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Beilage zu Rr. 2S7 des Run Tageblattes und Anzeiger« für da« Erzgebirge. Mittwoch, de« SS. Dezember ISIS. Gesandter tn Koreas er befehligte dann ein« Brigade in der MH« von Tientsin und bildete ein« Truppe au«, di» noch modernen Grundsätzen einexerziert, bewaffnet und uniformiert wurde, al« Elttetruppe, aus die man sich zu Zeiten der Gefahr unbedingt verlassen konnte und die bald Berühmtheit in China erlangte. Als ge korener Heerführer überwachte Nüanschikai persönlich den Dienst, an den er bis dahin für unerhört gehal ten« Anforderungen stellte. Gegen Verfehlungen wider die Disziplin und den soldatischen Geist ging tzr mit rücksichtsloser, aber gerechter Strenge vor. Im Boxer aufstand wußte er als Gouverneur von Gchantung mit seinen straff organisierten Truppen geschickt das Inter« ess» der Regierung wahrzunehmen und die undiszipld- nierten Horden so weit in Schach zu halten, wie zur Sicherheit der bedrohten Fremden nötig war. Nach dem Tod« LihungtschangS gelangte Nüanschikai durch die Er nennung zum Pizekönig der wichtigen Provinz Tschili zu noch größerem Einfluß, den er dazu benutzte, sein Heer nach den Regeln der modernen KriegSwtssenschaft auszugestalten, eine vorzügliche Polizeitruppe zu orga nisieren, Volksschulen einzurichten und Handel und Ge werbe durch Erschließung entlegener Gegenden und neuer Jndustrieziveige zu fördern. Seine grüßte Leistung war immerhin doch die völlige Umgestaltung des .Heerwesens, durch die er sich auch nicht nur eine Leibwache, sondern einen Stamm ergebener Siegimenter schuf, in deren 'Mitte er sich allen Schlichen und Ränken gegenüber völlig sicher fühlen konnte. Nüanschikai wird von Besuchern Chinas als eine imposante Erscheinung geschildert; er ist von großer Gestalt, wenn auch rund und fett, besitzt einen mächtig ausgebildeten Schädel, durchbohrende Augen und hat ein Auftreten, aus dem das Bewußtsein von Macht und Würde spricht. In seiner äußeren Lebensführung ist er den heimischen Sitten treu geblieben, wie das die meisten chinesischen Würdenträger tun. Er hat sieben Frauen, von denen die fünfte, die heute einige dreißig Jahre alt ist, seine Lieblingsfrau ist, da sie die übrigen an Intelligenz überragt. Drei von diesen Frauen wöh- nen übrigens nicht bei ihm in seinem Pekinger. Palast; zwek versehen sein Haus in seiner Heimat Honau, wo er große Güter besitzt, und eine wohnt in seinem Hause in Tientsin. Von seinen mehr als 30 Kindern leben noch 23. elf Knaben und zwölf Mädchen. Sein ältester Söhn, Mankoting, hat während der letzten Jahre in der Umgebung seines Vaters als Sekretär gearbeitet; verschiedene andere studieren in Amerika. Von seinen Töchtern sind die vier ältesten von Mssionsfrauen euro päisch erzogen, verste>Mt Englisch und spielen Klavier, sind zum Teil auch schon verheiratet. Jetzt hat Büan- schikat, wie e» heißt, eine seiner Töchter mit dem Keinen Namenskatser von China verlobt; so würde denn dieser Knabe, der schon einmal Kaiser war, erst wieder Dhron, folger werden, bevor er von neuem den Trachenthron seiner Vorfahren einnimmt. Ader diese Verlobung zeigt deutlicher als alle» andere VÜarrschtkai» wetten Blick; durch diese Familienverbtndung mit dem alten Herrscher. Hause der Mandschu-Tynastie hofft er seine eigen« Herr schaft dem Volke vertraut zu machen und alle Bedenken gegen seine Thronbesteigung zu zerstreuen. Hinäenburgs