tung für die Craeliusmaschine wurde mit Sekundentheodolit durch die gleichen Baue von mir unter Beteiligung der gesamten Markscheiderei der Betriebsabteilung ein Kontrollzug durchgeführt, diesmal aber ausgehend von einer 186 m langen Einrech nungsbasis. Die Verschwenkung aus dieser verschiedenartigen Anbindung betrug reichlich 1 Neuminute, an der letzten vergleichbaren Festlinie waren es 118 cc , wäh rend die innere Übereinstimmung wesentlich geringere Abweichungen hatte. In der Zugrichtung bestand zwischen den beiden Messungen bei Beachtung aller Längen verbesserungen ein Widerspruch von 78 mm. Bei gründlicher Sichtung der archivrißlichen Unterlagen, an deren Aufsuchen Koll. Kreher ebenso wie an der Auswertung maßgeblich beteiligt war, konnten die rein markscheiderischen Unterlagen der Alten keine genügende Aufklärung geben. Ein Glücksumstand war es, daß vom seinerzeitigen Werkmeister Horn eine Darstellung der Pumpengestängeanlage vorlag, zu deren Aufnahme Lehren angebracht gewesen waren, deren flache und Seigerteufen zahlenmäßig mit angegeben waren. Dieser Riß wurde nun zahlenmäßig ausgewertet, indem aus den gegebenen Werten die Horizontalprojektionen der einzelnen Lehrenschnüren ermittelt und anhand der Situation an den (teilweise veränderten!) Füllörtern die Verbindung mit der Neuauf nahme hergestellt wurde. So konnten Koordinaten für die Schachtachse des über schlägigen Kunstschachtes in der Höhe des Bohrmaschinenortes auf der 250-m-Sohle angegeben werden. Für die Organisation und die Berechnungsgrundlagen des Durch schlages zeichnete der Leiter der Abteilungsmarkscheiderei, Hartmann, verantwortlich. Bei der Einrichtung zunächst des Führungsrohres mit dem Schieberverschluß, dann der Craelius-Maschine nach Richtung und Höhenwinkel, wurde der Nonientheodolit verwendet und das saubere Laufen des Bohrers im Gebirge abgewartet, ehe wir das Bohrmaschinenort verließen. Die aufgewandte Mühe verlohnte sich, am 17. Januar 1953 konnten wir es miterleben, wie bei einer Bohrlochlänge von 22,1 (statt der er rechneten 22,3) m die Durchbohrung erfolgte. Wie tatsächlich das Bohrloch zu den Schachtstößen sitzt, kann erst nach beendeter Sümpfung festgestellt werden. In der Zwischenzeit ist jedoch noch senkrecht zur an deren Schachtdiagonale eine weitere Strecke aufgefahren worden bis 5 m an den Schacht heran, wobei die fünf auf der Ortsbrust verteilten, zur energischeren Zap fung angelegten Bohrlöcher ebenfalls alle den Schacht trafen. Auch hier trafen die vorausgesagten Bohrlochlängen mit Dezimeter-Genauigkeit zu. Wieviel von den Ab weichungen noch auf ausgebrochene Schachtstöße zurückzuführen sind, bleibt abzu warten. Der Erfolg hat für das eingeschlagene Verfahren gesprochen. Es soll aber nicht ver schwiegen werden, daß den Markscheider ein unbehagliches Gefühl nicht verlassen hat bis zum gelungenen Durchschlag, weniger wegen der eigenen Leistung, als viel mehr wegen der Richtigkeit und Vollständigkeit der benutzten alten Unterlagen und wegen möglicherweise durchsitzender Klüfte, die mit ihrer Wasserführung den wei teren Vortrieb aufhalten konnten, ohne damit eine Gewähr für eine Sümpfung der Kurprinzer Baue in einer vernünftig kurzen Zeit zu geben. Für die gelungene kollektive Leistung blieb auch die Anerkennung nicht versagt: Die Beteiligten wurden als Brigade der ausgezeichneten Qualität, zwei Hauptverant wortliche als Aktivisten ausgezeichnet.