Die Technische Bezirks-Bergbauinspektion hat als Sicherheitsbehörde hieraus bereits die einzig richtige Konsequenz gezogen und für alle Werragruben grund sätzlich die Einführung des elektrischen Schießens mit Zünden von über Tage aus angeordnet. Nach Realisierung dieser Maßnahme dürfte die Gewähr gegeben sein, daß Menschenleben bei Kohlensäureausbrüchen in Zukunft kaum mehr ge fährdet sind, wenn über Tage die notwendigen Sicherheitsbestimmungen eingehal ten und die entsprechenden Maßnahmen getroffen werden. Eine Beschreibung und Erläuterung der für Menzengraben für die Belegschaft und Bevölkerung neugeschaffenen Alarmeinrichtungen dürfte in diesem Rah men weniger interessieren, da sich derartige Alarmpläne nicht verallgemeinern lassen. Sie müssen für jedes Werk auf die jeweiligen örtlichen Verhältnisse ab gestimmt werden. Hier sei nur soviel erwähnt, daß es notwendig war, eine ausschließlich für CO 2 -Ausbrüche zur Verfügung stehende Alarmsirene an einen Sonder-Notstrom kreis anzuschließen. Für die Belegschaft wurde ein genau ausgearbeitetes Kon trollsystem eingeführt, um überprüfen zu können, daß sich zur Zeit des Zündens der Schüsse keine Person mehr auf der Schachtanlage befindet. Der Schießsteiger und der Oberführer der Grubenwehr wurden mit Kohlensäurefluchtgeräten aus gerüstet. Für die Belegschaft und die Bevölkerung der Ortschaft Menzengraben wurden Unterkunftsräume auf den Höhen in der Nähe der Schachtanlage ge baut, die im Falle eines Ausbruches aufzusuchen sind und zu denen besondere mit Leuchtfarbe markierte Fluchtwege führen. Abgesehen von der Gefahr für Leben und Gesundheit der Menschen, die durch das über Tage ausströmende Gas hervorgerufen wird, ist eine Tatsache für die Wirtschaftlichkeit und Existenz eines jeden kohlensäuregefährdeten Werkes von ausschlaggebender Bedeutung: Bei allen großen CO.,-Ausbrüchen treten Zer störungen mehr oder weniger großer Art im Grubengebäude und evtl, sogar über Tage auf. Allein beim Menzengrabener Ausbruch ist unter Tage ein Sach schaden von ca. einer halben Million DM entstanden. Seit 1. 10. 1953 fördert der Schacht Menzengraben wieder, allerdings zunächst in ziemlich bescheidenem Bild 1. Abgerissenes und in das Füllort II zurückgefallenes Unterseil Bild 2. Deformierte Schienen in der westlichen Hauptstrecke