Weihnachlsbonbons. Auch Hindenburg war «in Kadett wie andere, und die Ferien sür ihn goldene, hetßersehnte Zeitabschnitte. Besonders groß war begreiflicherweise stets die Freude auf die WeGnachtsferien, Wie auch aus alten Briesen des einstigen Kadettleins noch deutlich zu ersehen ist. An WcihnachtSwünschen fehlt es darin natürlich nicht. Ta erbittet er sich einen Tuschkasten, ein Messer, ein Buch — womöglich der Waldläufer oder Pfadfinder. Ter Wunsch nach einem Album aber erscheint dem Drei zehnjährigen so kühn, daß er selbst drei Fragezeichen und drei Gedankenstriche dahintersetzt. Eher wagt er zu hosfen daß die gnadenbringende Weihnachtszeit ihn in den Stand setzen werde, ein anderes schönes Ideal zu verwirklichen: Jeder Kadett hatte nämlich das Recht, wenigstens das oberste Fach seines PutzspindeS ganz nach Belieben einzurichten oder auszuschmücken, damit der eigenen Phantasie doch auch ei» Lummelplätzchen bliebe. Paul von Hindenburg träumte nun von der folgenden Ausstattung, dis er mit den Worten be schreibt r Hinten an der Wand einen großen preußischen Adler, in der Mitte auf eine Erhöhung den Alten Fritz mit seinen Generalen, am Fuße derseDen eine Menge schwarzer Husaren, vor das Ganze eine Kette gezogen, hinter welcher Kanonen stehen, und vor der Kette zwei Schilderhäuser und zwei Grenadiere zu Friedrichs deS Großen Zeiten, doch hierzu fehlen mir die Sachen; ich hoffe auf. .Weihnachten. Auch die anderen berühmten Freuden des lieben Christfestes, die Magenfreuden, wur den von dein künftigen Feldherrn gebührend ausgekostet, und wenn er und seine Brüder nach fröhlichen Tagen die Heimat wieder verlassen mußten, dann ließen die beiden sich nicht lange dazu nötigen, reichlich Naschwerk vom Christbaume mttzunehmen. Wurden nun aber iin Kadettenhaus« di« beiden Koffer wieder auf die Kleiderkammer abgegeben, so pflegten die Brüder gründ- sätzlich j« einen Bonbon in ihnen zurückzulassen. Da mar denn Ostern dw Freude groß, daß der Bonbon im Koffer gesund«« wurde, wenn -um Ostorurlaub di« Kof fer wieder auSgeteilt wurden, schreibt Bernhard v. Hin denburg im Lebensbild« de» Generalfeldmarschall». Mit der Begrüßung diese» Bonbon» versank wie jn esnem Aiärchen die lang» Zeit zwischen den Ferien in ein Nicht». Die Feri«n flössen zusammen, st« waren die Sieger. Airchennachrichten. Friedetwkind«. Am 2L Dezember (1 Weihnachtsfeiertag.) Früh S Uhr: (nicht wie angezetgt b Uhr) Thristmette. Borm- d Uhr: Hauptgottesdienst mit Predigt. Kirchenchor: Zu Weihnachten. Gcistl. Lied von I. S. Bach. Kollekte für die kirchliche Gemeindepflege. Nachm. b Uhr: Christbe- scheerung im Kindergottesdienst. Am 26. Dezember. (2. Weih- nachtsfetertag. Vorm. V,9 Uhr: Beichte und Abendmahl Vorm 9 Uhr: Hauptgottesdienst nut Predigt. Pastor Voigt. Kirchengesang: Zu Bethlehem geboren. Volkslied für 2 Singstimmen von G. Winter. Kollekte für kirchliche Ge meindepflege. Lößnitz. Sonnabend (1. Weihnachtsfeisrtag), den 2S. Tezember, vorm. ö Uhr: Christmetten, Oberpfarrer Schmidt. Vorm. 9 Uhr: FestgvtteSdienst, Pastor Auster. Daran anschließend Beichte und Feier des hei ligen Abendmahls, Obmpfarver Schmidt. Nachm. r/,4 Uhr: Fest. Kindergottesdienst, Oberpfarrer Schmidt. Abends 6 Uhr: Predigtgottesdienst, Pastor Börner. Zschorlau. Eonmchend (1. WetchnachtSsetertag), den 2ö. Dezember, früh 6 Uhr: Christmetten, P. Tannert. Doim. S Uhr: Festgvttesdienst, P. Friedrich. Abends Vr8 Uhr: Deutsch-Christlicher llnterhaltungsabend im Schmidts Gasthof. Vortrag von Herrn Kirch sch ullehrer Zschocke über Galizien. Nitvcrschlenra. Freitag (WeihwachtSheiligavend), den 24. Tezember, nachm. S Uhr: ChristveSpergottesdtenst. Sonnabend (1. Weihnachtsfetertag), den 2ö. Tezember) vorn: 9 Uhr: Predigtgottesdienst. Kirchenmusik. Vorm. V»11 Uhr: Kindergottesdienst. Nachm. 