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« ' L > s < über das Müssenderhältnifs jetzt lebender Kiesel-Infusorien u. s. w. 21 das zweite scheint noch zusammengesetztem Yerhältnissen anzugehören, beide stehen aber an Klarheit der Erkenntnifs gegen die übrigen noch zurück. Ich schliefse diese übersichtlichen Mittheilungen mit noch zwei Beob achtungen. Erstens ist es mir vor Kurzem gelungen, die Bacillai’ien-Formen, von deren überraschendem Einflüsse auf das Feste der Erde hier die Bede ist, und welche manche Botaniker noch immer als einen Theil der Botanik requiriren und für Pflanzen erklären, über deren thierischen Organismus ich aber schon detaillirte Beobachtungen hier öfter mitgetheilt habe, in ihrer unzweifelhaft thierischen Function anschaulich zu erhalten. Es ist mir näm lich gelungen, auch bei ihnen durch Indigo-Nahrung die schon früher erkannten inneren Magenzellen freiwillig anfüllen zu lassen. Es füllten sich bei Navicula gracilis, amphisbaena, viridula, fulva, sigmoidca (Nitzschii), lanccolata und capitata, also bei 7 Arten dcrLhrttung 4 bis 24) kleine Magen zellen in der Mitte-des"Kofpersi n der hellen Stelle an, welche als Haupt- theil des Körpers von mir schon bezeichnet war. Aufser der directen An schauung der Function dieser Organe ist dadurch zugleich fcstgestellt, was bisher unerwiesen war, dafs von den 6 Öffnungen der Naviculae eine der 2 mittleren die Mundöffnung ist; die ihr gegenüber liegende mag die weib liche Sexualöffnung für das Eierlegen der, gleichzeitig mit sichtbaren männ lichen Sexualdrüsen versehenen Thiere sein und die 4 Ehdöffnungen mögen also nur für die Bewegungsorgane dienen. Eine gleiche Stoffaufnahme im mittlern Körper gelang bei Gomphonema truncatum zu beobachten, ebenso sah ich blaue Punkte im Innern des Artlirodesmus quaclricaudatus und bei Closterium acerosum. Die zweite Beobachtung bezieht sich auf eine höchst auffallende Le benszähigkeit der Kiesel-Infusorien. Schon im Frühling dieses Jahres be merkte ich beim Trocknen grofser Mengen derselben, welche ich filtrit hatte, dafs wenn ihre Masse w r ie ein Teig zusammengeprefst schon viele Tage lang in heifser Sonne gelegen hatte, so dafs der Teig schon oberhalb völlig trocken war, die Thierchen dennoch auf der untern nur noch eiüe geringe Spur von Feuchtigkeit zeigenden Seite noch völlig am Leben waren, und beim Abschaben eines noch so kleinen Theilchens der Masse in einen Tropfen Wasser deutlich umherkrochen. Dasselbe hat sich seitdem auch im gröfsern Verhältnifs gezeigt. Die schon im Monat Juni auf einer völlig trocknen, hoch gelegenen, unebenen Stelle des Thiei’gartens ausgeladencn, Anfangs einem D