gen ist bereits im Steinkohlenbergbau nachgewiesen worden. Wir Kalibergleute hingegen verfügen bisher über keine exakten Beobachtungsergebnisse. Eine Zu nahme der Laugenzuflüsse bei niedrigem Barometerstand und ein Nachlassen bei hohem Barometerstand im Kalibergbau hat BAUMERT festgestellt. Ein Einfluß der Sonnenfleckentätigkeit auf Gebirgserschütterungen ist im oberschlesischen Steinkohlenbergbau seismisch beobachtet worden. Von dem katastrophalen Ge birgsschlag auf Kaliwerk „Deutschland“ (Krügershall) am 24. Mai 1940 ausgehend, hat sich Professor Dr. KRUMBACH die Aufgabe gestellt, seismische Verfahren zu entwickeln mit dem Ziele, der Gebirgsschlagforschung wertvolle Beiträge im Interesse der Grubensicherheit zu liefern. Da Gebirgsbewegungen im Hangen-