2 Uhr: Tauf gottesdienst. — Sonntag (2. Weihnachtsfeiertag), den 26. Dezember, vorm. S Uhr: Predigtgottesdienst Kirchen- tnusik. 6Iückvvun8ckkArtsn Ä8 ^VLipnLclitsMsckenke belebe ^uswakl Druckerei lieg ^uerlaxeblatteg. Curt 8!mon Vsknkoks1rn886 u 1'elepkon 290 empkieklt la la yualltSt billigst: 6Ilr!8lv3iimk8r28ll edri8tü3ümvstt8 vronLbn la allen Garden mit 2a- dekör. vtenbronLS ksusrkesl ü SO ?lg. uncl 1.00 z4k. U"^ äuckerlis^rea IK äuckerpspler H^äuckerpulver ^äuckereasenL QlaakUmmer Lametta etc. vkeniMrlsL verdeas., voklrleckencl L I-I.SO, 80 ?t. u. I.-M. Witta u. ksrkümr guck >n kenücken Oesckenk-Packungen Likörs k>un8cke88enren >Ve!ne Ilie lleMMM Mililiig von Kunlrv's /^polkoltv bringt ikre lAeciilramente In empkelilenäe Erinnerung. /H/' i/z/ss/d ZM//N6/7/7. Lo/rlo/d avo-o/i »/> MS «»>«/» i/aS 2»/>eu/>aa von SS-aaa r/kam MS/i/aa /«ttt ö/'a LaS» Ss^a/nLsr ^o/»/aASAsso//ss^a/? /». z. //. Nn jakr sckon umbrandet unser kelck und Volk der kurcktbarste Krieg, cier es je bedrokt Kat. Das ganre wekrkatte Volk steht ln ^Vakten und siegreick sckirmt es unser band und tteim uncl tterd. ^uck aus unserer Stadt stellen über 2000 Hlann lm ?elde. 6ei aller Onterstütriun^ durck l^elck, Lerlrk und Oemelnde bleibt an so mancken Stellen klot uncl Mangel nickt aus. Da Zill es kür uns in cler ldelmat durck freiwillige Oaben einruspringen uncl ru Kelten. >Vir vertrauen darauf, dass unsere ^inwoknersckakt weiterkln Zern uncl reicklick beiträgt, um entstandene t>Iot ausruglelcken, ln dem Bewusstsein, dass auck solcke Oaben und Leistungen kür den Lestand unseres Vaterlandes urlerlässlick sind. ösre Spenden und sonstige Oaben werden in der städtiscken Sparkasse entgegengenommen. Hile Linwokner der Stadt, welcke einer Stelle Dnterstütrungen gewakren, werden gebeten, die Flamen der Onterstütrten und die Hrt der Dnterstütrung aut dem Versickemngsamte des Stsdtkauses ru melden, damit eine gereckte Verteilung der blilke an die Notleidenden ermoglickt wird. ver 6er 8laät ^ue. Vie 8la6lveror6neten. Tüchtig« keiierrüiliiieiie sowie 81kIImedkr für Vüterwagenba» in dauemde Beschäftigung für sofort gesucht, Angebote mit Angabe de» Alter» und des Militärverhältniffe» find zu richten au: 8Sed8l5vd8MZMLdrlil Usküill. 5u<be ru lstsrtlgra Mtrin eine Krbeitrrln u»a «well Laufjungen, m Karl KeKler, vrrchrltnoelstrr, gelchrstk. -7. Suche für zeitweises Schnee- schaufeln WlUnnsn oeiwi» rn»u»n bei gnter B^ahlung. Laroia-kstdad». Chladek. bl o t m a n n. justirrst l^asbe, r. Vorstaker. Achtung! Hausfrauen! Eingang nur Niederschlemaer Weg 8 im Hof werden noch für alte zerrissene wollene Strrüenpf«, Lumpen, aller Art, die höchsten Preise gezahlt. Einen Fehtling suche für sofott od. Ostern 1916. Ou»ksv Stvrn, Perückenfabrik und Haar- präparativ«, Au« i. Erzg., Wetttnerstr. 48. MM'Aigcdeit, Mm-Gksche inseriert man mit bestem Erfolge im Auer TligkdlaN. welche- in Aue und Umgegend eine große Leserzahl befitzt. V. Itzoß»ad«i»F. Femsprecher 707. 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