Messungen in steilen Schächten 51 der Grube, wäre es aber wünschenswert, die Exzentrizitätsfehler zwischen Draht, Theodolit und Zielpunktmittelpunkt durch symmetrische Lagen auszuschalten. Aus dem Vortrag geht nicht hervor, ob hierfür für eine Drehachse für die Freiberger Pris men gesorgt worden ist und ob bei den Versuchsmessungen diese Drehachsen Ver wendung gefunden haben. 3. Frage: Die Verwendung der Gewichte für Zielungen in genähert horizontalen Richtungen ist jedenfalls ganz neuartig und interessant. Nachdem man aber auch mit Wetterdruck an den in Frage kommenden Stellen in der Grube zu rechnen hat, wäre es wünschenswert, auch hier ein Mehrgewichtsverfahren anzuwenden und mit 2 oder 3 Gewichten zu arbeiten, wodurch auch hier die Möglichkeit gegeben würde, den schädlichen Einfluß des Wetterdruckes zu erfassen und unschädlich zu machen. Dipl.-Ing. Geißler, VEB Freiberger Präzisionsmechanik: Der Steilschachttheodolit, der von Herrn Dipl.-Ing. Dittrich für seine Untersuchun gen verwendet wurde, stellt eine Neukonstruktion dar, die nach Angaben von Herrn Prof. Dr. Neubert im VEB Freiberger Präzisionsmechanik entwickelt wurde. Es ist notwendig, daß bei Neuentwicklungen von Instrumenten Erprobungen durchgeführt werden, um die in der Praxis noch auftretenden Mängel zu ermitteln und gegebenen falls abzustellen. Die im Vortrag gebotenen Messungsresultate sind in diesem Sinne als Erprobungsergebnisse zu werten, und wir sind dem Markscheideinstitut dankbar für die Übernahme dieser markscheiderischen Untersuchungen. Wenn dem Instrument noch gewisse Mängel anhaften, so muß doch immerhin festgestellt werden, daß die erzielten Ergebnisse zufriedenstellend ausgefallen sind, da sie innerhalb der fest gesetzten Fehlergrenze von 2 C liegen. Was die Richtungsübertragung mit dem Meridianweiser anbelangt, so werden be reits in Westdeutschland — nach Angaben von Prof. Rellensmann — derartige Mes sungen mit einem bandaufgehängten Kreisel mit Erfolg ausgeführt. Allerdings lassen das hohe Gewicht und die lange Dauer des Einschwingens des Richtsystems noch zu wünschen übrig. Wie bereits Herr Prof. Dr. Neubert im Freiberger Forschungsheft vom April 1953 mitteilte, beschäftigt sich die Freiberger Präzisionsmechanik ebenfalls mit der Entwicklung eines leicht transportierbaren und bequem bedienbaren Nor- dungsgerätes. Weiterhin wurde im Vortrag mehrmals der Freiberger Untersatz erwähnt, der es leider nicht gestattet, das Instrument bei der zweiten Messung um 180° umzusetzen, um eine symmetrische Lage zur 1. Messung zu erreichen und damit eine Ausschaltung der Achsenexzentrizität. Auch hier ist im nächsten Jahr geplant, einen neuen Unter satz zu schaffen, der diesem Wunsche Rechnung trägt und außerdem gestatten soll, auch andere Theodolite zu verwenden. W. Jobst, Freiberg: Der Markscheiderei der Bleierzgruben „Albert Funk“ wurde die Aufgabe gestellt, innerhalb kürzester Zeit das Gegenort des Schachtes Z anzugeben. Da zur Ausführung einer Doppelpunkteinschaltung keine Zeit vorhanden war, mußten in der Nähe der Schächte C und D die Messungen an einen durch Rückwärts einschneiden bestimmten Neupunkt und an einen trigonometrischen Hochpunkt ange schlossen werden. Die Steilschachtmessungen erfolgten mit 12-cm-Nonientheodoliten des VEB Frei berger Präzisionsmechanik aus dem Fertigungsjahr 1949. Bei diesen Theodoliten kann ein exzentrisches Fernrohr mit nur etwa 12facher Vergrößerung mit Hilfe einer schwalbenschwanzförmigen Nut seitlich an der Kippachse angebracht werden. Die Einrechnungszüge wurden mit dem 12-cm-Nonientheodolit gemessen. Da das Gegenort in der Nähe des Schachtes D lag und die entgegenfahrende Strecke mit klei-