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leitungen unbedingt zu empfehlen, wie es auch in den heute geltenden Vor schriften verlangt wird. Dabei muß aber beachtet werden, daß auch jede Verlängerung dieser Leitung beim Fortschreiten des Abbaues gut isoliert wird. Dieses Isolieren der Anstücke lungen ist besonders schwierig. Vor Ort selbst beim Anschließen der einzelnen Brückenzünder ist wahrschein lich keine Streustromgefahr mehr vorhanden, da die Entfernungen nicht groß genug sind, um größere Potentiale auftreten zu lassen, sonst müßten auch hier alle Verbindungen gut isoliert werden. Diese einwandfreie Isolation im Abbau wird in allen Gruben nur mit großen Schwierigkeiten herzustellen sein. Es ist infolgedessen besser, vor Ort Streu stromsperren in Form eines Relais oder Schützes einzubauen, das vom Schieß strom betätigt wird. Die Zünderkette wird dann gefahrlos an dieses Relais ange schlossen und erst bei Betätigung des Schießtasters wird sie durch dieses Relais mit der Sehießleitung verbunden. Das Relais muß so angelegt werden, daß es erst bei der Schießspannung von 220 Volt arbeitet, daß also eine niedrigere Spannung, wie sie bei Streuströmen auftreten kann, nicht für seine Betätigung ausreicht. Diese Maßnahme ist beim Schießen aus dem Netz einfach durchzu führen, jedoch beim Schießen mit Zündmaschinen weniger geeignet. Vorstehen des würde allerdings vor jedem Abbau noch die Einschaltung eines Relais in die Schießleitung erforderlich machen, bietet aber einen sicheren Schutz. Ob dieser Schutz in den Kaligruben angewandt werden muß, muß von höherer Stelle ent schieden werden. Eine Prüfung ist dann jedoch nur bedingt möglich. Aus Vorstehendem geht auch hervor, warum ich das Kurzschließen der Zu leitungen der Brückenzünder, was bei uns vor dem Einbringen in die Grube angeordnet war, nicht als einen Schutz' gegen Streustromgefahr anerkennen kann, zumal dieser Kurzschluß ja beim Anschließen der Zünder gelöst werden muß. Nebenbei sei bemerkt", daß sämtliche Zünder mit kurzgeschlossenen Zu leitungen von der Lieferfirma geliefert werden. Ein anderer Versand ist ver boten. In letzter Zeit sind mehrere Patente veröffentlicht worden, die ein Schießen mit Zündmaschine unter Verwendung eines elektrischen Fortschaltwerkes, das durch den vorherigen Schuß fortgeschaltet wird oder durch Verwendung eines durch einen Motor angetriebenen kollektorähnlichen Schalters die schnelle Folge der Schüsse bewirkt. Diese Erfindungen ähneln sehr der in den Kali gruben schon verwendeten Einrichtung, bei der eine Folge der Schüsse durch ein Motorschaltwerk erreicht wird und sind m. E. nur betriebssicher gegen Früh zündungen, wenn sie zweipolig ausgeführt werden. Jede einpolige Ausführung, bei der eine Zuleitung dauernd angeschlossen bleibt, bedeutet eine Gefahr. Zum Schluß möchte ich hier noch einige Worte über das Millisekunden schießen sagen, das ja in letzter Zeit oft besprochen wurde. Es handelt sich hier darum, die Schüsse in einem Abbau in ganz kurzen Intervallen (etwa 30 bis 60 ms und weniger) aufeinanderfolgen zu lassen. Ich verweise hierbei auf den Aufsatz von OTTO und NEUBER im Heft 9/1953 der Bergbautechnik. Der Vor teil bei dieser Schießmethode liegt darin, daß die Sprengwellen der kurz auf einanderfolgenden Schüsse gegeneinanderprallen und so mit zur Zerkleinerung der losgelösten Salzmassen beitragen, so daß also keine größeren Stücke abge rissen werden, die dann erst wieder zerkleinert werden müssen. Gleichzeitig wer-